Von 6. bis 23. August fahren keine Züge über den Brenner
Transitforum fordert deshalb eine Dosierung des Lkw-Verkehrs. Land will sektorales Lkw-Fahrverbot aufheben.
Das Transitforum Austria-Tirol hat die Landesregierung aufgefordert, die Lkw-Dosiersysteme während der wegen Sanierungsarbeiten geplanten Sperre der Brennerbahnstrecke im August ganztägig und täglich anzuwenden. Das sei gesetzlich verpflichtend, sagte Transitforum-Chef Fritz Gurgiser zur APA. Dass das Land in der Zeit die Aufhebung des sektoralen Lkw-Fahrverbots plant, sei "eine Schnapsidee". Die Landesregierung wiederum sah den Verkehrsfluss nicht gefährdet.
Die tägliche Verkehrsdosierung auf dem gesamten Brennerkorridor von München bis Verona sei für die Dauer der von 6. bis 23. August geplanten Sperre notwendig, um die "Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs aufrecht zu halten", teilte das Transitforum in einer Aussendung mit. Dahingehend bestehe eine gesetzliche Verpflichtung, erinnerte Gurgiser gegenüber der APA mit Verweis auf die Straßenverkehrsordnung. Es gehe auch darum, dass Blaulichtorganisationen unbehindert einsatzbereit sowie die Nah- und Regionalversorgung sowie der Nahverkehr ebenso wie der Berufsverkehr gewährleistet seien.
Das Transitforum regte zudem ein überregionales Vorgehen an und die Verkehrsberuhigungsanlagen in Südtirol, Trentino und Bayern zusammenzuschalten sowie schon weit vor den Grenzen Brennerpass bzw. Kufstein zu dosieren. Verkehrsbehinderungen auf der "hochsensiblen Brennerstrecke" sollten nicht den Nachbarn aufgebürdet, sondern gemeinsam bewältigt werden.
Dass die schwarz-rote Landesregierung vielmehr die Aufhebung des sektoralen Lkw-Fahrverbots in diesem Zeitraum plane, sei "eine Schnapsidee" und ein "völlig falsches Signal", kritisierte Gurgiser. Für die Pläne gebe es "keinen sachlichen Grund". Der internationale Verkehr habe genug Zeit und Möglichkeiten, sich auf die neue Situation einzustellen. Wieder einmal habe man den Eindruck, dass die Verantwortlichen "nie etwas lernen" würden, so Gurgiser. Statt nach anderen Möglichkeiten zu suchen und sich in der Europaregion Tirol bestehend aus Tirol, Südtirol und dem Trentino abzusprechen, werde einfach das sektorale Lkw-Fahrverbot aufgehoben.
Man habe die Sanierung der Brennerbahnstrecke bewusst auf den August gelegt, teilte wiederum die Tiroler Landesregierung in einer Reaktion mit. Aufgrund der Urlaube in Italien und Deutschland sei ein reduzierter Lkw-Verkehr zu erwarten. Trotz der zusätzlichen Lkw, die die Brennerautobahn nutzen würden, könne die "Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit" des Verkehrs "auch weiterhin gewährleistet werden", verwies das Land auf die Einschätzung von Verkehrsexperten. Dass es eine gesetzliche Verpflichtung für eine ganztägige Dosierung des Lkw-Verkehrs gebe, wie das Transitforum in den Raum gestellt hatte, dementierte die Landesregierung. Sollte sich die Verkehrslage anders entwickeln, könne das Land gemeinsam mit der Polizei eine Lkw-Dosierung "innerhalb kurzer Zeit hochfahren", hieß es.
Die Brennerbahnstrecke in Tirol soll im August für zweieinhalb Wochen komplett gesperrt werden. Von 6. bis 23. August werden unter anderem in den Eisenbahntunneln auf der rund 30 Kilometer langen Bergstrecke umfassende Arbeiten vorgenommen, die eine Komplettsperre alternativlos machen, hieß es Ende Juni seitens der ÖBB. Betroffen sind Nah-, Regional-, Fern- und Güterverkehr zwischen Innsbruck und dem Bahnhof Brenner. 71 Nahverkehrszüge und zehn Eurocity-Züge pro Tag sollen in diesem Zeitraum im Schienenersatzverkehr geführt werden. Lediglich für den Railjet zwischen Innsbruck und Bozen gibt es keinen Ersatz.
Ein Posting
waere recht fein live mittendrin statt nur dabei zu sein..lg
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren