Kein anderer Arzt in Osttirol war in den letzten Jahren häufiger in den Schlagzeilen als Gernot Walder. Zum einen weil er als innovativer Organisator notärztlicher Versorgung auf dem Land mächtige politische und wirtschaftliche Gegner auf den Plan rief, zum anderen weil er als Virologe und Laborbetreiber eine zentrale Rolle während der Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht nur in Osttirol spielte.
Nach dem eher unrühmlichen Abgang des ehemaligen Matreier Bürgermeisters und BKH-Verbandsobmanns Andreas Köll aus der Politik und dem Krankenhaus-Management haben sich die Wogen weitgehend geglättet und Gernot Walder zeichnet wieder maßgeblich für die ärztliche Versorgung in Osttirols Tälern verantwortlich. Im Interview schildert er, welche Stolpersteine nach wie vor auf dem Weg aus der „Ärztekrise“ liegen und warum das Land keineswegs gut auf die nächste Pandemie vorbereitet ist.
Seit 1. Juli bist du mit deinem Team wieder für die Notarztversorgung im Iseltal verantwortlich, fast genau vier Jahre nachdem ihr von Andreas Köll abgesägt wurdet. Offenbar hat es Jahre gedauert, bis die Verantwortlichen erkannten, dass dein System das Beste ist. Was ist das für ein Gefühl?
Es war ein Wechselbad. Unser Engagement im Iseltal war ja im Februar durch einen tragischen Anlass erforderlich geworden: Dr. Anton Huber, der jahrelang die Praxis in Virgen geführt hatte, ist ja am 1. Februar völlig überraschend verstorben. Diese Nachricht hat mir auch kurz den Boden unter den Füßen weggerissen, da ich mit ihm durch viele Jahre sehr gut zusammengearbeitet habe und eng befreundet war. Gleichzeitig ergab sich im Iseltal eine sehr schwierige Situation für die ärztliche Versorgung, da auch die Praxis von Dr. Weger in Huben noch nicht in Betrieb war. Der Ausfall von zwei Praxen ist in so einem Gebiet eigentlich nicht zu verkraften und musste jedenfalls abgefangen werden.
Es war mir also sowohl ein persönliches Anliegen als auch im Sinne der Patientenversorgung geboten, die Praxis in Virgen weiterzuführen, und zwar möglichst schnell. Ich war sehr froh, dass alle Ärzte meines Teams sofort bereit waren in die Bresche zu springen und den Praxisbetrieb in Virgen fortzuführen. Tatsächlich haben wir bereits am Freitag dem 3. Februar mit der ersten Ordination begonnen und die Versorgung ohne wesentliche Unterbrechung bis zum 30. Juni weitergeführt – ohne den Dienstbetrieb im Defereggental oder Pustertal zu beeinträchtigen. In einer Zeit, in der eine Praxisnachbesetzung meistens Monate dauert und längere Standzeiten nach sich zieht, ist das keine Selbstverständlichkeit und geht nur mit einer entsprechend großen, motivierten und idealistischen Mannschaft.
Inzwischen hat Dr. Philipp Kofler als sehr engagierter Stützpunktleiter im Iseltal den Kassenvertrag von Dr. Huber übernommen, der Notarztdienst ist gut angelaufen, das neue Praxisteam hat sich eingearbeitet und Unterkunft und neue Praxis kommen langsam auf Schiene. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Kolleginnen und Kollegen im Iseltal funktioniert reibungslos, wir kennen uns ja alle. Es ist noch einiges zu organisieren und bis zum Herbst braucht‘s noch eine Kraftanstrengung, aber zunehmend macht sich bei mir eine gewisse Erleichterung bemerkbar. Es wird, das Ende der Aufbauphase und der Übergang in den regulären Betrieb ist absehbar.
Überwiegt beim Blick zurück Zorn oder Genugtuung?
Keines von beiden. Es gibt eine schöne Zeile in der Schottischen Nationalhymne: These things are past now and in the past they must remain.
Was hat sich denn gegenüber der Situation von 2019 geändert? Wie seid ihr nun organisiert?
Geändert hat sich das politische Umfeld im Iseltal, auch wenn ein über lange Jahre eingewachsenes System natürlich Zeit braucht, um auszugeistern. Auch im Notarztdienst ist vieles neu: Seit 2020 ist das Rückgrat der Akutversorgung eine ärztliche GmbH. Ein neuer Rahmenvertrag hat es uns ermöglicht, durch Ausrüstung, Qualitätsmanagement, Simulatorsysteme und einen größeren Personalpool die Versorgungsqualität deutlich zu verbessern und die Ausfallsicherheit auf allen Ebenen zu erhöhen. Den Notarztverband gibt es immer noch und unsere GmbH ist Teil davon, er dient aber mehr als Kooperationsplattform und um die niedergelassenen Ärzte, die dazu bereit sind, sich in die Versorgung einzubringen, besonders im Katastrophenfall einzubinden.
Im Zuge der Dienstübernahme sind wir auch von der lokalen Politik, besonders von Sprengelobmann Thönig und Standortbürgermeister Ruggenthaler unterstützt worden, das war eine neue und angenehme Erfahrung. Von der Ärztekammer und den SV-Trägern haben wir kein Interesse an der Situation im Iseltal wahrgenommen, sind aber auch nicht behindert worden und das sehe ich auch durchaus positiv – man wird ja bescheidener mit der Zeit.
Mittlerweile ist der Notarztverband für die notärztliche Versorgung in ganz Osttirol mit Ausnahme des Lienzer Talbodens zuständig. Wie groß ist denn das Team und was ist der Unterschied zu den vergangenen Jahren, in denen diese Dienste teilweise das Rote Kreuz übernahm?
Wir verfügen derzeit über 16 Ärzte in der GmbH, zwei Anwärter, einen Arzt in Ausbildung und vier Praktiker, mit denen wir im Rahmen des Verbandes zusammenarbeiten, dazu kommen noch drei diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern, acht weitere Praxismitarbeiter und zwei Mitarbeiter in der Verwaltung. Das ist ein starkes Team, mit dem wir einen ständigen Betrieb in allen drei Einsatzgebieten aufrechterhalten können und auch in der Lage sind, z.B. sprengelärztliche Aufgaben zu übernehmen oder Ausfälle im niedergelassenen Bereich in einem gewissen Umfang abzufedern.
Der wesentliche Unterschied zum Roten Kreuz ist, dass unsere Ärzte einen integrierten Bereitschaftsdienst versehen und Endbehandlungskompetenz haben, d.h. sie können auf eine vollausgestattete Praxis zurückgreifen und viele Akutprobleme vor Ort diagnostizieren und behandeln. Unser Auftrag lautet ja, schwere Notfälle schnell und zielsicher zu erkennen, nach dem Stand der Technik zu versorgen und einem geeigneten Zentrum zur definitiven Behandlung zuzuführen. Außerdem sollten wir Patienten nach guten diagnostischen Kriterien herausfiltern, die akut ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen. Und zu guter Letzt geht es darum, alle anderen Fälle zu behandeln und eventuell einer zeitversetzten elektiven Abklärung zuzuführen.
Wir ersetzen nicht den Hausarzt, sondern bilden eine verlässliche Rückfallebene wenn dieser nicht erreichbar ist.
Gernot Walder
Der diensthabende Notarzt ist also mehr als eine reine Arztbegleitung ins Krankenhaus, das spart Zeit, Wege und entlastet die Ambulanzen. Sein Versorgungsspektrum erstreckt sich über die eng gefasste und doch mit einer erheblichen Grauzone behafteten „Notarztindikation“ auf alle Akutfälle, die nicht ohne wesentlichen Nachteil für den Patienten auf den nächsten regulären Ordinationsbetrieb aufgeschoben werden können. Wir ersetzen nicht den Hausarzt, sondern bilden eine verlässliche Rückfallebene wenn dieser nicht erreichbar ist oder die diagnostische Abklärung eine entsprechende Ausrüstung erfordert.
Wie gut ist denn eure Zusammenarbeit mit dem BKH-Lienz? Unter dem ehemaligen Verbandsobmann Köll war das Verhältnis ja recht frostig …
Hier hat sich der Klimawandel noch nicht merkbar ausgewirkt.
Du bist ja eine Art medizinischer Tausendsassa, leitest ein hochkarätiges Labor, bist nicht nur Notarzt sondern hast auch eine Landarzt-Ordination und mehrfach bewiesen, dass du medizinische Einrichtungen gut vernetzen kannst. Hast du Pläne für ein oder mehrere Primärversogungszentren? Das ist ja ein großes Thema derzeit.
Wenn es uns gelingt, eine gute medizinische Akutversorgung in allen drei Einsatzgebieten nachhaltig sicherzustellen, betrachte ich meine Aufgabe im allgemein- und notfallmedizinischen Bereich als erfüllt. Der Stützpunkt St. Jakob in Defereggen ist seit 1. Juli 2016 permanent besetzt und versorgungsbereit, hat sich in zahlreichen Katastrophenlagen bewährt und in diesem Jahr auch die Praxis in Virgen abgefangen. Wenn Minister Rauch in der Öffentlichkeit erklärt, dass Ärzteteams die Lösung sind, hat er sicher recht und wir sind der Beweis dafür.
Dass es trotz mehrerer tausend Unterschriften, Petitionsausschuss und Erfüllung aller uns beim Petitionsausschuss empfohlenen Maßnahmen nicht möglich war, unser Team als Gruppenpraxis, Primärversorgungszentrum oder -netzwerk anzuerkennen, müssen wir ebenso zur Kenntnis nehmen wie den Umstand, dass es in dieser Richtung weiterhin keine Gesprächsbereitschaft der Kammer und Kassen gibt. Dieses Terrain ist in den vergangenen Jahren von der damaligen Lokalpolitik nachhaltig vermint worden. Insofern: Solange unser Beitrag zur Patientenversorgung geduldet wird bin ich zufrieden. Nichts ist haltbarer als ein weltewiges Provisorium.
Wie beurteilst denn du als Landarzt aus der Innensicht den vielzitierten Ärztemangel auf dem Land? Was wäre dein Rezept gegen diese Mangelerscheinung?
Zwei Punkte: Arzt auf dem Land zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Im Krankenhaus oder wenn ich Patienten an viele Stellen zuweisen kann wird diese Verantwortung oft unsichtbar. Wenn ich in unseren Tälern um 2.00 Uhr morgens zu einem Notfall gerufen werde, dann bin ich allein und meine Verantwortung wird sichtbar. Natürlich auch meine Fähigkeit, zu helfen, das ist der schöne Aspekt. Aber genau das erschreckt viele junge Kollegen. Die Ausbildung im Krankenhaus bereitet sie darauf immer weniger vor. Das nachzuholen kann schwierig sein.
Wir behandeln die Menschen von heute nach den Leitlinien von morgen mit Kassenleistungen von vorgestern.
Gernot Walder
Arzt auf dem Land zu sein bedingt vor allem, dass mir die erforderlichen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Hier sehe ich das größte Defizit: Wir behandeln die Menschen von heute nach den Leitlinien von morgen mit Kassenleistungen von vorgestern. Manche Diagnostik ist nach Kassentarifen nicht mehr kostendeckend zu führen – z.B. Röntgenuntersuchungen, andere Leistungen werden durch unzumutbare Hürden verunmöglicht – um einen Ultraschall, heute eine Standarduntersuchung, abrechnen zu können, muss ich 500 Untersuchungen unter Supervision nachweisen. Das geht sich neben der Praxis kaum aus, ich habe dafür knapp zehn Jahre gebraucht. Viele Medikamente und Untersuchungen werden von der Kasse nur nach Zuweisung zu einem Facharzt übernommen, was schon in Städten schwierig ist, in entlegenen Tälern aber völlig unpraktikabel.
Wollen wir den Landarzt attraktiv machen, müssen wir ihn mit den notwendigen diagnostischen, therapeutischen und organisatorischen Möglichkeiten ausstatten. Und ja, diese Leistungen müssen bezahlt werden. Wir stecken derzeit im Gesundheitswesen unser Geld in flüchtige Untersuchungen und ungezielte symptomatische Therapien statt in eine fundierte Diagnostik und zielgerichtete Behandlung, das ist ineffizient, schlecht für die Patienten und demotivierend für das gesamte Gesundheitspersonal, nicht nur für die Ärzte.
Die letzte Diskussion über mehr Hausapotheken war ein gutes Beispiel: Wenn ich bei einer Hausvisite eine Lungenentzündung diagnostiziere, ist es natürlich im Sinne der Patientenversorgung sinnvoll, ein entsprechendes Antibiotikum auszufolgen und die Therapie sofort zu beginnen. Wenn Minister Rauch dazu nur einfällt "Naja, das ärztliche Einkommen werden wir nicht optimieren“ hat er das Problem nicht verstanden.
So bekommt der Patient ein Rezept, das der fahrfähige Nachbar am nächsten Tag in der 30 Kilometer entfernten Apotheke am Nachmittag einlöst, die Therapie beginnt mit mindestens 24 Stunden Verzögerung. Es kostet nicht einmal weniger, der Gewinn ist nur beim Apotheker geblieben. Abgesehen davon ist auch die Wahl der Kooperationsformen zwischen Ärzten im Kassensystem äußerst eingeschränkt.
Kurzum: Wenn ich eine gute und durchgehende Patientenversorgung anbieten will, tue ich mich als Wahlarzt wesentlich leichter. In der Stadt ziehen immer mehr Kollegen diese Option, am Land muss ich aber einen niederschwelligen Zugang zur Versorgung sicherstellen – was auch der einzige Grund ist, warum wir im Kassensystem bleiben.
Solange wir ein Kassensystem haben, das eine flüchtige Untersuchung und Weiterüberweisung ins Krankenhaus belohnt und eine grundlegende Diagnostik und Therapie im niedergelassenen Bereich nicht möglich ist, solange die Bildung wirksamer Kooperationsformen am Land behindert wird, innovative Ärzte nicht in die Systemausgestaltung eingebunden werden, Patientenversorgung planwirtschaftlich von oben verordnet bzw. reguliert wird und das einzige Kriterium ist, dass es nichts kostet, werden wir kaum engagierte Ärzte für die Landgemeinden finden.
Dass uns das weiterhin gelingt und wir auch für Ärzte aus Deutschland und Südtirol attraktiv sind, verdanken wir, das muss an dieser Stelle betont werden, dem Weitblick des Landes, das uns den Notarztdienst übertragen hat. Wir erhalten dafür zwar weiterhin etwas weniger als andere Anbieter, aber um dieses Geld finanzieren wir den durchgehenden Betrieb und eine gute Diagnostik – auch wenn der Patient in Einzelfällen etwas dazuzahlen muss.
Wird das geschätzt?
Von den Patienten ja, von der Politik zunehmend mehr, von Kammer und Kasse weniger. Ich habe in meinem Leben keinen Satz so oft gehört wie „Da besteht wirklich kein Bedarf. Das braucht‘s alles nicht.“ Da muss man schon Höhenbergsteiger sein, um das langfristig auszuhalten.
Abschließend noch eine Frage an den Virologen: Wie lange wird es denn bis zur nächsten Pandemie dauern und sind wir darauf nun besser vorbereitet als auf Covid?
Die nächste Pandemie kommt bestimmt, wann und wie werden wir sehen. Die Vorbereitung ist vermutlich sogar schlechter als vor Corona – wir haben aus der Pandemie keine Konsequenzen gezogen: Es gibt keine einzige zusätzliche Stelle für Hygiene oder Infektionsdiagnostik, weiterhin keine territoriale Hygienestruktur und auch in den Krankenhäusern und in der Diagnostik wird der überwiegende Teil von fachfremden Ärzten, häufig sogar ohne jede Zusatzausbildung nebenher erledigt. Die Aufklärungsrate von Infektionskrankheiten liegt teilweise im Bereich der Aufklärungsrate von Fahrraddiebstählen.
Wenn Direktor Melitopoulos im Interview mit Dolomitenstadt vor Monaten sagt, man sei labormäßig gut aufgestellt, dann verschweigt er ganz bewusst, dass die ÖGK in Südösterreich kein einziges Infektionslabor unter Vertrag hat. Klinisch-chemische und pathologische Labore machen etwas anderes. Das ist so, als würde man sagen, wenn ich ein Holzbringungsunternehmen und eine Tischlerei habe, dann bin ich mit holzverarbeitenden Betrieben gut aufgestellt und brauche keinen Zimmermann.
Kurz: Das Fach „Hygiene und klinische Mikrobiologie“, dessen wichtigste Aufgabe es ist, das medizinische Personal vor seinem ureigensten Berufsrisiko Infektionskrankheit zu schützen und das Funktionieren der Versorgung im Seuchenfall sicherzustellen, wird in der Praxis weiterhin bagatellisiert. Gesetzliche und regulatorische Vorgaben hinsichtlich Hygiene, wie im TirKAG werden als lästige Pflicht gesehen, der man mit minimalistischem Formalismus begegnet.
Einen Stellenplan gibt es weiterhin nicht, im Strukturplan Gesundheit kommt Hygiene de facto nicht vor, wenn Vergaben erfolgen, dann ohne Facharztvorbehalt oder wirksame Qualitätskriterien, in den einschlägigen Normen geforderte, grundvernünftige Überprüfungen werden soweit irgend möglich ignoriert. Das ist nach so einer Pandemie bemerkenswert, wenn nicht fahrlässig. So wird das nichts.
6 Postings
Osttirol ist hier ein absoluter Glücksfall. Nicht nur in der Person von Dr. Walder, sondern auch in der Einstellung der übrigen notärztlich tätigen Kollegen*innen, die in der Regel ja noch eine eigene Praxis führen. 168 Stunden pro Woche mit manchmal 2 bis maximal 4 Ärzten zu besetzen, ist in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar. Zu meiner Zeit war es selbstverständlich, dass der chirurgische Primar rund um die Uhr alles abdeckte und der internistische Krankenhausbetrieb durch zwei extrem engagierte und beliebte Oberärzte aufrechterhalten wurde. Es gab kein Arbeitszeitgesetz, für die freiberuflichen Landärzte sowieso nicht. Ich habe während meiner Ausbildungsjahre bis zu 400 Stunden/Monat im Krankenhaus verbracht, "honoriert" nicht mit Überstunden, sondern mit einem Pauschale von ca. 30 Euro für alle geleisteten "Mehrstunden". Heute scheint Arbeit verpönt, die Work-Life-Balance steigert sich zu Forderung von einer 32-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Arbeiterkammer und Gewerkschaften leisten hier ganze Arbeit. Die finanzielle Abgeltung durch die ÖGK ist weiterhin nicht gegeben, manche "Honorare" sind als "Schmerzensgeld" zu bezeichnen. Die Politik ignoriert die Probleme im medizinischen Bereich, solange etwas funktioniert. Erst wenn "Feuer am Dach" ist, wird sie aktiv und es ist zu spät. Es ist zu hoffen, dass sich für die demnächst freiwerdenen Landarztstellen ebenfalls engagierte Ärzte finden und Dr. Walder den Begriff der Work-Life-Balance nicht zu sehr auf sich anwendet, auch wenn ich ihm es absolut wünschen würde.
Dass sich ein, auch international beachteter virologischer Wissenschaftler, ein äußerst engagierter und effizienter Organisator im Gesundheitswesen und zudem noch praktizierender Hausarzt zufrieden geben muß, geduldet zu werden , stimmt einen mehr als nachdenklich. Traurig, dass Kompetenz und Einsatzfreude immer wieder auf die Kleingeistigkeit maßgeblicher Stellen stossen. Die mentale und physische Kapazität von Dr. Walder erstaunt mich immer wieder.
Besser wäre natürlich stoßen anstatt stossen ( soviel zu meiner mentalen Kapazität ).
Herr Dr. Walder, Sie sind ein Glücksfall für unser Osttirol.
Die Übernahme der Ordination durch Dr. Kofler in Virgen ist als sehr positiv zu bewerten.
Danke für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen, das Interview liest sich sehr spannend.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren