Den Auftakt Anraser Musiktage, die zwischen 23. Juni und 9. Juli über die Bühne gingen, machten Christoph Moschberger und Da Blechhauf`n. Der deutsche Ausnahme-Trompeter und die österreichischen Blechlegenden sind eigentlich alle in der traditionellen Blasmusik beheimatet. An diesem Abend luden sie das Publikum auf eine musikalische Reise durch ferne Kulturen und Klangwelten ein, um dann wieder zu ihren musikalischen Wurzeln zurückzukehren. Unterstrichen wurde das akustische Erlebnis durch eine beeindruckende Bühnenshow. Das Publikum dankte mit Standing Ovations.
Die MK Anras beeindruckte eine Woche später mit ihrem rhythmisch-dynamischen Klangerlebnis. Das Publikum lauschte gespannt der hinreißenden Performance während die Musikanten ihr Können und die Freude am Spiel präsentierten. Zu den musikalischen Höhepunkten des Abends zählten die vom Kapellmeister Christian Schönegger gefühlvoll einstudierte Ballade „Lullaby“ von Christoph Moschberger und das als Hommage an den King of Swing dargebotene Medley „Benny Goodman Memories“.
Wie groß die Bandbreite der Blechmusik sein kann, demonstrierte die Brass Band Fröschl Hall in ihrem Konzert. Die technischen Fähigkeiten der Bläser kamen im zeitgenössischen „The World Rejoicing“ von Edward Gregson zur Geltung, und gekonnt interpretierte Melodien aus Leonard Bernsteins „West Side Story“ entführten das Publikum in das New York der 1950er Jahre.
Als ein Abend der Solisten entpuppte sich das Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Ried. Auf der Panflöte begeisterte Andrea Chira, der Anraser Toni Fronthaler trug mit seinem Flügelhorn einfühlsam und mit abgeklärter Professionalität den Song „Someone Like You“ vor. Katharina Geroldinger beeindruckte mit ihrer Performance auf Piccolo- und Querflöte und die Saxophonistin Evelyne Leeb präsentierte ihren schwungvollen „Tango Club“. Beim Divertimento von Leonard Bernstein und den finalen „Polowetzer Tänzen“ wurde noch einmal die gesamte Klanggewalt und Spielfreude ausgelebt.
Komplettiert wurden die Anraser Musiktage auch dieses Jahr wieder mit einem Schuss Klassik: Das Ensemble Minui, bestehend aus neun Instrumentalisten des Kärntner Sinfonieorchesters, bot bisher ungehörte Perspektiven auf bekannte Opernwerke. Mit Auszügen aus den Opern „Eugen Onegin“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski über „La Bohème“ von Giacomo Puccini bis hin zum „Rosekavalier“ von Richard Strauß durchlebten die Zuhörer das gesamte Gefühlsbad der großen Opernwelt.
Die fünf Konzerte im Schatten des Anraser Pfleghauses überzeugten mit ihrer Vielfalt und lösten Begeisterung bei den Ensembles und dem Publikum aus. Die teils zu Tränen rührenden, dramatischen und schwungvollen Darbietungen wurden mit reichlich Applaus bedacht. Gelegenheiten zum Austausch mit Ensemblemitgliedern hatten die einheimischen Musikbegeisterten bei den After Show Partys, die auf Wunsch der Protagonisten nach jedem Konzert stattfanden.
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