Jetzt fix: Auch GemNova-Bildungspool insolvent

Wie bereits angekündigt, hat in der Causa rund um die Pleite des Dienstleistungsunternehmens des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, nach dem Konkursverfahren gegen das Mutterunternehmen nun auch die Tochtergesellschaft „Bildungspool Tirol GmbH“ einen Insolvenzantrag gestellt. Dies teilte der Gläubigerschutzverband KSV1870 am Dienstag, 18. Juli, mit.

In der Bildungspool GmbH war ein Großteil der Mitarbeiter der Gruppe beschäftigt, nämlich 582. Die Verbindlichkeiten der Bildungspool belaufen sich auf insgesamt 3,4 Millionen Euro – davon entfallen 1,4 Millionen auf Bankverbindlichkeiten, rund 600.000 auf das Finanzamt und rund 1,3 Millionen auf die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK).

Wie schon bei der Insolvenz der GemNova rechnet der Kreditschutzverband auch bei der Bildungspool mit „aufwändigen, möglicherweise jahrelangen“ Zivilprozessen gegen die Beteiligten. Auch Rückforderungsansprüche gegen den Gemeindeverband, aber auch gegen die Gemeinden, könnten sich ergeben. Die Bildungspool GmbH wurde 2016 gegründet, um Gemeinden in ihren Aufgabenfeldern Freizeitbetreuung und Schulassistenz zu unterstützen. Sie ist eine 100-Prozent-Tochter der GemNova.

Für die Anstellung von Freizeitpädagog:innen, Schulassistent:innen und Verwaltungspersonal sind grundsätzlich die Gemeinden oder Gemeindeverbände als Schulerhalter zuständig. Der GemNova-Bildungspool hat hierfür die Organisation, Koordination und Durchführung der Freizeitbetreuung und Schulassistenz an den Tiroler Pflichtschulen übernommen.

Das Land wollte die Mitarbeiter:innen der Bildungspool GmbH „auffangen“, wie vergangene Woche einmal mehr betont wurde. Eine Arbeitsgruppe sollte die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und „ein Großteil“ der Betroffenen durch das Land bei einem bestehenden Träger angestellt werden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Geiler aus Innsbruck bestellt. Die erste Prüfungstagsatzung wurde mit 13. September festgelegt.