Die Woche begann für den Zillertaler Tourismus-Lobbyisten und ÖVP-Multifunktionär Franz Hörl nicht gut. In ihrer Montagsausgabe veröffentlicht die Tiroler Tageszeitung Details aus zwei bisher weitgehend geheimgehaltenen Gutachten, die dem Vorhaben einer Wasserstoff-Bahn im Zillertal ein im Grunde vernichtendes Zeugnis ausstellen. Eine Studie der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft aus dem Jahr 2017 im Auftrag des Verkehrsministeriums reiht den Wasserstoff-Antrieb unter vier geprüften Varianten an die letzte Stelle und spricht sich für eine Elektrifizierung aus.
Noch brisanter ist eine brandneue Studie des auf Mobilität spezialisierten deutschen Beratungsunternehmens KCW, die im Auftrag des Landes heuer fertiggestellt wurde. Diese Experten finden neben Elektrifizierung auch eine „Teilelektrifizierung in Kombination von Elektrotriebzug mit Akku“ spannend, die bisher gar nicht in Erwägung gezogen wurde. Brisant ist an der KCW-Einschätzung auch die Kostenseite. Bis zu 180 Mio Euro an Mehrkosten – gerechnet auf 30 Betriebsjahre – werden für möglich gehalten.
Gebi Mair, Klubobmann und Sprecher der Tiroler Grünen verweits darauf, dass das Landesgutachten eigentlich öffentlich sein müsste: „Beauftragte Gutachten des Landes sind seit Jahresbeginn nach Artikel 20 Abs 5 der Bundesverfassung auf der Homepage des Landes zu veröffentlichen. Dieser Verpflichtung der Bundesverfassung kommt die Landesregierung aber nicht nach wie ein einfacher Blick zeigt“. Tatsächlich ist in der betreffenden Rubrik der Landeswebsite bis heute nichts zu finden.
„Die schwarzrote Landesregierung fürchtet Transparenz wie der Teufel das Weihwasser. Bei dieser teuren Fehlentscheidung wird das für uns alle fatal“, so Mair, der vorrechnet, dass das Zillertaler Wasserstoff-Experiment Mehrkosten von 600 Euro pro Tiroler Haushalt erzeugen könnte: „Gelder, die im öffentlichen Verkehr an anderer Stelle gut eingesetzt wären.“
Auch Birgit Obermüller von den Neos meldete sich zu Wort: „Die Landesregierung muss in Sachen Zillertalbahn rasch zu faktenbasierten Entscheidungen zurückfinden. Die Realisierung einer wasserstoffbetriebenen Bahn ist zwar Teil des Regierungsabkommens und bereits beschlossene Sache, jedoch sprechen neue Gutachten, die bisher verschwiegen wurden, eine andere Sprache. Ein Wasserstoffantrieb ist nach Vorliegen neuer Daten finanziell utopisch geworden und auch technisch neu zu bewerten.“
Von all dem will Franz Hörl freilich nichts hören. Er wittert eine Verschwörung der Grünen und der Medien. Gegen das "Vorzeigeprojekt" werde aus politischen Gründen intrigiert - vor allem seitens der mittlerweile oppositionellen Grünen. Diesen sei "ein Dieselzug lieber als eine saubere Wasserstoff-Modellregion". "Da sieht man wieder grünes Pharisäertum made by Gebi Mair, dem es nur darum geht, zu stören, zu behindern und damit letztlich politisches Kleingeld zu machen", greift Hörl den früheren Koalitionspartner im Land scharf an. Einzelne Menschen würden "aus gekränkter Eitelkeit heraus ein ganzes Tal zu boykottieren versuchen". Namentlich nannte Hörl dabei die ehemalige LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) "und ihre Helfer". Diese "Kleingeister" seien gescheitert. "Wir machen unbeirrt weiter auf dem Weg zur Dekarbonisierung des Zillertals", so Hörl.
Die schwarz-rote Landesregierung will trotz der Berichte nicht an dem geplanten Projekt "Wasserstoffbahn" rütteln. Jede Beurteilung und Kalkulation, welche auf 30 Jahre ausgelegt ist, sei "mit hohen Schwankungsbreiten und auch unbekannten Einflussfaktoren" verbunden, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA bezugnehmend auf das Gutachten von KCW. Bei diesem sei auch eine andere Variante geprüft worden, nämliche eine Elektrifizierung. Besonders bei der Umsetzung von "innovativen Projekten" sei eine "komplette Abwälzung des Risikos nicht möglich". Es bleibe beim Beschluss der Landesregierung von Mitte Juni, das Projekt werde auf Basis von auf Wasserstoff- und Brennstoffzellen beruhenden emissionsfreien Zügen vorbereitet.
19 Postings
Liebes Team der Zillertal! Bahn! Ich frage mich wo wollt ihr denn Wasserstoff Lagern, für Eure Züge ihr wisst wohl das man Wasserstoff nicht in der Nähe, vom Häusern Lagern darf. In Hamburg Deutschland hat die Hochbahn Stadtbus betreiber, dort mit Autobuse Exprementiert, die mit der Brennstoffzelle mit, Wasserstoff betrieben werden. Sie haben das Projekt begraben nach einiger Zeit. Weil Sie Probleme mit dem Lagern von Wasserstoff hatten, in der Nähe von Häusern durfte der Wasserstoff nicht gelagert werden . Wegen Explosions gefahr. Ich hoffe Sie wissen das Wasserstoff ein Gas, ist das man nicht in normale Gasflaschen Lagern, kann Ich hoffe auch das Wasserstoff das Kilo, in Deutschland 13.85 Euro kostet , in Österreich 28 Euro das Kilogramm. Ich bin nicht grundsätzlich gegen, Wasserstoff wo halte ich in sinnvoll zu verwenden, in Fabriken in der Kreutzschifffahrt und beim Flugverkehr, Bei 40 Tonner LKW der längere Strecke , über 1000 Kilometer macht. Sonst finde ich gehört das Baterie, Elektrische Fahrzeug gefördert , Bei der Eisenbahn die Oberleitung es gibt, bereits seit 1911 eine Schmalspurbahn, in Österreich die Elektrisiert ist und das ist die, Mariazellerbahn von St Pölten aus. Hier fuhr Ewig die Berümte Elektrolokomotive, 1099 das möchte ich anmerken .Die 10 99 fährt zwar Heute noch auf der, Mariazellerbahn aber nur mehr bei Nostalgie fahrten ,ist nicht mehr in Regel Betrieb in Betrieb ,das möchte ich sagen Heute fährt auf der Mariazellerbahn die Himmeltreppe,ich würde bei der Zillertal Bahn Oberleitung machen mit freundlichen Grüßen Maria Zell
Negative Stellungnahmen und Studien, die erst jetzt, ob des anhaltenden Widerstandes am Projekt, ans Tageslicht kommen - und was man bei aller berechtigter Kritik an F. Hörl nicht übersehen soll: Einen Landeshauptmann und einen Vize, die so ein Projekt bislang unterstützt und sogar verteidigt haben. Wenn das kein Problem ist!
Nach umwelt- und gesellschaftspolitischen Lösungen für die Mobilitätszukunft zu suchen, ist eine große Herausforderung, die nicht in tagespolitischen Entscheidungen enden darf, sonder nur langfristige Ansätze im gesamtheitlichen Blickfeld als Ziel haben muss. Dies Absicht findet sich in den derzeitigen Köpfen leider nicht, denn das was laufend passiert, ist ein endloses Flickwerk. Die Fähigkeit, eine Sache oder Aufgabe bis zum Ende ihrer Auswirkungen und Konsequenzen zu denken fehlt, man verlässt sich zu gerne auf das kurzfristige Erfolge. Aber wo stehen wir in 30 bis 50 Jahren mit dem Flickwerk?
Das Zillertal erstickt längst, im Verkehr. Kaum woanders gibt es einen dichteren Fuhrpark mit völlig übertriebenen PS Karetten und die Verantwortlichen diskutieren sein Jahren über einen Antriebsmechanismus des "Bummelzuges" der meinem Eindruck nach mehr der Nostalgie dient, als einer Bahnlinie.
Ohne es wissenschaftlich zu begründen glaube ich, dass der Bahnanteil am Gesamtverkehrsaufkommen wahrscheinlich weit unter einem Prozent liegt. Die Verantwortlichen des Zillertales sollten daher in ihrer "Werbebotschaft" vielleicht einmal darüber nachdenken, wie sie diese Belastung für ihre Gäste und Bürgern verringern und das Tal lebenswerter machen könnten. Dazu wird es ohne Gesamtverkehrskonzept mit langfristigen Zielen und auch Restriktionen wohl nicht gehen. Aber das hören die derzeitigen Macher nicht allzugerne, mit heucheln fährt sichs einfacher!
Hörl, der "Zillertaler Köll" .... da gibts keinen Widerspruch!!!! Auch wenn die Verantwortlichen längst wissen, dass sie am Holzweg sind, es kann keiner runter vom hohen Ross, um mal einfach nur einzugestehen, dass man sich wohl geirrt hat .... das würde für mich einen echten Politiker ausmachen, auch mal nachgeben zu können und andere Meinungen ebenso gelten zu lassen. Aber ein Hörl kann das sicher nicht, vorher wird herum gepoltert, so macht man andere klein, da sie irgendwann nachgeben. Menschlich ein sehr schwaches und unreifes Verhalten!
Für alle die es noch nicht wissen, das ist der Trailer für Mitteres Piefkesaga Teil VI - "Der Tourismustölpel aus dem nordviroler Killertal"
Aufgrund der hochkarätigen türkis-schwarz-grünen Besetzung - mit Kurz, Benko, Blümel, Köstinger, Kogler, Gewessler, Platter, Tilg, Köll und natürlich dem kahlen Kopf Mattle in den Hauptrollen - steht bereits auch eine Oscarnominierung im Raum, finanziert wird dieser Low-Budget-Independent Streifen neben der Tourismuszwangsabgabe, durch die Tiwag-Übergewinne sowie die Steuereinnahmen von 70% der Wählerinnen und allen Nichtwählern die die N/ÖVP nicht gewählt haben...
Die Nebenrolle des Jägers wird vom Prosche-fahrenden Schrosch gespielt, der die Klimakleber von der grünen Wiese und den Radwegen entfernt, um die italienischen Radtouristen nicht zu verschrecken
Fachkräftemangel scheint es hier in dem Forum sicherlich nicht zu geben. Im Gegenteil: jeder Diplom-Ingenieur, Techniker, ... muß ja vor Neid erblassen, wenn er die Postings / Kommentare von einigen hier liest. Es scheinen manche "klugen Schreiber" über den Dingen zu stehen. Schade dass Ihr nicht in der Politik oder in Wirtschaftsposition an führender Spitze seid´s. Dann hätten wir ja schon vor den Problemen die Lösungen ( so scheints zumindest, wenn man manche dieser Postings sich zu Gemüte führt. Schade, dass Ihr Euch hinter einem Pseudonamen verkriechen müßt´s... ( wahrscheinlich weil man sich sonst vor dem Andrang nicht mehr retten könnte, denn Spitzenleute in Politik wie auch in der Wirtschaft sind ja sehr, sehr schwierig zu finden ) einfach nur ewig schad um Euch ( Sarkasmus Ende ) !
Honnes du bist weltbekannt, wer kennt dich also nicht, auch wenn du leider auf der Liste der Politik & Wirtschaftsspitzen noch nicht zu finden bist, dafür mit deinem Pseudonym unter Künstlern, die gern Haggalan mochn :-)
Habe meine Diplomarbeit aus dem Internet kopiert, von Google-Translator übersetzen lassen und in Riga eingereicht. Als Experte für den hörl reichts, solange ich seine Meinung vertrete, d. h. solange ich gemäss övp normal-denkend bin...
Wenn sie hier über die Poster (kluge Schreiber) herfallen , können sie sich das am Ende eingeklammerte (Sarkasmus Ende) ersparen.
Ich hab bei viele Angelobungen von verschiedenen Volksvertretern (Gemeinderat, Bürgermeister, Landtagsabgeordnete) beigewohnt und habe deshalb den Text der bei diesen Angelobungen vogelesen wird im Ohr, und jedesmal heißt es sinngemäß sparsam umzugehen mit den Mitteln die man zur Verfügung hat, zum Wohle der zu Vertretenden. Wenn sich diese momentanen Volksvertreter dann entscheiden für einen Wasserstoffantrieb, regieren sie entgegen allen Angelobungsversprechen. Aus dem reichlich vorhanden Strom im Zillertal mit viel Aufwand eine Antriebsart verfolgen mit wenig Wirkungsgrad ist gegen alle Vernunft. Umbau auf Normalspur mit Oberleitung ist die einzig richtige Lösung für das Zillertal. Die Gäste können von den meisten Ländern des Kontinentes ohne Umstieg bis ins Zentrum des Zillertales reisen.
kann mir bitte jemand beantworten, ob man eine Landesregierung aufgrund dessen, dass sie entgegen ihrem geleisteten Eid mit Steuergeldern sparsam unzugehen, einen solchen Schwachsinn trotz vieler vorliegender Studien umsetzt? Es kann doch nicht sein, dass wir sowas einfach hinnehmen müssen???
vom schlage eines hörl brauchma mehr, der ist mir voll sympathisch
bist no nit versorgt?
stehst af da leitung?
woran soll man das bei dieser mitteilungsweise erkennen, wohl nicht aus gewohnheit?
Ironie off?
Wenn fachliche Argumente überwiegen, aber gegen die Meinung der Macher stehn, dann wird alles auf die politische Ebene gehieft und letzlich über Steuermittel geregelt. Das Parteisystem funktioniert, aber das einst so stolze Land Tirol erstickt in Freunderlwirtschaft und wird zunehmends unattraktiver für die hier lebenden Menschen. Der steigende Armutsanteil ist Signal genug, aber das kümmert die wenigsten. Und Hörl? Er hat den Überblick längst verloren.
Immer wenn der stets hochgehaltene sorgsame Umgang mit Steuergeld nicht so gut funktioniert hat - die Beispiele Matrei und Gemnova sollten der Landesregierung noch in Erinnerung sein - wird einerseits beteuert, dass man im Nachhinein immer "gescheiter" wird und andererseits gelobt, dass man aus den Fehlern wirklich lernen wird! Beim Wasserstoffzug liegen die Dinge aber sehr klar auf dem Tisch: Die Wasserstofftechnologie als teuerste Variante kommt üblicherweise nur zum Einsatz, wenn es keine technische Alternative gibt. Elektrifizierte Bahnen sind aber sogar in Tirol schon erprobt und selbst batteriebetriebene Züge wären eine absolut plausible Lösung für die Topographie im Zillertal. Wenn nun die Landesregierung trotzdem - und mit Ansage - mehr Steuergeld als notwendig für dieses Projekt ausgibt, sollte die Verantwortung nicht nur auf das nächste Wahlergebnis beschränkt sein, sondern auch eine Haftung des Schadens umfassen! Besonders originell ist übrigens die Ablehnung einer Oberleitung durch Franz Hörl, der mit kilometerlangen Seilen auf doch etwas höheren Liftstützen kein optisches Problem für sein uriges Zillertal sieht...
>>> Die Realisierung einer wasserstoffbetriebenen Bahn ist zwar Teil des Regierungsabkommens und bereits beschlossene Sache, jedoch sprechen neue Gutachten, die bisher verschwiegen wurden, eine andere Sprache. <<<
Wurde das Regierungsabkommen schon damals öffentlich gemacht , damit die Wähler auch wissen was sie vorhaben?
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