Ab sofort ist in der „Stroßa Speis“ mitten im Dorfzentrum von Strassen so einiges erlebbar. Neben einem kleinen Bauernladen wird ein Cafe-Bereich zum Ort der Begegnung für Jung und Alt. Und auch für Jugendliche gibt es einen Treffpunkt. Gemanagt wird das Lokal von Klient/innen der Lebenshilfe, die hier wertvolle Erfahrungen für ihr Arbeitsleben sammeln.
„Endlich geht es los“ so Andrä Weiler vom Arbeitsstandort Sillian der Lebenshilfe, der mit seinem Team - bestehend aus acht Klient/innen sowie drei Assistent/innen - die Betreuung der „Stroßa Speis“ übernimmt und für Nachschub in den Regalen sorgt oder die Gäste bewirtet. Sein erklärtes Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen neue Lern- und Arbeitsfelder anzubieten und mit der Bevölkerung in Kontakt zu kommen.
„Die „Stroßa Speis“ ist einzigartig und eine Win-Win-Situation für alle“, sind Obfrau Inge Hanser und Regionalleiter Thomas Niederwieser von der Lebenshilfe in Osttirol überzeugt. „Die Nahversorgung durch lokale Lieferanten ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit, der Gastro-Bereich bietet Menschen in Strassen einen Ort der Begegnung und Menschen mit Behinderungen können hier einen großen Schritt Richtung barrierefreies, selbstbestimmtes und erfülltes Leben machen“.
Slideshow: Elias Bachmann
Ähnlich sieht es die Landgemeinde Strassen, die höchstes Interesse daran hat den ländlichen Raum als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum zu erhalten und dabei auf Kooperationspartner wie das Land Tirol, den Planungsverband oder die Lebenshilfe Tirol setzt. „Die “Stroßa Speis“ stärkt die Wirtschaft in der Region und bietet die Möglichkeit eines zusätzlichen Treffpunktes vor allem in Kombination mit dem neuen Kinderspielplatz. Eine Dorfgemeinschaft lebt von Begegnungen, diese finden auch tatsächlich statt: In der Nachbarschaft, in den Vereinen, im Gasthaus, bei kirchlichen Festen und anderen Feierlichkeiten und ab jetzt auch in der „Stroßa Speis“, so Bürgermeister Franz Webhofer.
Das Trockentraining längst schon absolviert haben die Klient:innen vom Arbeitsstandort Sillian. Dank Mobilitätstraining können sie mittlerweile selbständig von Sillian nach Strassen fahren und sind von Montag bis Donnerstag 8:15-12:00 Uhr und Freitag von 13:15-16:30 Uhr in der „Stroßa Speis“ vor Ort und sorgen auch dafür, dass außerhalb dieser Zeiten genügend Lebensmittel wie Brot, Eier, Würstel, Zelten und Kuchen von regionalen Bauern und Bäuerinnen vorrätig sind. Denn die „Stroßa Speis“ hat täglich von 06:00-22:00 Uhr geöffnet.
„Ich freu mich schon, dass ich da alte Bekannte treffe“, sagt Bernhard Senfter. Der agile Villgrater arbeitet bei der Lebenshilfe und hat sich als erster für die Mitarbeit in der „Stroßa Speis“ gemeldet. Denn der heute 69-Jährige hat selbst 26 Jahre als Knecht im Ort gearbeitet und kennt hier viele Menschen. Obwohl er längst im „Ruhestand“ sein könnte, erledigt er noch viele Arbeitsaufträge, pflegt die Friedhofsanlage in Strassen, besucht andere Menschen oder erhebt beim Sängertreff in der Sprengelstube seine Stimme. „Vielleicht starten wir eine Kartenrunde in der „Stroßa Speis““, verrät er seine Pläne und lacht.
„Kooperationen mit der lokalen Wirtschaft und Gemeinden sind ein wichtiger Baustein für die Ausrichtung der Lebenshilfe Tirol. Menschen mit Behinderungen sollen dort arbeiten können, wo die Betriebe, die Arbeit und die Menschen sind - dort wo andere auch arbeiten,“ betont Geschäftsführer Georg Willeit die Grundhaltung der Lebenshilfe Tirol.
Öffnungszeiten: Stroßa Speis
Täglich von 06:00-22:00 Uhr.
Das Lebenshilfe Team ist von Mo-Do 8:15-12:00 und Fr. 12:15-16:30 vor Ort.
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Das ist wirklich ein tolles, Gemeinschaft stiftendes Projekt - Gratulation an alle Beteiligten!
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