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Wasserstoff: Alles nur Dampfplauderei?

Ein falscher Doktortitel lässt Grüne und Neos an den Kalkulationen zum Zillertaler-Megaprojekt zweifeln.

„Ein falscher Doktor lässt auch die Frage nach falschen Zahlen aufkommen.“ Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen, stellt nach dem Bekanntwerden der akademischen Finte von Zillertalbahn-Vorstand Helmut Schreiner das soeben von der Landesregierung auf Schiene gebrachte Wasserstoff-Projekt in Frage. Schreiner hatte sich mit einer angeblichen Dissertation zum Thema Wasserstoffbahn – die er gebunden auch an den damaligen Kanzler Sebastian Kurz und dessen Ministerin Schramböck überreichte! – einen Doktortitel imaginiert und bisher auch stolz geführt, den ihm die Universität Innsbruck aber nie verliehen hatte.

Das ist natürlich ein Fake, ins Zillertal gezeichnet von der Photoshop Firefly Generative AI. Doch wie tragfähig sind die Berechnungen zur Umsetzung einer Wasserstoffbahn, wenn deren Vorstand kein Problem hat, seine Doktorarbeit zu faken? Visualisierung: Dolomitenstadt/Pirkner

Für die Grünen werfen diese Erkenntnisse eine grundsätzliche Frage auf: „Wurde die Öffentlichkeit nicht nur über den Doktortitel getäuscht, sondern auch über die Grundlagen des Wasserstoffprojekts im Zillertal?“ Die Landesregierung müsse volle Transparenz walten lassen, ob Grundlagen aus Schreiners angeblicher Dissertation für die Projektentwicklung herangezogen wurden. Das Wasserstoffprojekt soll 83-180 Millionen Euro mehr kosten als eine elektrische Bahn mit Oberleitung.

Die Neos blasen ins selbe Horn: „Helmut Schreiner präsentierte sich stolz als promovierter Wasserstoff-Experte, jetzt kommt heraus, dass er gar keinen Doktortitel hat,“ kritisiert Klubobmann Dominik Oberhofer und fordert von den ÖVP-Politikern und Aufsichtsräten der Zillertalbahn Franz Hörl und Dominik Mainusch klare Konsequenzen: „Mit dem Fehlverhalten von Schreiner hat er nicht nur Schaden über das Unternehmen gebracht, sondern öffentlich die wissenschaftliche Expertise zur Umrüstung der Zillertalbahn auf Wasserstoff diskreditiert.“

Aus Grüner Sicht gibt es für den öffentlichen Verkehr im Zillertal folgenden Ausweg: „Der Grundsatzbeschluss für die Wasserstoffbahn soll nach diesen Erkenntnissen zu Fake-Grundlagen zurückgenommen werden“, fordert Gebi Mair, „eine technologieoffene Ausschreibung soll an die Industrie erfolgen: wer bietet das günstigste Bahnprojekt? Für die avisierten 800 Millionen Euro sollten sich Unternehmen finden lassen. Dann wird sich das wirtschaftlich-technisch günstigste Projekt der Industrie durchsetzen. Und Tirol hat hunderte Millionen Euro gewonnen, die in den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs gesteckt werden können. Andere Regionen benötigen ebenfalls bessere Verbindungen. Die Landesregierung sollte nicht das ganze Geld in Franz Hörls Wasserstoff-Träumereien stecken.“

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12 Postings

Village Pizza
vor einem Jahr

"akademischen Finte" ist eine nette Umschreibung. Die Finte von Zillertalbahn-Vorstand Helmut Schreiner hat nichts akademisches an sich. Interessant wäre auch, warum er ausgerechnet in Riga studiert und nicht in Bratislava.

 
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Chitina
vor einem Jahr

Die Zweifel an der wissenschaftlichen Basis dürften zu Recht bestehen. Die Tiroler Tageszeitung berichtet, dass die komplette in Riga vorgelegte "Dissertation" einfach abgeschrieben bzw übersetzt worden ist.

 
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Eu Fän
vor einem Jahr

Liebe Leute Ich bin gegen Wasserstoff bei PKW beim Zug oder Stadtbus Verkehr das muss gesagt werden was kostet ein Kilo Wasserstoff der kostet in Deutschland 13 85 Euro in Österreich 28 Euro bem PKW braucht man 1.5 Kilo Wasserstoff um 100 Kilometer zu kommen. Viele Bahn Gesellschaften nehmen Abstand von Wasserstoff aus folgenden Grund wo soll der Wasserstoff gelagert werden Wasserstoff ist ein Gas und kann nicht in normalen Gasflaschen gelagert werden ein Lager muss ein gewisse Größe haben und darf nicht zu nah an anderen Häusern stehen entweder wäre ich für Oberleitung oder Batterie Electricische Lokomotiven Noch ein Hinweis Wenn Wasserstoff mit Sauerstoff zusammen kommt besteht Explosions gefahr das hst der Zeppelin Hindenburg gezeigt

 
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    Village Pizza
    vor einem Jahr

    Satzzeichen wären gerade im Angebot. Schlagen Sie zu!

     
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pierina
vor einem Jahr

is ja alles nur, damit der <Hörl schreien kann, wir sind das erste Tal mit Wasserstoffbahn......

 
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Osti
vor 2 Jahren

Gespräch mit einer Kundschaft aus Sölden

Seit Jahrzehnten kommt ein Deutscher Urlaubsgast eines Autoherstellers alle halben Jahre mit einem neuen Auto zu uns nach Sölden auf Urlaub. Am Abend saßen wir gemeinsam zusammen, und es kam das Thema auf, wegen den Kauf eines Neuen Autos. Er sagte zu uns wir sollten noch 2 bis 3 Jahre warten, denn es kommen für jeden erschwingliche Wasserstoff Autos .....

mal schaun was kommt....

 
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    F_Z
    vor 2 Jahren

    So ein Pech das die Autoindustrie ein wenig an Vertrauen verloren hat. Mich wundert ja das heuer niemand das Jubiläum 50 Jahre erster Abgasskandal feiert 🤪. Ok, damals waren hauptsächlich amerikanische Automarken betroffen, aber auch VW hat in den USA in einem Vergleich $120.000.- bezahlt um einen Vertoß gegen den Clean-Air-Act beizulegen. Es ging um nicht zugelassene Abschaltvorrichtungen im Emissionskontollsystem. Betroffen waren bei VW 4 Modellreihen das Jahrgangs 1973, insgesamt ca. 25.000 Autos. Es gab kein Schuldeingeständniss und keinen Rückruf...

     
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      steuerzahler
      vor einem Jahr

      Die Autoindustrie hat wohl festgestellt, daß die Technik viel zu gut ist und die Kunden viel zu lange mit ihren Autos fährt. Da ist es hochwillkommen, daß ideologisch getriebene und ahnungslose Politiker das E Auto propagieren. Unter dem Deckmantel Klimarettung kann der gesamte Fahrzeugbestand ausgetauscht werden. Wenn man später draufkommt, daß es die falsche Technologie war, kann man ja wieder die Fahrzeuge gegen etwas anderes austauschen. Das betrifft nicht nur die Autos, auch Stromerzeugung, Heizung, usw. ist davon betroffen. Es lebe das Geschäft, alles andere ist der Industrie wurscht.

       
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    multi 1
    vor 2 Jahren

    Wenn wir zuwenig Wasser haben 😂😂😂😂

     
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    uol87vz
    vor 2 Jahren

    @trans.lorenzoni@hotmail.de dann musst du nur noch 30 Jahre warten, bis eine Wasserstofftankstelle in Sölden steht und Wassererstoff erschwinglich ist.

     
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      Osti
      vor einem Jahr

      Mal schaun ob die BP in SÖLDEN nach dem Umbau eine Wasserstoffzapfsäule hat. Auf jeden Fall die OMV beim DEZ in Innsbruck hat Sie schon....

       
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steuerzahler
vor 2 Jahren

Es ist sowieso ein ausgemachter Schwachsinn. Da soll mit niedrigem Wirkungsgrad Wasserstoff erzeugt werden, um eine Eisenbahn anzutreiben. Die Technologie mit Oberleitung ist weltweit ausgereift und bietet einen ca. fünf mal besseren Wirkungsgrad, unberücksichtigt dabei noch die Einspeisung beim Bremsen und Bergabfahren. Blödere Vorschläge sind nicht leicht zu finden...

 
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