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Schuss ins eigene Knie? Land erzürnt Osttiroler Jäger

Der Bezirksjägermeister holt zum Rundumschlag aus. „Wolfskommando“ wurde ohne Rücksprache installiert.

In 107 von 155 Osttiroler Jagdrevieren darf laut den Verordnungen des Landes Tirol derzeit Jagd auf den Wolf gemacht werden. Demnach wurden heuer bereits sechs verschiedene Individuen im Bezirk nachgewiesen. Einer dieser Wölfe treibt derzeit rund um Obertilliach sein Unwesen.

Nachdem dort vor wenigen Tagen rund 30 Schafe gerissen wurden, griff das Land zu drastischen Mitteln und engagierte ein eigenes „Jagdkommando“, zu dessen Mitgliedern sich Landesrat Josef Geisler auch auf Nachfrage bedeckt hält. Wie sich nun herausstellt, wurde diese Vorgehensweise aber nicht mit der örtlichen Jägerschaft abgesprochen.

Der Theorie nach kann ein Jäger in seinem Revier Verstärkung anfordern. Für das betroffene Gebiet in Obertilliach ist ein Südtiroler Jagdpächter zuständig, die Agrargemeinschaft bat ihn, eben diese Verstärkung anzufordern. „Wir mussten aus den Medien davon erfahren, dass hier dieser Trupp eingesetzt wird. Das wurde über unsere Köpfe hinweg entschieden, ohne vorher mit uns zu sprechen“, ärgert sich Bezirksjägermeister Hans Winkler.

Bezirksjägermeister Hans Winkler ist angesichts der Vorgehensweise des Landes außer sich: „Genug ist genug.“ Foto: Privat

Mehr noch: In der Osttiroler Jägerschaft hegt man den Verdacht, vom Land ausgebootet zu werden. „Einer aus diesem Spezialteam hat mich angerufen, um mir mitzuteilen, dass er vom Land den Auftrag erhalten habe, das Problem zu lösen. Er müsse sich dabei nicht mit mir absprechen“, erzählt Winkler. Der anonyme „Profi“ habe Osttirols obersten Jäger angeboten, er solle „gute Miene zum bösen Spiel“ machen.

Laut Winkler nicht ohne Grund: „Die sind der Meinung, sie können nun in 107 Revieren jagen. Das ist rein rechtlich aber gar nicht möglich.“ So müsste das Jagdkommando des Landes in jedem Revier die Zustimmung des jeweiligen Pächters einholen. „Da bräuchten sie dann mich. Aber ich rühre in der Koordination keinen Finger mehr“, sagt Winkler.

„Dass wir so hintergangen werden, ist nicht zu dulden. Ich vertrete 1.700 Osttiroler Jäger und nicht das Land Tirol.“

Hans Winkler, Bezirksjägermeister

Der Jägermeister habe die Obertilliacher Schafbauern noch Tage vor dem Auftrieb eindringlich vor der Gefahr gewarnt, der sie ihre Schafe aussetzen. Seine Warnungen verhallten. Wöchentlich stecken die Osttiroler Jäger in der Landwirtschaftskammer die Köpfe zusammen, um nach praktikablen Lösungen zu suchen. „Dass wir nun so hintergangen werden, ist nicht zu dulden. Ich vertrete 1.700 Osttiroler Jäger und nicht das Land Tirol“, schäumt Winkler.

Er ist von den Qualitäten seiner Waidmänner überzeugt: „Die sind in sämtlichen Tälern fleißig auf der Pirsch. Da muss man den Hut ziehen, immerhin machen sie das nur für die Schafbauern. Wir müssen uns auch um das Rotwild kümmern und Abschusspläne erfüllen.“ Winkler lässt kein gutes Haar an der Vorgehensweise des Landes. Im Vorjahr habe es ein Meeting mit den Kärntner Kolleg:innen gegeben, in dem man sich auf ein Wolfsmonitoring geeinigt habe: „Kärnten hat das umgesetzt, Tirol nicht.“

„Fakt ist, dass die Tiroler Vorgehensweise beim Wolf rechtlich nicht gedeckt ist. Das ist eine politische Angelegenheit.“

Nikolai Moser, WWF

Nur ein Anruf habe ihn in den letzten Wochen aus Innsbruck erreicht. „Nach dem ersten Abschussbescheid im heurigen Jahr hat mir der Landesjägermeister im Auftrag von Josef Geisler geraten, den örtlichen Jägern gut zuzureden. Dass dann mit uns keiner redet, ist nicht hinzunehmen“, so Winkler.

Die Redaktion hat konkrete Hinweise, dass das zwölfköpfige „Einsatzteam“ auch mit einigen Osttirolern besetzt ist, die aber nicht der Jägerschaft angehören. Damit stellen sich weitere Fragen, etwa nach der Haftung im Fall von Zwischenfällen. Ungewöhnlich ruhig sind in dieser Causa auch diverse Natur- und Tierschutzorganisationen. Nachgefragt beim WWF, teilt uns Pressesprecher Nikolai Moser mit, dass man „nicht weiter Öl ins Feuer gießen“ wolle. Man bringe sich dort ein, wo man etwas bewirken könne. „Fakt ist aber, dass die Tiroler Vorgehensweise beim Wolf rechtlich nicht gedeckt ist. Das ist eine politische Angelegenheit“, betont Moser.

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12-köpfiges Jagdkommado auf Wolfsjagd in Osttirol

Die Landesregierung fährt in Obertilliach schwere Geschütze auf. Vier Wölfe sind im Bezirk zum Abschuss freigegeben.

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22 Postings

multi 1
vor 2 Jahren

Einen Wolf der eigentlich kein ein richtiger Wolf ist. Wenn der Mensch in die Natur eingreift kann nichts gescheides rauskommen.

 
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isnitwahr
vor 2 Jahren

Jetzt ist es so weit, ich hatte bisher keine Angst, im Wald auf einen Bären oder einen Wolf zu treffen, aber 12 Bewaffnete, die in den Wäldern auf Jagd gehen, da bleibe ich dann lieber im Tal, die machen mir persönlich mehr Sorgen.

 
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Hannes Schwarzer
vor 2 Jahren

@hw5: A wise woman ( Pippi Langstrumpf) once said: '... ich mache mir die Welt, wie Sie mir gefällt....!!' and she lived happiliy afterwards... Wird wohl so sein müssen. Es ist nur interessant, dass KEINER aufschreit, wenn 200000kg Lammfleisch ( Lammfleisch!!! - wenige Woche alt, diese ach so 'lieben, armen' Dinger !) zu Ostern auf Österreichs Tischen landen, wenn Schafe lebend in den Libanon transportiert werden, um dort geschächtet zu werden, wenn Schweine ihr Leben auf Vollspaltböden zubringen 'dürfen' und die ÖVP erst 2038 bereit ist, diese Praktiken abzustellen, usw., usw... Das ist alles egal, Hauptsache die Kohle stimmt !!!

 
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    lw5
    vor 2 Jahren

    ......und die hiesigen lieber das Neuseeländische Lammfleisch essen.......

     
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    Marille
    vor 2 Jahren

    Anforderungen der Allgemeinheit (Nichtbauern) an Bauern: Gesunde, hochwertige Lebensmittel produzieren, billige Lebensmittel produzieren, noch höhere Standards (Tierwohl, Naturschutz, Hygiene, ...), übermäßigen und unmachbaren Herdenschutz auf Almen umsetzen, ... Was ein Bauer keinesfalls jemals darf: Geld verdienen

     
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schnuffi
vor 2 Jahren

Liebe Leute.... Ich bin kein Jäger, kein Sammler und auch kein Bauer. Aber müssen wir wirklich immer alles "besser wissen" wie, wann und warum etwas zu machen ist? Lasst die Jäger bitte das tun was sie für richtig halten! Ich bin 100% davon überzeugt das sie ganz genau wissen was sie jetzt müssen, dürfen oder sollen. Sie haben es gelernt, wurden geprüft, haben einen Eid geschworen und handeln nach dem Jagdgesetz!

 
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    unholdenbank
    vor 2 Jahren

    Wenn das getan wird tun, was die Jäger für richtig halten, dann werden weiterhin Abschüsse nicht erfüllt. Weiterhin Eide gebrochen (Landesjägermeister verurteilt) und weiterhin untergeladene Büchsen auf dem Rücksitz eines deutschen Sportwagens bei offenem Fenster gelagert. So viel zu den angelernten, vereidigten, geprüften Jägerrambos. Und ====> @sportler, dann wird es vielleicht bald ein "Landesgewehrweitwerfen" oder "Landesgewehrzielwerfen" mit landesüblichem Empfang geben.

     
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    le corbusier
    vor 2 Jahren

    @ schnuffi: zuerst wollt ich irgendwas schreiben wie, den bock zum gärtner machen oder so. Aber das würde der Sachlage nit ganz gerecht.

    Allgemein hat sich die Jägerschaft der Artenvielfalt und Biodiversität verschrieben. Eid ist die Weidgerechtigkeit: „Die Jagd ist in einer allgemein als weidgerecht anerkannten Weise auszuüben. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur weidgerechten Hege des Wildes verbunden, damit ein artenreicher und gesunder Wildstand sich entwickeln könne und erhalten werde“ und beschreiben sich selbst: „Gemeinsame Verantwortung mit anderen Naturnutzern und Naturschützern“, denn man sei gemeinsam mit anderen „Nutzer- und Interessensgruppen für den Naturschutz mitverantwortlich.“ (die Aussagen Hans Winklers lassen sich wohl hier verorten)

    Im Gegensatz dazu steht eine "Larcher Jägerschaft" instrumentalisiert von Bauernbünden und ÖVP im Kampf gegen Radikalveganer & Isegrim und alles was die Steile Heile Welt verändern könnte. Vieles widerspricht dabei dem Selbstbild der Jägerschaft und der Weidgerechtigkeit.

     
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sportler
vor 2 Jahren

Hallo liebe Osttiroler Jäger! Bitte zeigt es dem Wolf. Ich bin mir sicher das ihr die Wölfe mit dem Gewehr trefft.

Alles gute dann auf der Jagd. Die Osttiroler bedanken sich schon im Vorraus.

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    Seit wann sprichst du für mich, Sportsmann? Noch habe ich meine eigene Meinung, also halt dich ein wenig zurück, das ist kein Sackhüpfen!

     
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Jahren

    Hallo, liebe Osthiroler Jäger ! Bitte versucht nicht, der Anleitung von @ sportler zu folgen! Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass Abschüsse zum 'gewünschten' Erfolg führen, einen Wolf mit einem Gewehr zu treffen, halte ich für eher unmöglich. Wenn Ihr schon glaubt, entgegen jeder Logik, auf einen Wolf schiessen zu müssen, verwendet bitte eine Patrone! Dies erhöht die Treffsicherheit um ein Vielfaches !!

     
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      hiasler
      vor 2 Jahren

      @Schwarzer

      Glauben heißt, nicht wissen!

       
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      lw5
      vor 2 Jahren

      Herr Schwarzer! Wäre sicher besser wenn man alle Raubtiere bei uns lassen würde, dann haben wir bald für "alle" Freiheitseinschränkungen!

       
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      @hiasler: Ihr schiesst den einen Wolf ab, ein anderer kommt nach. Jungwölfe durchstreifen nun mal teils riesige Gegenden ( bis zu 1000 - 1200 km ). Ausserdem habe ich mich im obigen Post nicht einmal zur Sache geäußert, sondern nur festgestellt, dass halt die deutsche Sparche schlampig verwendet wird (_..mit dem Gewehr treffen....'), gell, LESEN !

       
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      unholdenbank
      vor 2 Jahren

      =====> @hiasler: muss dann natürlich auch für die kath. Kirche gelten, gelll !

       
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    isnitwahr
    vor 2 Jahren

    @sportler, da bin ich ganz bei @Senf, ich verwehre mich dagegen, dass Sie sich in meinem Namen schon im Voraus bedanken. Also wenn Sie sowas schreiben, in Ihrem Namen gern, aber in meinem Namen sicher nicht.......

     
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DantesInferno
vor 2 Jahren

Wie jetzt? Die Jäger warnen die Besitzer ihre "Nutztiere" der Gefahr auszusetzten und halten sich noch dazu an alle Gesetze. Und jetzt kommt das Land und hebelt alles aus weil die, die nicht auf die Jäger hier hören wollten sich so lautstark beschweren? Fragen über Fragen...

 
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wolfgangwien
vor 2 Jahren

Nur zu hoffen, dass sich die Jäger nicht gegenseitig mit dem Wolf verwechseln! High noon in den Bergen!

 
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steinbeisserei
vor 2 Jahren

Daran sieht man wieder das die Innsbrucker die Osttiroler voll verarschen.Wenn der EuGH die Entnahmen dann als rechtswidrig erachtet kommt dann Geisler vors Gericht????

 
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    Nickname
    vor 2 Jahren

    Nein der Jäger der den Wolf "entnommen" hat.

     
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      steinbeisserei
      vor 2 Jahren

      lt.Landesregierung ist der Jäger durch die Abschussverordnung geschützt.......

       
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Hasenfuss
vor 2 Jahren

und unsere Jäger sind dann jetzt die Buhmänner/frauen.... ganz toll🙈 🤨

 
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