Hängende Köpfe und ratlose Blicke. Einen Moment lang fühlte Matrei nach dem Derby in Assling die Schmerzen des ersten Abstiegs aus der Unterliga seit 32 Jahren. So wirklich glauben konnte es bei den Iseltalern aber noch niemand – zurecht, wie sich nun herausstellt. Rein sportlich war die Union am Samstag gegen 20:00 in die 1. Klasse abgestiegen. Der Kärntner Fußballverband hat jedoch die Abstiegsregeln gelockert. Aber der Reihe nach.
Vor hunderten Asslinger Fans und Matreier Schlachtenbummlern zitterten die Iseltaler im Fernduell mit Dölsach um den vermeintlichen Relegationsplatz. Zunächst lief es gut für die Elf von Rupert Marko, bereits nach vier Minuten segelte ein Freistoß von Daniel Kofler in den Sechzehner, wo Benjamin Cosic von seiner Körpergröße profitierte und den Ball zur Führung für Matrei ins Netz nickte.
Immer wieder tauschten Matrei und Dölsach die Tabellenposition, die Zuschauer erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Im Parallelspiel führte Penk früh in Dölsach, ehe Andreas Wenger vom Elfmeterpunkt das 1:1 erzielte. In Assling arbeiteten sich indes die Oberländer nach einer schläfrigen Anfangsphase allmählich ins Spiel. Durch ihre Qualitäten reicht der Alempic-Elf eine gute Phase um ein Spiel auf den Kopf zu stellen. Innerhalb von nur zwei Minuten drehte Assling das Spiel gegen Matrei und führte mit 2:1.
Doch der Torreigen fand kein Ende: Augenblicke nach dem Asslinger Doppelpack wurde Matreis Philipp Wibmer im Strafraum gefoult, den fälligen Elfmeter verwandelte Daniel Kofler souverän. Nach dem Seitenwechsel keimte bei den Iseltalern erneut Hoffnung auf, als Penk gegen Dölsach trotz roter Karte erneut in Führung gegangen war. Nervöse Zuschauer aus dem Iseltal rutschten in Assling in ihren Schalensitzen hin und her, blickten immer wieder auf den Liveticker des Dölsach-Spiels.
Bis weit in die Schlussphase hielten die Matreier in Assling das 2:2 und damit den rettenden Relegationsplatz. Rund 180 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit schockte aber Jasmin Dindic die Gäste, als er den Ball im Tor und Matrei womöglich in der 1. Klasse versenkte. Dölsach war zu diesem Zeitpunkt sicher vor den Matreiern und erzielte in der hektischen Partie gegen Penk noch den späten 2:2-Ausgleichstreffer.
Aus sportlicher Sich wäre Matrei trotz starker Rückrunde nach der 3:2-Derbypleite abgestiegen und Dölsach hätte zwei Relegationsspiele bestreiten müssen, doch nun tritt der Fußballverband auf den Plan. Seit Wochen ist bekannt, dass der Villacher SV und Sachsenburg ihre Mannschaften vom Spielbetrieb abmelden. Die Drautaler haben das sogar rückwirkend für die nun beendete Saison getan.
Ausgelöst durch den Abstieg von Steyr aus der zweiten Liga in die Regionalliga Mitte, hätte es in den beiden Kärntner Unterliga-Gruppen insgesamt sieben Absteiger gegeben. Die beiden Austritte stellten den Verband aber von ein veritables Problem. Am Montagabend rauchten in der KFV-Zentrale die Köpfe, ehe die Entscheidung durchsickerte.
Statt sieben wird es nur fünf Unterliga-Absteiger geben und sogar die Relegation wurde ausgesetzt. Damit erben Dölsach und Matrei die frei gewordenen Plätze in der Liga. Bis zuletzt hatte sich auch der Vizemeister der 1. Klasse, der FC Sillian, Hoffnungen auf einen Aufstieg gemacht.
Die Abschlusstabelle der Unterliga West (mit neuen Abstiegsregeln):
7 Postings
Es hat nichts mit bevorzugung zu tun und zudem wäre eine Relegation zwischen Matrei vs Sillian nie ein Thema da es auch eine 1 Klasse B gibt welche in die Unterliga West aufsteigen würde. Man könnte die 1 Klasse B nicht einfach ausgrenzen und somit würde es das ganze nochmal komplizierter machen. Wenn eine Unterligamannschaft an die letzte Reihe platziert wird dann hat der unterklassige Verein kein Aufrecht auf eine Relegation. Ist für mich ganz logisch. Zudem würde es der Qualität der Unterliga nicht gut tun wenn mehrere Mannschaften aus der 1 Klasse in die Unterliga aufsteigen würden, da Mannschaften wie Matrei definitiv mehr Qualität aufweisen als 2-3 platzierte aus der 1 Klasse.
Faktisch hätte Matrei, aufgrund der schlechten Qualität, absteigen müssen. Das wird doch niemand ernsthaft abstreiten wollen.. Dass eine administrative und logisitsche Entscheidung und nicht die sportliche Leistung den Verbleib gesichert hat, kann nur damit erklärt werden, dass strukturelle Überlegungen hinsichtlich Spielbetrieb in der kommenden Saison das Zünglein an der Waage waren.
In der Rückrunde sind sie am 7. Platz - ist das schlechte Qualität?
Wenn man den Kader von Dölsach und Matrei vergleicht ist die Saison von Matrei einfach schlecht. Dölsacv brauch zwar unbedingt paar zugänge sonst wird das nächste Saison nix .
@_osttirol: Abgerechnet wird am Schluß. Deine Logik würde das Bild auch ziemlich verzerren. Bei der Formel 1 gewinnt auch nicht derjenige, welcher die schnellste Runde fährt.
Du sprichst von Qualität der Unterliga, glaubst du wirklich, dass Penk, Dölsach, Matrei, Greifenburg so viel mehr fußballerische Qualität zu bieten haben als die bestplatzierten Teams der 1. Klassen. Also wenn man vom KFV einen Nachzügler (Matrei) aus der drittniedrigsten Liga Österreichs künstlich am UL-Leben hält, könnte man einen Aufstieg der beiden zweitplatzierten (Maria Gail 1.B und Sillian 1.A) ebenso gutheißen. Somit hätte man anstatt einer Liga mit nur 14 Mannschaften, wenigstens eine 16er Liga. Fixabsteiger bleibt Fixabsteiger!!! Das sehen nur die Herren vom KFV anders. Der Villacher SV und Sachsenburg haben ihre Mannschaften vom Spielbetrieb abmelden. Warum wohl??
Warum wird nur die Unterliga bevorzugt? Ein Relegation zwischen Matrei und Sillian wäre fair und sportlich interessant ....
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