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Tiwag: 15-prozentige Strom­preis­reduktion „realistisch“

Anpassung möglicherweise im Herbst. Im Jahr 2022 erwirtschaftete der Energieversorger 127,4 Mio. Euro Gewinn. 

Der landeseigene Energieversorger Tiwag präsentierte am Mittwoch die Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2022. Trotz des Anstieges bei den Beschaffungskosten verzeichnete das Unternehmen einen Gewinn von 127,8 Mio. Euro und damit ein Plus von 8,3 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr: Im Jahr 2021 waren es 119,5 Mio. Euro. 

10 Mrd. Euro für Energiewende bis 2040

Um die vorgegebenen Ziele für die Energiewende umsetzen zu können, seien Gewinne in der Höhe des Geschäftsjahres 2022 unabdingbar, führt Tiwag-Vorstand Erich Entstrasser aus und erklärt, dass bis 2040 Investitionen von bis zu 10 Mrd. Euro notwendig seien. 

Insbesondere im Bereich der Photovoltaik und der Netze seien beträchtliche Investitionen vorgesehen: „Die Energiewende erfordert einen massiven Um- und Ausbau der Infrastruktur. Allein im letzten Jahr wurden dafür rund 330 Mio. Euro investiert. Bis 2027 wird der Konzern insgesamt rund 2,1 Mrd. investieren, davon rund 1,3 Mrd. in den Wasserkraftausbau, 470 Mio. in die Strom-, Gas- und Wärmenetze sowie 90 Mio. in eigene PV- und Wärmeproduktionsanlagen“, so Entstrasser. 163 Mio. Euro fließen ab Herbst 2023 in das neue Ausleitungskraftwerk Tauernbach-Gruben in Osttirol.

Die Gewinne hatten es außerdem möglich gemacht, dem Land Tirol im Jahr 2022 eine Sonderdividende in Höhe von 30 Mio. Euro auszuzahlen. Dabei handle es sich um eine „angemessene Größe“ und „einen Betrag, der dem Eigentümer zusteht“, so Entstrasser. 

Eine Strompreisreduktion in der Höhe von 15 Prozent sei realistisch - unter der Voraussetzung, dass die Rahmenbedingungen so bleiben und "es keine neuen Krisen gibt", so TIWAG-Vorstand Erich Entstrasser. Foto: Land Tirol/Pölzl

Strompreisreduktion im Herbst realistisch

Im Rahmen der Bilanzpräsentationen bekräftigte Entstrasser auch die vom Unternehmen in Aussicht gestellte Strompreisreduktion für Herbst. Die von LH Anton Mattle geforderte Reduktion im Umfang von 15 Prozent sei "realistisch". 

Entscheidend sei aber, dass die „Rahmenbedingungen so bleiben wie derzeit“ und es „keine neuen Krisen gibt“, betonte Entstrasser. Man habe die Beschaffungsstrategie optimiert, um Preisänderungen am Energiemarkt künftig schneller an die Kund:innen weitergeben zu können. Die für die Kalkulation der Strompreise maßgebenden Umstände werden dem Beteiligungsausschuss des Tiroler Landtages vorgestellt. Nach den Sommermonaten ist eine Neukalkulation der Preise geplant.

Die Tiwag verlangt - nachdem das Landesunternehmen die Strompreise für Haushalts- und Bestandskunden bis dato nicht erhöht hat - mit Juni einen Arbeitspreis von 18,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh), "als Anreiz für einen schnellen Umstieg" wird ein zeitlich befristeter Bonus von 2 Cent pro Kilowattstunde angerechnet. Für einen Standardhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh werden die monatlichen Mehrkosten unter Berücksichtigung der Strompreisbremse neun Euro betragen.

Wechsel im TIWAG-Aufsichtsrat

Zum Ablauf der Periode gab es auch eine Veränderung im TIWAG-Aufsichtsrat: Julia Lang zieht sich aus beruflichen Gründen zurück. Für sie rückt der langjährige Bürgermeister Hans-Peter Bock aus Fließ nach. Das Mandat von Hartwig Röck wurde für weitere drei Jahre verlängert. 

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Baustart erfolgt noch heuer im Herbst. Die Investitionssumme beträgt rund 163 Mio. Euro.

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Mattle fordert von der Tiwag 15 Prozent Preisreduktion

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4 Postings

Eye de Net
vor 2 Jahren

Das heißt, die Strompreiserhöhung ist keine wirtschaftliche Notwendigkeit sondern dient der Steigerung eines Rekordgewinns. Frechheit, sowas!

 
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Pand
vor 2 Jahren

Natürlich geht es sich "grosszügiger Weise" aus...für wie dumm halten die uns eigentlich? 😠 Der eine "fordert" und der andere "bietet" zufällig den identen %-Satz...jeder hat so zum Schein sein "Bestes" gegeben - ein Kasperletheater das seinesgleichen sucht...mir fehlen die Worte!!

 
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nolem_ming
vor 2 Jahren

Wurde der Deal im vorhinein besprochen. Mattle prescht vor und die TIWAG kann sich eine Reduktion vorstellen. Zuerst erhöhen sie die Preise um 200% und dann gibt's zur Beruhigung 15%. Der Strompreis am Spotmarkt bewegt sich in der Region von 4-8 Cent. Großabnehmer kaufen zur Zeit um 6 Cent ein. Aber man muss ja die Masse abzocken damit die Schulden der Platterzeit getilgt werden. Alles nur mehr eine Verarschung von politischer Seite. Es geht denen schon lange nicht mehr um die Bürger sondern nur mehr ums eigene Wohl. Danke an die politische Elite.

 
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Nickname
vor 2 Jahren

Mir scheint in dem Verein hat der Eigentümer nichts zu melden? Warum muss ein Landesunternehmen riesige Gewinne schreiben und als Handkasse für die ÖVP Politik herhalten?

 
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