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Ein Meisterstück im BORG: „Neue Freiheit in Krähwinkel“ 

Die schwierige Nestroy-Vorlage wurde beeindruckend neu interpretiert und inszeniert.

Wenn die Spannung in den meisten Schulen langsam nachlässt, dann wird es im BORG Lienz erst so richtig spannend, denn dann präsentiert der kreative Kern dieser Schule, was möglich ist, wenn man gemeinsam vor den Vorhang tritt. Dass es sich dabei nicht nur um eine kleine Gruppe großer Talente handelt, bewiesen die BORG-Schüler:innen schon im letzten Jahr, als gefühlt die halbe Schule bei dem selbst entwickelten Musical "Gittermelodien" das Publikum an drei ausverkauften Abendvorstellungen begeisterte. 

Dieses Jahr wagten sich die Schüler:innen der unverbindlichen Übung "Darstellendes Spiel" mit ihrer Professorin Cornelia Zanon an ein sehr aktuelles Thema, aber keine leichte Vorgabe. Ihr Musiktheater "Neue Freiheit in Krähwinkel" ist eine Adaptierung des Nestroys Stück "Freiheit in Krähwinkel", das der Dichter 1848, im Jahr der Revolution, schrieb. Dieses Jahr ging mit dem Begriff "Hungerwinter" in die Geschichtsbücher ein, denn die damalige wirtschaftliche Not traf die ärmsten Bevölkerungsschichten wieder am härtesten und entfachte eine Wut auf das politische System, die zu Aufständen in Wien und in vielen anderen Ländern des Österreichischen Kaiserreiches führte. 

Nestroy sprach sich in diesem Stück natürlich für die Revolution und vor allem die Meinungsfreiheit aus, parodierte aber sowohl ihre Befürworter als auch ihre Gegner. Damit verpackte er das eigentlich sehr ernste Thema in eine humorvolle Posse voller grotesker Charaktere und Situationen. Die Version des BORG ist eine Mischung aus Originalpassagen und ergänzten Dialogen. Die Personennamen und Charaktere wurden aktualisiert und ein Teil der Figuren neu hinzuerfunden. Die musikalische Darbietung der zugehörigen Nestroy-Couplets entspricht dem Original, der Text ist adaptiert.

Die BORG Schüler:innen des Kunstzweiges und ihre Professorin Natalie Istenich übertrugen Nestroys Humor auf ihre Kostüme. Der herausragende Sänger Josef Mair interpretierte die zwei Nestroy-Couplets samt kleiner Tanzeinlage und wandte sich mit den Liedern direkt ans Publikum. All das war - wie schon im letzten Jahr - schlichtweg begeisternd. Begeisternd von den Schauspielern und ihren sehr schwierigen Texten, begeisternd von den Musikeinlagen des Chores und der Schulband und begeisternd von den farbenfrohen und kreativen Kostümen, die man in der folgenden Slideshow noch einmal bewundern kann. 

Slideshow: BORG Lienz

Silvia Ebner ist eine Erzählerin mit Leib und Seele. Ihr erstes Buch „Vom Sterben. Und Leben“ erschien im Sommer 2018 im Dolomitenstadt-Verlag und wurde gleich zum Bestseller. Die Sprachlehrerin arbeitet auch als Journalistin, Theaterautorin und Podcasterin.

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Gittermelodien – ein Musical zeigt, was Schule kann

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Ein Posting

Beatrix Herzog
vor einem Jahr

Einfach wundervoll! Frau Ebner könnte es nicht besser beschreiben. Herausragende Persönlichkeiten, jeder einzelne Mitwirkende! Kompliment an die Professoren, die hinter einem Theaterprojekt dieser Art stehen. Wir waren begeistert! Gratulation! Nach "Gittermelodien", welches mich auch schon so sprachlos gemacht hat, ein weiteres Projekt, das wieder einmal bestätigt, wie kreativ vielseitig diese Schule ist!

 
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