Der Ortsbauernrat von Prägraten und die Agrargemeinschaft St. Andrä beschlossen am Pfingstsonntag in einer Sitzung einstimmig, eine Prämie von 1.000 Euro für den Abschuss jenes Wolfes auszuloben, der per Verordnung des Landes zur Entnahme freigegebenen ist.
„Das Tierleid, das von diesem Problemwolf bereits vor Beginn der Almsaison ausgeht, ist unerträglich und der Leidensdruck der Osttiroler Bäuerinnen und Bauern wächst. Die Risszahlen in Osttirol steigen explosionsartig. Der Wolf lernt dazu, verliert mittlerweile die Scheu vor Wohngebieten und vergreift sich nun auch an Tieren auf geschützten Heimweiden in unmittelbarer Siedlungsnähe“, argumentiert Ortsbauernobmann Josef Kratzer in einer Medienaussendung des Bauernbundes.
Mit der Prämie wollen die Bauern der Gemeinde der Jägerschaft einen Ansporn geben, „tatsächlich auf die Jagd nach dem Problemtier zu gehen“. Laut Kratzer habe der Amtstierarzt am Pfingstsonntag acht tote Schafe in Prägraten begutachtet und am Pfingsmontag seien drei gerissene Schafe im Maurertal gefunden worden.
Wie berichtet sind aktuell zwei Wölfe in Osttirol zum Abschuss freigegeben. Rechtliche Basis ist eine durchaus umstrittene – nicht beeinspruchbare – Verordnung der Landesregierung, die mit 1. April in Kraft trat und die strenge FFH-Richtlinie der EU dadurch aushebelt, dass alle 2100 Tiroler Almen pauschal als nicht schützbar ausgewiesen werden und damit der Einsatz „gelinderer Mittel“ entfällt. Einzige Methode für den Herdenschutz in Tirol ist aus diesem Blickwinkel der Abschuss der unter Schutz stehenden Tiere.
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Zur weiteren Faktenverbreitung bzgl. Landwirtschaft in Österreich empfiehlt der Zahlenmeister: https://www.statistik.at/services/tools/services/publikationen/detail/1414 (Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Agrarstrukturerhebung 2020, publ. 2022)
Viel Vergnügen bei der Lektüre, 138 Seiten verdichtetes Wissen - trägt zur Ent-Emotionalisierung und Versachlichung der Diskussion bei ;-)
Jetzt müssen wir schon in der Nacht die Urlauber vom Berg fliegen weil sie Angst vor dem Wolf haben ... Na im ernst : Wölfe und gehören streng bejagt, wie anderes Raubwild halt auch. Es besteht überhaupt kein Grund zu übermässigen Schutz. Siehe Wikipedia. Da steht unter Wolf : Erhaltungszustand: Ungefährdet (Stabil) Eher hätte ich Angst um die Weidetiere, wenn man es den Bauern weiter so schwer macht !
mein wolferl tut nichts.
„Der Wolf lernt dazu“, beklagen die Bauern. Bei einem klugen Tier kein Wunder. Wünschenswert wäre, dass auch die Bauern dazulernen und endlich einen Herdenschutz umsetzen, der diesen Namen verdient. Gerne mit der notwendigen Unterstützung durch die Steuerzahler.
Wann lernen die "Tierschützer" endlich, dass auch Schafe .... Tiere sind? Wann lernen sie, welch große Bedeutung die Almbewirtschaftung durch Schafe für die Erhaltung der Pflanzenwelt, für den Schutz vor Lawinen und Muren und für den Tourismus hat? Wann schauen sie sich ein solches Almgebiet einmal in natura an, um zu sehen, dass (wolfssichere) Zäune aufstellen unmöglich ist, dass es gar nicht so viele Hirten und Hirtenhunde geben würde? Wann begeben sie sich in die Nähe solcher Hirtenhunde, um zu begreifen, was in Wandergebieten los wäre? Und wann lernen sie so viel Geschichte, damit sie begreifen, warum unsere Vorfahren Wolf und Bär verjagt, ausgerottet haben? Nicht weil sie blutdrünstig und schießwütig waren, sondern weil sie wirkliche Tierschützer waren (und von ihnen leben mussten)!
du willst uns also ernsthaft erklären, dass uns schafe durch das abfressen der verbuschung und des grases vor lawinen beschützen??
@chiller336 . zur Aufklärung! Wenn das Wiesengras nicht abgefressen wird legt sich das lange gras auf den Boden nieder. Dadurch ist der Hang rutschiger und der Schnee rutscht im Winter leichter ab.
Wenn das Gras abgefressen ist dann ist der Gras stupfiger und jeder einzelne Grashalm erzeugt dadurch mehr Reibung und dadurch rutscht im Winter der Schnee schwerer ab.
@beobachter52, Wieviel Prozent der gesamten Gebirgsflächen werden von den Schafen abgeweidet? 10, 20 oder gar 30%? Ich bin mir sicher dass in weit über 60% der Gebirgsflächen nie ein Schaf weidet oder geweidet hat. Wunderschöne naturbelassen Flächen ohne den Eingriff des Menschen.
Es geht doch wieder nur ums Geld das man für die abgeweideten Flächen bekommt. Was verdient ein Bauer an einem Schaf wenn man die Flächenprämien und Tierprämien als Einnahmequelle unberücksichtigt lässt?
"Einzige Methode für den Herdenschutz in Tirol ist aus diesem Blickwinkel der Abschuss der unter Schutz stehenden Tiere." Merkt ihr noch was? Abschuss der unter Schutz stehenden Tiere - ich weiß ja auch nicht, gibt es sonst keine Alternativen mehr als Tiere zu schießen? Könnt ihr eure Tiere nicht mehr anders schützen? Für was gibt es Herdenhunde, für was habt ihr Zäune? Habt ihr überhaupt eines von beiden? Wahrscheinlich nicht, der Abschuss mit 1000,- wird wohl günstiger sein Was macht ihr wenn mehrere Wolfe kommen, schießt ihr die dann auch alle ab? Aber wen wunderts, primitiv wie eh und je, was nicht passt wird einfach abgeschossen Hoffentlich rottet sich dann mal der Mensch irgendwann selbst aus, wenn er mit der Tierwelt fertig ist.
Nimm dir am Wochenende mal Zeit und besuche eine Alm deiner Wahl. Stell dir dann vor wie es auf den Tiroler Almen aussehen würde wenn überall solche Zaunkonstruktionen herumstehen welche benötigt werden um das Vieh zu schützen. Bin gespannt wer als erster aufschreien wird wenn solche Projekte realisiert werden. Wildtiere welche dann nicht mehr Ihren Freiraum haben, den sie ohnehin schon durch menschliche Freizeitaktivitäten einbüßen müssen usw,.. Und wie diese Zaunanlagen nach dem ersten Starkschnee Ereignis aussehen werden !? Wäre gut auch mal die andere Seite der Münze zu sehen
jedes schigebiet baut die zäune im herbst ab und stellt sie im frühjahr wieder auf - warum ist das für richtigen herdenschutz nicht möglich? weil ma lieber jammern als endlich mal den arsch hochzukriegn und was sinnvolles auf die beine zu stellen versuchen
@chiller336
Der Vergleich von Zäunen in erschlossenen Schigebieten und freiem Gelände zeigt leider deine Unwissenheit auf diesem Gebiet. Das die bewirtschafteten Almen wesentlich zum Schutz vor Lawinen und Muren beitragen steht ausser Frage. Bezüglich des jammerns warte ich darauf das sich Sportler, Wanderer und Familien mit Kindern nicht mehr auf die Alm trauen können, dann werden auch die Befürworter dieser Raubtiere vielleicht umdenken.
@chiller336 Aha, der Aufwand der Zäune von Skigebieten ist ja vergleichbar mit dem eines Herdenschutzzaunes...... Du Spaßvogel :-) Schon in deinem obigen Kommentar zu den Lawinen hast du gezeigt, dass du eigentlich nichts über Landwirtschaft weißt.
- warum müssen sich genau solche Leute wie du in dieses Thema einmischen?? -
Bei der Koexistenz mit Großraubtieren sind Schäden an Nutztieren unvermeidlich, sagte die Umweltministerin vor kurzem in einem Schreiben.
Man stellt sich deshalb nun schon die Frage wie es jetzt heißen sollte: Die friedlichen Koexistenz (Verharmlosung) oder doch die blutige Koexistenz (getreu der Aussage)?
Blutig und grausam wie die Natur nun mal ist.
Es ist eine grundsätzliche Frage, ob man den Wolf haben will oder nicht. Wenn man ihn haben will, wird es unweigerlich zu Verlusten bei Nutztieren kommen. Die Natur ist grausam. Letztlich geht es um eine politische Interessenabwägung. Wie die in Tirol ausgeht ist eh von vornherein klar.
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