Villacher Josef Ressel-Zentrum hat analoge Chips im Fokus
Analoge Schaltungen werden nach wie vor für nahezu jede Anwendung in der Elektronik benötigt.
Im Gegensatz zu digitalen elektronischen Schaltungen ist der Automatisierungsgrad bei der Entwicklung von analogen Chips noch gering. Ein neues, am 23. Mai eröffnetes Josef Ressel(JR)-Zentrum an der Fachhochschule Kärnten in Villach will das nun ändern und den Entwicklungsprozess von analogen Schaltungen automatisieren sowie durch Simulation mit CAD-Tools optimieren. Das Forschungszentrum kooperiert dabei mit dem Halbleiterhersteller Infineon als Unternehmenspartner.
"Die Welt wurde digitalisiert, aber sie ist immer noch von Natur aus analog, wie wir Menschen es sind", erklärte Santiago Sondón, Leiter des JR-Zentrums für Automatisierung von System-on-Chip Design (SODA) in einer Aussendung der Christian Doppler-Gesellschaft (CDG). Deshalb werden analoge Schaltungen für nahezu jede Anwendung in der Elektronik benötigt. Sie dienen dazu, analoge elektrische Signale wie Ströme oder Spannungen zu erzeugen, aufzubereiten, zu verstärken oder zu filtern. Solche Signale stammen beispielsweise von Sensoren in Smartphones wie Kamera, Mikrofon oder Positionserkennung, werden in weiterer Folge digitalisiert und von Mikroprozessoren und Software weiterverarbeitet.
Während die digitale Elektronik weitgehend von der Automatisierung profitiert hat, ist das analoge Design den Forschern zufolge immer noch ein Handwerk. Bei der Entwicklung von analogen Chips sei höchste Sorgfalt und Präzision notwendig, damit Interaktionen mit der Umgebung korrekt und zuverlässig am Chip verarbeitet werden. Am JR-Zentrum will man diesen Prozess optimieren. Durch die Automatisierung sollen nicht nur Qualität und die Kosten bei der Herstellung elektronischer Produkte verbessert werden, sondern schließlich auch mehr Arbeitszeit von Experten für innovative neue Entwicklungsaufgaben zur Verfügung stehen.
Vorbild für das auf Fachhochschulen zugeschnittene Josef Ressel-Programm sind die Christian-Doppler-Labors, wo Universitäten mit Firmen zusammenarbeiten. Das Budget kommt dabei von der öffentlichen Hand über die Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) und von den Unternehmenspartnern.
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