Die Weidesaison auf den Almen hat noch gar nicht richtig begonnen, da hat die Tiroler Landesregierung vergangene Woche einen Wolf in Osttirol zum Abschuss freigegeben. Die „Lizenz zum Töten“ fußt auf der seit 1. April geltenden Tiroler Rechtslage und gilt für acht Wochen in 39 Jagdgebieten. Zuvor wurde auf einer Wiese in Assling ein Schaf gerissen.
„Dort wurde auf einer Heimweide im Ortsteil Mittewald ein mit einem wolfsabweisenden Zaun geschütztes Schaf tot aufgefunden, das mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Wolf gerissen wurde. Laut Definition handelt es sich somit um einen Schadwolf, der von der Landesregierung zum Abschuss freigegeben werden kann“, erklärte der zuständige Landesrat Josef Geisler.
Zwei Tage später – am 19. Mai – hat das Land den nächsten Wolf auf die Abschussliste gesetzt – diesmal im Ötztal. In der Gemeinde Umhausen wurden zuvor vermehrt Risse von Schafen gemeldet. Erst am 17. Mai wurden zwei tote Tiere im Leierstal gefunden. Auch hier sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ ein Wolf der Übeltäter.
Nun ist in Assling und Umhausen jeweils die örtliche Jägerschaft am Zug. Um den Weidmännern die Jagd auf den Wolf schmackhaft zu machen, hat man sich im Ötztal einen „Anreiz“ geschaffen: Der Bürgermeister von Umhausen und ÖVP-Landtagsklubchef Jakob Wolf hat eine Prämie ausgelobt, um die Motivation der Jagdberechtigten zu steigern.
„Mit der Prämie wollen wir die Motivation der Jäger erhöhen, tatsächlich auf Jagd nach den großen Beutegreifern zu gehen“, erklärte Wolf gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Jenem Revier im Gemeindegebiet von Umhausen, das einen Beutegreifer erlegt, wird seitens der Gemeinde die Hälfte der heurigen Jagdpacht refundiert. Insgesamt sind in der Ötztaler Kommune 16 Jagdreviere verpachtet.
„Wir haben nicht vor, eine Prämie für den Wolfsabschuss auszuloben.“
Reinhard Mair, Bürgermeister Assling
Dieser Schritt sorgte zuletzt auch für Irritationen. In Osttirol will man vorerst kein „Kopfgeld“ auf Meister Isegrim aussetzen. „Das haben wir nicht beabsichtigt“, erklärt der Bürgermeister von Assling, Reinhard Mair, auf Anfrage von dolomitenstadt.at. Ob „andere Körperschaften oder Grundbesitzer eine Prämie ausloben“, wisse er nicht, so der Ortschef. Bis dato wurde noch kein Abschuss aus dem Gemeindegebiet gemeldet.
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