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„Locked Town“ – eine Stadt ohne Menschen

Christof Gaggl dokumentiert in der Kunstwerkstatt den Ausnahmezustand in Lienz. Vernissage: 5. Mai, 19.00 Uhr.

Wir alle kennen das: Man geht durch die Stadt, hat es unter Umständen eilig, da steht ein Tourist mit der Kamera und will ein bestimmtes Motiv zur Erinnerung einfangen. Man bleibt kurz stehen, um das Bild nicht zu stören. Manchmal ist es auch umgekehrt, und der Tourist muss dann warten. 

In größeren Städten ist es längst unmöglich, bestimmte Sehenswürdigkeiten vollständig und unverstellt in Szene zu setzen. In den Anfängen der Fotografie war das nicht so: Lange Belichtungszeiten ließen bewegten Objekten keine Chance, sich dauerhaft einzuprägen, weshalb auch das Bild des belebtesten Platzes menschenleer blieb. Heute behilft man sich mit dem Tourist Eraser, einer App, die auf der Grundlage der Erfahrungen aus der frühen Daguerreotypie alles, was sich bewegt, unsichtbar macht.

Im Frühjahr 2020 brauchte man sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Das Stadtbild von Lienz präsentierte sich im besten Licht, und trotzdem wurde einem schlagartig bewusst, dass zu einer Stadt und zu ihrem Bild eben auch Menschen gehören: das Leben mit seinen vielfältigen Interessen, Markierungen, Prägungen, die weniger visuell als in der räumlichen Bewegung erfahrbar sind und der vielleicht auch nur willkürlichen Umgrenzung durch Häuserfassaden oder durch Mauern erst Sinn und Bedeutung verleihen.

Schlagartig verlagerte sich die Kommunikation in den virtuellen Raum, da sie im öffentlichen Raum ohne berufliche Notwendigkeit streng untersagt war. Vielleicht wurde gerade deshalb der Ruf nach Beteiligung nach dem Lockdown lauter als je zuvor.

„Die Straßen sind leergefegt, eine ganz spezielle, irgendwie leicht beunruhigende Stille liegt über der Stadt, nur vereinzelt ist, mal da mal dort, eine Person auszumachen, die entweder gleich die Straßenseite wechselt oder in einem Nebenstrang der Stadt verschwindet“, erinnert sich der Berufsfotograf Christof Gaggl, der nach längerer Abwesenheit seine Heimatstadt ausgerechnet während des Lockdowns wiederentdeckte.

Die Ergebnisse seiner Recherche stellt Gaggl nun in der Kunstwerkstatt Lienz der Öffentlichkeit vor: Es sind nicht nur Stimmungsbilder eines urbanen Ausnahmezustands. Die Fotografien sind auch ein Regulativ der Deutung einer Erinnerung, die seit der Aufhebung der Quarantäne, als beispielsweise die öffentliche Diskussion um den Lienzer Hauptplatz aufflammte, ihre spezielle Dynamik entwickelt.


Kunstwerkstatt Lienz, Christof Gaggl – „Locked Town“
Vernissage: Freitag, 5. Mai, 19.00 Uhr. Dauer: 8. - 25. Mai
Geöffnet: Montag bis Freitag, 10.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr

Rudolf Ingruber ist Kunsthistoriker und Leiter der Lienzer Kunstwerkstatt. Für dolomitenstadt.at verfasst er pointierte „Randnotizen“, präsentiert „Meisterwerke“, porträtiert zeitgenössische Kunstschaffende und kuratiert unsere Online-Kunstsammlung.

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19 Postings

Claudia Moser
vor 2 Jahren

Soviele Postings gab's zu einer Ausstellung noch nie 😉! Chapeau!

 
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c.haplin
vor 2 Jahren

Ich werde am Freitag schon um 18:00 vom Hauptplatz zur Galerie in der Kumstwerkstatt gehen. Quasi Lokalaugenschein! Mal schauen ob ihr alle richtig liegt mit euren Aussagen.

 
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Jahren

    Ich gehe zur KUNSTwerkstatt....(Mah, des Deitsch...)

     
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      c.haplin
      vor 2 Jahren

      ENTSCHULDIGUNG Herr Prof. Schwarzer! Das ist/war ein Tippfehler. Ich hoffe sie können trotzdem noch schlafen.

       
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Jahren

    @chaplin: eigentlich wollte ich nur fesgen, ob Du auch 'kummst'... Ich war jedenfalls da, Du...?

     
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      c.haplin
      vor 2 Jahren

      Ich war natürlich da! Das da oben soll wahrscheinlich testen bedeuten, oder? Keine Sorge, ich bin da recht tolerant!

       
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Ing. Manfred Huber
vor 2 Jahren

Es bedarf keiner Corona Ausgangssperre, um den Lienzer Hauptplatz, den Johannesplatz, die Messinggasse, etc. menschenleer zu fotografieren. Dazu habe ich jede Menge Foto´s. Ich war im November 2022 und Feber 2023 in Lienz und habe den gleichen Zustand erlebt. Was war in den 60iger Jahren los, Lienz ist inzwischen eine Geisterstadt geworden, die Gastronomie ausgedünnt, viele Geschäftsfassaden leer, traurig, traurig, aber ich wußte schon mit 7 Jahren, dass ich auswandern werde und das war gut so!

 
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    Senf
    vor 2 Jahren

    Herr Ing. Huber, wie schauts denn in ihrer neuen Heimat denn aus, ist da alles beim alten geblieben und gibt es bei euch keine gesellschaftliche Veränderung, insbesondere seit der Digitalisierung und den allgemeinen Teuerungen, wodurch es ja immer mehr zur Verarmung sogar auch aus der Mittelklasse kommt? Ich lese nur, dass z. Bsp. Kufstein, Baden oder andere Kleinstädte unter ähnlichen Phänomenen leiden.

    Vielleicht hat aber auch die Raumordnung ein wenig schuld, die allen Trends nachgegeben hat und meist im Wettbewerb weitab der Zentren Großmärkte zugelassen hat. Was mir Hoffnung macht, ist die Suche der Menschen nach Plätzen, wo sie keinen Kaufzwang unterworfen sind und wieder mehr das Lebensalltägliche und Gleichgesinnte antreffen wollen, so zumindest das Sinus-Institut in einer Befragung.

    Vielleicht sollte sich aber die Lienzer Immobilienwelt einmal über ihre Wuchermieten Gedanken machen, mit denen sie größte Hürden für Jungunternehmer und aktive Leute schaffen, die sich in der Innenstadt niederlassen wollen und ev. ein gutes Angebotsmix für die Einwohner und Touristen zusammenbrächten. Diese Sparte neu anzudenken, wär auch Aufgabe im Stadtmarketing, denn Lienz hätte genügend Nachwuchs und Potential dafür.

     
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 2 Jahren

    Als ehrenhafter Vagabund bin ich viel rumgekommen , ich würde Lienz als eine „Perle der Tiroler Innenstädte“ benennen . Kufstein , Wörgl , St.Johann in Tirol , Hall in Tirol , Schwaz , Landeck und auch Kitzbühel haben allesamt nicht so eine belebte und schöne Innenstadt . Gastronomie muss natürlich etwas gemacht werden , da sind aber auch die genannten Gemeindensehr schlecht beim Thema Wirtshäuser .

    Auch hier das Thema mitmachen , wenn bei einer Hauptplatz Veranstaltung zum Erneuerung /Mitmachen , vom Gemeinderat und städtische Angestellte abgesehen vielleicht 10 Bürger kommen , dann darf man sich nicht beschweren .

    Vielleicht braucht auch Lienz eine KPÖ Plus mit offene Türen , offene Ohren und das ganze Jahr Aktivismus . Wenn nur eine einziges Idee umgesetzt wird , ist es ein Erfolg .

    Thema nach 18-19:00 Uhr So leise ist es nicht , die üblichen Alkoholiker in den Bekannten Kaschemmen die auf hunderte Meter krakeelen . Vielleicht noch 1-2 gute Cafe Bars für Menschen die sich unter Kontrolle haben und nur gerne gemütlich einen Drink einnehmen möchten und Suff Köpfe keinen Einlass haben . Ich bin für eine Alkoholfreie Bar , das währe eine Wohltat .

     
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r.ingruber
vor 2 Jahren

Schön, dass hier so fleißig über das Thema diskutiert wird. Alle Posterinnen und Poster, Leserinnen und Leser sind selbstverständlich zur Veranstaltung am Freitag, 19.00 Uhr, herzlich eingeladen.

 
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Edi1913
vor 2 Jahren

wie ist eigentlich der Stand hinsichtlich Neugestaltung. Man hört nix mehr...

 
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    1234
    vor 2 Jahren

    Leider ist sich dir Hautevolee am Hauptplatz nicht einig...

     
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karlheinz
vor 2 Jahren

Richtig @leiWEITElRso, jetzt haben wir aber Sommer und es ist immer noch der Hauptplatz ab 18.00 Uhr menschenleer. Was fällt denn unseren Touristikern und dem Stadtmarketing dazu ein? Vermutlich wartet man halt wieder ab bis sich alles wieder für ein paar Wochen von selbst regelt. Das ist man von denen ja schon gewohnt. Ideenlos! Leider!

 
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    1234
    vor 2 Jahren

    Meiner Meinung nach sollte das Stadtmarketing abgeschafft werden und die Bürger und Geschäftsleute sollen ihre Ideen einbringen und umsetzen dürfen.

    Kenne einige Unternehmer die nicht so dürfen wie sie wollen, denn es ist ja immer alles mit dem Stadtmarketing und den Vereinen abzusprechen, das fängt schon bei der Markisenfarbe an.

    & wenn mal jemand eine gute Idee hat, dann schaut es fast immer so aus als wäre es die Idee vom Stadtmarketing gewesen.

    Da in Lienz generell stark der Neid vorhanden ist und ein anderer ja besser sein könnte und eventuell mehr Geld verdienen könnte, wird gleich von Anfang an dagegen gesprochen und so kann sich Lienz halt nicht entwickeln und wird im Dornröschenschlaf verharren.

     
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      @1234: Was glauben Sie, macht das Stadtmarketing? Sie tun grad so, als wäre das Marketing Gott=Alleinherrscher! Das Marketing unterstützt die Unternehmen und die Geschäftsstrassenvereine bei der Umsetzung derer Ideen. Geschäftsinhaber sind in den Gassenvereinen bzw. im City Ring organisiert, das Marketing koordiniert und setzt um. Wenn jeder Unternehmer, den Sie kennen, so täte, wie er möchte, dann haben wir ein Problem. Für dieses kann das Stadtmarketing am allerwenigsten! (Teilweise gibt's einen Ortsbildschutz, Ensembleschutz, Bauvorschriften, Sicherheitsvorschriften etc..). Da muss man sich halt daran halten. Zum konkreten Beispiel Markisenfarbe: Ortsbildschutz, Ensembleschutz; Idee vom Marketing: was ist daran so schlecht - wenn's Etiketterl 'made by 1234' daraufstehen soll, bitte sagen! (PS: wenn Ihnen ein Hauptplatz mit roten Coca Cola- , blauen Puntigamer-, grünen Gösser- und orangen Fantaschirmen besser gefällt, dann sind wir halt komplett anderer Meinung)

       
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    isnitwahr
    vor 2 Jahren

    ...jetzt haben wir aber Sommer... hab ich da irgendwas versäumt?

     
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      Wahrlich, ich auch ! (Saisonbeginn in Osttirol ist nicht vor Mitte Juni, die schlechtesten Umsatzmonate waren immer schon April/Mai)

       
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    Enrico Andreas Menozzi
    vor 2 Jahren

    Super , wir haben ab jetzt nur 2 Jahreszeiten . Sommer 😂

     
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leiWEITERso
vor 2 Jahren

Nach 18:00 Uhr schauts doch den halben Winter in Lienz so aus...

 
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