Nadja Kayali wird von 2024 bis 2029 die Geschicke des wichtigsten Kärntner Kultur- und Musikfestivals leiten. Sie folgt auf Holger Bleck. Klemens Fheodoroff, Obmann des Vereins Carinthischer Sommer, und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) haben am Mittwoch die neue geschäftsführende Intendantin in Villach vorgestellt. Kayali sieht sich in dieser Rolle als Gastgeberin und will ihre neue Aufgabe ab nächster Woche "mit viel Elan" angehen.
Insgesamt 54 Interessenten, 18 davon Frauen, hätten sich im Herbst des Vorjahres um die Stelle beworben, nachdem Holger Bleck seine Intendanz zurückgelegt hatte, sagte Fheodoroff. Dass am Schluss des langen Auswahlverfahrens Kayali als Favoritin hervorging, sei vor allem der Aussage geschuldet, dass sie ihre Rolle als Gastgeberin des Carinthischen Sommers verstünde. "Die Gäste sollen sich wie zuhause fühlen", präzisierte die Wienerin, die aktuell die künstlerische Leitung des Kremser Festivals Imago Dei innehat und im Ö1-Radio Kultursendungen gestaltet.
Kayali will das Festival zu einer europäischen Marke machen und dazu auf der Tradition und dem Namen des Festivals aufbauen. Sie denkt dabei vor allem auch Co-Produktionen an, wie es etwa im heurigen Sommer mit Imago Dei der Fall ist. Ein besonderes Anliegen seien ihr Kinder und Jugendliche. So soll es wieder eine Kinderoper geben und ein Kinderkompositionslaboratorium unter dem Titel "Carinthische Ferienkurse" geschaffen werden. Dieses sei zwar etwas avantgardistisch, gibt sie zu, jedoch könne man "Kindern viel mehr zumuten als man denkt, sie sind sehr offen und lassen sich auf etwas ein". Sie glaube an die Kraft der Musik und sei überzeugt davon, dass das funktionieren wird.
Ein Kriterium, das junge Publikum für Kunst und Kultur begeistern zu können, seien auch die Kartenpreise. Unter ihrer Intendanz soll das Festival eine Breitenwirkung haben, daher werde sie auch an der Preisgestaltung arbeiten. Ein weiteres Anliegen sei Kayali im Speziellen die Kunst von Frauen. Sie wolle deren Präsenz besonders herausstreichen und stiftet daher einen jährlichen Preis für eine Komponistin oder eine Literatin im Wert von 10.000 Euro. Damit wolle sie mit gutem Beispiel vorangehen, denn obwohl das Festival mit öffentlichen Geldern unterstützt wird, sollen auch private Sponsoren angefragt werden.
Landeshauptmann Kaiser unterstrich den hohen Stellenwert der Kunst und Kultur und lobte den Carinthischen Sommer als Aushängeschild Kärntens. Bei Kayali sehe er vor allem ihren großen Erfahrungsschatz positiv und hege die Erwartung auf viele genreübergreifende Projekte. Kaiser sei von ihrem Lebenslauf fasziniert gewesen. "Sie werden es ganz sicher gut machen."
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