Zwei Bären und fünf verschiedene Wölfe wurden im heurigen Jahr bisher in Tirol nachgewiesen. Direkte Sichtungen oder Begegnungen mit Bären hat es im heurigen Jahr – soweit den Behörden bekannt – keine gegeben. Auch Sichtungen von Wölfen im Siedlungsgebiet blieben aus. Während es derzeit auch keine Hinweise gibt, dass die in Tirol aufhältigen Bären und Wölfe eine erhöhte Gefahr für Menschen darstellen, sieht das Land Nutztiere wie Schafe und Ziegen „durchaus“ in Gefahr.
„Die Stalltüren gehen jetzt auf und die Schafe kommen auf die Weiden im Tal. Anders als auf dem Almen ist auf den Heimweiden ein Schutz der Schafe mit wolfsabweisenden Elektrozäunen möglich“, so Landesrat Josef Geisler. Er empfiehlt das Aufstellen von Herdenschutzzäunen, für deren Anschaffung es eine Unterstützung des Landes gibt.
„Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, ist äußerst gering.“
Martin Janovsky, Beutegreifer-Experte
Im heurigen Jahr wurde jeweils ein Bär im Gemeindegebiet von Brandenberg sowie im oberen Lechtal nachgewiesen. Sämtliche Bärennachweise erfolgten anhand von Wildkameraaufnahmen, Spuren im Schnee, Losungen (Kot) oder Kadavern von Wildtieren. „Das macht gerade bei Bären in der Risikobewertung einen großen Unterschied. Alle Bären, die wir in Tirol in den vergangenen Jahren festgestellt haben, sind äußerst scheu. Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, ist äußerst gering“, sagt Martin Janovsky, Landesexperte für das Monitoring großer Beutegreifer.
In Osttirol wurden im heurigen Jahr bisher zwei verschiedene Wölfe im Gemeindegebiet von Sillian sowie im Gailtal nachgewiesen. Ebenfalls zwei verschiedene Wölfe wurden im Brixental im Tiroler Unterland bestätigt. Bei einem weiteren Wolf, der im Gemeindegebiet von Thiersee anhand einer Losung bestätigt wurde, liegt noch keine Bestimmung des Individuums vor.
Auch im Wipptal wurde ein Wolf nachgewiesen. Aufnahmen von Meister Isegrim gibt es auch aus dem Ötztal. In Kärnten an der Grenze zu Osttirol wurde bereits vergangenes Jahr ein Wolfsrudel bestätigt. Konkrete Hinweise auf eine Rudelbildung auf Tiroler Gebiet liegen den heimischen Behörden derzeit jedoch nicht vor. Mittels Verordnung kann die Landesregierung – dank der in diesem Jahr geschaffenen Rechtslage – ein „Risiko- oder Schadtier“ zum Abschuss freigeben. Eine derartige Verordnung tritt unmittelbar in Kraft.
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