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Sanierungsverfahren über insolvente GemNova eröffnet

6,85 Mio. Euro Schulden. Gläubigern werden 30 Prozent angeboten. Separate Lösung für Tochtergesellschaften.

Am Innsbrucker Landesgericht wurde – wie erwartet – das gerichtliche Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung über die GemNova eröffnet. Der Schuldenstand des Dienstleistungsunternehmen des Tiroler Gemeindeverbandes beläuft sich laut Alpenländischem Kreditorenverband (AKV) und Kreditschutzverband 1870 (KSV) auf rund 6,85 Millionen Euro.

Die GemNova Dienstleistungs GmbH hält eine Vielzahl an Beteiligungen an den unterschiedlichsten Tochtergesellschaften. Für diese wurde kein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Laut KSV wird nun versucht, die Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften über separate Vereinbarungen mit den Gläubigern zu regulieren. Vor dem Hintergrund der gesellschaftsrechtlichen Verflechtungen der insolventen Gesellschaft rät der Kreditschutzverband den betroffenen Gläubigern, „sich professioneller Hilfe zur bestmöglichen Wahrung ihrer Interessen zu bedienen.“

Wie berichtet, ist die Alleingesellschafterin der GemNova GmbH, welche an der „Spitze“ der Gruppe steht, der Tiroler Gemeindeverband. Die Geschäftsführung hatte bis zum Bekanntwerden der desolaten Finanzsituation Alois Rathgeb inne.


Der Schuldenstand der GemNova beläuft sich auf rund 6,85 Millionen Euro. Foto: GemNova

Dem KSV1870 liegen die Jahresabschlüsse für 2019 bis 2021 der GemNova vor. Das Eigenkapital der Schuldnerin war bereits 2019 massiv negativ. Nachdem sich die Eigenkapitalsituation 2020 kurzfristig gebessert hatte, weist der Jahresabschluss 2021 ein negatives Eigenkapital von über 50 Prozent aus.

„Die GemNova bietet derzeit den Gläubigern eine Sanierungsplanquote in Höhe von 30 Prozent. Es handelt sich dabei um die gesetzliche Mindestquote. Aufgrund der Vermögenslage der Schuldnerin erwarten wir, dass die Finanzierung eines Sanierungsplans nur mit Hilfe von dritter Seite erfolgen kann“, berichtet Klaus Schaller, Regionalleiter West des KSV.

Ohne die angekündigte und heftig umstrittene Finanzspritze des Landes werde die GemNova die Sanierung aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Vergangene Woche hatte die schwarz-rote Landesregierung angekündigt, 1,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug soll es eine Beteiligung in noch unbekannter Höhe geben. Eine halbe Million Euro will der Gemeindeverband zuschießen.

Nach den Ausführungen im Insolvenzantrag sei geplant, dass eine deutliche Verschlankung der Struktur erfolgen soll. Die Geschäftsführung soll ausgetauscht werden. Außerdem wolle man sich auf die „ursprünglichen Kernaufgaben“ konzentrieren. Auch Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) hatte bereits angekündigt, dass die finanzielle Hilfe des Landes an eine Verschlankung der Struktur gebunden sei. So könnten statt sieben Gesellschaften nur noch drei bestehen bleiben – die Bildungspool GmbH, die Fuhrparkmanagement GmbH und die Dienstleistungsgesellschaft.

Für den 10. Mai wurde eine Gläubigerversammlung anberaumt. Bis Ende Mai können Gläubiger in dem Verfahren ihre Forderungen an die GemNova anmelden, Mitte Juni soll dann über den Sanierungsplan abgestimmt werden.

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2 Postings

Pepe
vor 2 Jahren

Zuerst wird ein Selbstbedienungsladen für Parteisoldaten eingerichtet. Dann werden von den selbstständigen tiroler Dienstleistern die Aufträge entzogen. Zum Schluss sollen die unfähigen »Raubritter« noch von der Bevölkerung wiederbelebt werden – geht´s noch?

 
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unholdenbank
vor 2 Jahren

So ist also aus dem einstens vielgelobten ÖVP-Projekt GemNova ein Insolvenzfall geworden. Wieder mal ein Beispiel, wie die hochgelobte Wirtschaftspartei wirtschaften kann (Achtung Ironie). Ich kann mich noch erinnern, wie enthusiastisch damals die GemNova vorgestellt wurde: Als perfekte Srerviceorganisation für die Tiroler Gemeinden, denen unbegrenztes knowhow zur Verfügung gestellt hätte werden sollen. Naja, in Matrei hat man sich ja daran ein Beispiel genommen und die Gemeinde in den Ruin gesteuert trotz oder vielleicht wegen "Hilfe" durch GemNova und deren "Fuhrparkmanagement". Und die Steuerzahler müssen wieder einmal ein "Leuchtturmprojekt" herausreissen. Warum eigentlich nicht die dunkelschwarzen Verursacher???? Ach ja, wir sind ja in Tirol.

 
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