Die fragile und zarte Kunst von Alexandra Kontriner wird in Zukunft etwas ebenso Fragiles schmücken: 29 Werke aus der Serie „Perikularium“ werden als Briefmarken bei der Österreichischen Post erhältlich sein. In "Perikularium" portraitiert die aus Assling stammende Künstlerin Insekten, die in Tirol bzw. Österreich ausgestorben sind oder als stark gefährdet gelten. Die 29 Zeichnungen der Serie stehen exemplarisch für das Artensterben.
In der für sie charakteristischen Art zeichnete Alexandra Kontriner die Tiere mit Bleistift und Aquarellfarben in akkurater Detailarbeit originalgroß auf weißes Büttenpapier im A5-Format. Die Dekontextualisierung und Inszenierung der Insekten auf dem weißen Blatt verweist auf die Zukunft, in der bestenfalls Präparate in Museen an eine einst reiche, als selbstverständlich empfundene Tierwelt erinnern wird.
So erhält die mediale Horrorbotschaft vom Massensterben einen detaillierten, konkreten Bezug: Was man kennt, wird man vermissen. In Mitteleuropa nahm die Insektenhäufigkeit in den letzten 27 Jahren um 75 Prozent ab, das Phänomen lässt sich weltweit beobachten. Die Hauptgründe für das Sterben der artenreichsten Gruppe aller Lebewesen sind Vergiftung der Umwelt, Lebensraumverlust, Einschleppung exotischer Arten sowie Klimawandel.
Das erste Briefmarkenmotiv wird am 25. März erscheinen, es handelt sich dabei um eine Zeichnung des Schmetterlings „Eriogaster catax“. Der Lebensraum dieses gelbbraunen Nachtfalters mit dem auffälligen weißen Punkt sind Schlehen- und Weißdorngebüsche, Lichtungen und Waldränder. In Tirol ist der einst in Mitteleuropa verbreitete Falter bereits ausgestorben, in Wien, Niederösterreich und im Burgenland gibt es noch vereinzelte Populationen.
Die Briefmarken sind ab 25. März in den Philatelie-Shops sowie online bei der Österreichischen Post erhältlich.
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