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Brennerkorridor fordert Tirol, Südtirol und Trentino

Abgeordnete der drei Regionen trafen sich in Innsbruck. Tiroler Maßnahmenpaket soll Neubau der Luegbrücke begleiten.

Bau- und Sanierungsmaßnahmen entlang des Brennerkorridors, wie der geplante Neubau der Luegbrücke und die damit einhergehenden Einschränkungen werden spürbare Auswirkungen auf den Verkehr entlang der Brennerroute haben, dies- wie jenseits der Landesgrenze.

Aus diesem Grund fand am Montag, 13. März, ein gemeinsames Informations- und Austauschtreffen mit Verantwortlichen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino statt. Anwesend waren unter anderem die Tiroler Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, ihre Amtskolleg:innen Rita Mattei (Südtirol) und Walter Kaswalder (Trentino), sowie LH Anton Mattle, LR René Zumtobel und LR Daniel Alfreider (Südtirol). Fachliche Beiträge lieferten Vertreter der ASFINAG und der A22 Brennerautobahn, Verwaltungsexperten aus Südtirol und Tirol sowie Universitätsprofessor Walter Obwexer. 

Der notwendige Neubau der Luegbrücke und der Transitverkehr stellt politische Entscheidungsträger:innen auf beiden Seiten des Brenners vor Herausforderungen. Foto: Archivbild

Über den aktuellen Zustand der Luegbrücke wurden die Abgeordneten von Asfinag-Alpenstraßen-GmbH-Geschäftsführer Stefan Siegele informiert. Die Konsolen der Bauwerksfugen, die die fünf Rahmen der 1,8 Kilometer langen Luegbrücke verbinden, haben in den 55 Jahren seit Errichtung Korrosionsschaden genommen, sind aber nicht zugänglich und können deshalb nicht saniert werden. Durch die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung sowie einer Einschränkung der Verkehrsfläche würde man bereits für eine Reduzierung der Belastung für die Konsolen sorgen. Um die Verkehrssicherheit der Luegbrücke weiterhin gewährleisten zu können, seien unter Umständen weitere Maßnahmen nötig, wie etwa die Einführung einer Einspurigkeit pro Fahrtrichtung.

Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung Verkehrs- und Seilbahnrecht, referierte über das vom Land Tirol geplante Maßnahmenpaket, das den Neubau der Luegbrücke begleiten soll. Dieses beinhaltet auch Vorkehrungen, sollte es aufgrund von gravierenden Akutschäden zu einer Totalsperre der bestehenden Brücke kommen. So seien Verkehrsdosierungen an allen Grenzübergängen vorgesehen, ebenso Fahrverbotsregelungen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf diversen Straßen in ganz Tirol. Zudem würde es zu Einschränkungen des LKW-Verkehrs auf der B182 Brennerstraße zwischen Matrei am Brenner sowie dem Grenzübergang Brenner kommen. 

Die Lkw-Slot-Studie für den Brennerkorridor präsentierte Martin Vallazza, Direktor der Abteilung Mobilität des Landes Südtirol. Dabei wurde untersucht, inwieweit eine digitale Verkehrssteuerung – ähnlich der Güterabwicklung in Häfen oder Umschlagterminals – dazu beitragen kann, den Verkehrsfluss zu gewährleisten und gleichzeitig die negativen Auswirkungen des Autobahnschwerverkehrs zu reduzieren. 

Europarechtsexperte Walter Obwexer betonte, dass ein Slot-System prinzipiell umsetzbar wäre, vorausgesetzt Deutschland, Österreich und Italien würden sich in einem völkerrechtlichen Vertrag darauf einigen. Die Anzahl der Slots müsse auf technischer Ebene definiert werden, an der maximalen Kapazitätsgrenze der Infrastruktur ausgerichtet sein und ihre Vergabe dürfe niemanden diskriminieren, so Obwexer.

Über ein großes Investitionspaket auf der Brennerautobahn berichtete Hartmann Reichhalter, Präsident der A22 Brennerautobahn AG. Rund eine Milliarde Euro sei für die Sanierung von Kunstbauten – etwa Brückenkonstruktionen – vorgesehen. Im Zuge dieser vorsorglichen Arbeiten sollte es jedoch zu keinen gravierenden Einschränkungen des Verkehrsflusses kommen, so Reichhalter.

Im Anschluss an die Vorträge folgte eine Diskussionsrunde, in der die Abgeordneten Fragen an die anwesenden Experten richteten. „In ausführlichen Repliken konnten viele offene Punkte geklärt werden. Trotz einer gewissen Emotionalität, die das Thema Verkehr in sich birgt, war die heutige Zusammenkunft eine überaus konstruktive!“, betonte Landtagspräsidentin Ledl-Rossmann.

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3 Postings

irina
vor 2 Jahren

Wieviel Ausweichverkehr wird das dann für Osttirol geben? Aber wahrscheinlich nur ein kleiner Vorgeschmack dafür, wie es dann ausschaut, wenn die Europabrücke (ab 2040 geplant) neu gebaut werden soll. Vermutlich wird die Ausweichroute in der Zwischenzeit noch mit einigen Umfahrungen attraktiver gemacht.

 
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Sattelitt
vor 2 Jahren

Ich bin echt gespannt wie der Neubau der Brücke geht wie das Nadelöhr hier sich entwickelt? Vielleicht muss auch der Direktbus Lienz Innsbruck Linie 960X umgeleitet werden. Bin echt gespannt wie dann der Fahrplan ist

 
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wolf_C
vor 2 Jahren

''Tiroler Maßnahmenpaket soll Neubau der Luegbrücke begleiten'' - Das ist k e i n Neubau, verfahrenstechnisch gesehen halt von den Verantwortlichen, weil dann hätt es die UVP gebraucht, und dann wäre dieser WAHNSINN nie genehmigt worden; die Beamten sind sehr fähig beim Gesetze austricksen.

 
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