Bestechlichkeit: Ex-ÖBB-Mitarbeiter im Visier der Justiz
Der Mann soll bei millionenschweren Vergaben der ÖBB Infrastruktur AG in Tirol getrickst haben.
In Tirol ist ein mittlerweile suspendierter Mitarbeiter der ÖBB Infrastruktur AG offenbar wegen vermuteter Absprachen bei Bauaufträgen der Bahn ins Visier der Justiz geraten. Der Mann soll bei Vergaben getrickst und dafür Gefälligkeiten angenommen haben, berichtete der "Kurier" (Dienstag). Die Staatsanwaltschaft Innsbruck ermittelt gegen den Verdächtigen wegen Bestechlichkeit, gegen einen Mitarbeiter eines Bauunternehmens wegen Bestechung, bestätigte ein Sprecher der APA.
Der mutmaßliche Tatzeitraum erstrecke sich vom Sommer 2019 bis Frühjahr 2022, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr. In Summe gehe es um eine Auftragssumme von rund zwei Mio. Euro. Nähere Angaben seitens der Anklagebehörde gab es nicht. Laut "Kurier"-Informationen soll der Mann, der für die Abwicklung von Bauvorhaben von Anfang bis Ende zuständig war, nicht nur Wein-Geschenke angenommen, sondern etwa auch vergünstigt Baustoffe erhalten und sich ein Auto einer Tiefbaufirma zur privaten Verwendung stellen haben lassen.
Vermutet werde offenbar, dass der ÖBB-Techniker seine Position genutzt habe, um dem Mitarbeiter der Baufirma Informationen über Angebote der Konkurrenz gegeben zu haben, damit dieser sein eigenes Angebot entsprechend niedrig ansetzen konnte. Die ÖBB wollten zu diesem Punkt unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nichts sagen.
"Wir haben über unsere internen Warnsysteme einen Verdacht gegen einen unserer Mitarbeiter erhalten und unmittelbar interne Untersuchungen eingeleitet", bestätigte jedoch ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair grundsätzlich die nun anhängige Causa. Sie sei vom Compliance Office des ÖBB-Konzerns bei den Behörden angezeigt worden. Laut dem Bericht war der Fall Ende vergangenen Jahres aufgeflogen.
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