Als „Sprungbrett in ein gelingendes Leben“ wollen die Lehrer und Lehrerinnen der VS Lienz-Nord ihre Schule weiterentwickeln. Ein Weg zu diesem Ziel ist das Unterrichtsprogramm „Gemeinsam stark werden“, das als psychosoziale Gesundheitsförderung angelegt ist. Ziel des Programmes, das in alle Schulstufen Eingang findet, ist die Stärkung jener Lebenskompetenzen, die eine Voraussetzung für ein gesundes, selbstbestimmtes und erfülltes Leben sind. Dadurch soll auch ein Beitrag zur Sucht-, Gewalt- und Suizidprävention sowie zur Prävention psychischer Störungen geleistet werden.
In zahlreichen Lehreinheiten und Übungen werden die personalen und sozialen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen gefördert. „Davon profitiert nicht nur das einzelne Kind, sondern auch die Klassen als Ganzes“, bestätigt Direktorin Maria Bürgler. In einer vierteiligen Ausbildung mit Trainerin Conny Schroffenegger-Bodner hat das Schulteam eine Reihe von neuen erfahrungsorientierten Methoden zur Persönlichkeitsförderung kennengelernt. Seit dem heurigen Schuljahr werden in allen Klassen regelmäßig Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen, Reflexionsübungen, Vertrauens- und Gemeinschaftsübungen, Entspannungsübungen, Rollenspiele, usw. eingebaut.
Das Ritual „Redekreis“ ist beispielsweise ein fixer Bestandteil jeder Lehreinheit und dient zur Entwicklung von Kommunikationsfähigkeiten und Reflexionsvermögen. Jedem Kind wird zugehört ohne zu werten und jedes Thema findet Platz.
Sonja Dold, Lehrerin einer ersten Klasse hat mit ihren Kindern heuer das „ICH-Buch“ eröffnet. Dieses Buch begleitet die Kinder von der ersten bis zur vierten Schulstufe. Kontinuierlich wird das ICH-Buch erweitert. Die Kinder bekommen dadurch ein gutes Gefühl für das eigene Ich und die persönlichen Stärken. „Das Ich-Buch unterstützt die Kinder bei der Entwicklung eines positiven Selbstbildes und lädt zum Beispiel zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten, Gefühlen, Träumen und Wertehaltungen ein,“ erklärt Sonja Dold.
Wenn „Gefühlskarten“ zum Einsatz kommen, geht es – wie der Name schon sagt – um das Erkennen und Benennen von Gefühlen. Beim „Gefühlskarten-Ritual“ werden die Kinder täglich zu Beginn des Unterrichts eingeladen, kurz in sich hinein zu spüren und entsprechend der aktuellen Befindlichkeit, eine ihrer Gefühlskarten auszuwählen. „Der Start in den Schultag wird dadurch ein ganz anderer“, bestätigt Lehrerin Angelika Lindler mit Blick auf ihre dritte Klasse.
„Mit diesem Programm ist jede Schule auf einem guten Weg“, meint Schroffenegger-Bodner, „denn die Frage, in was für einer Gesellschaft wir zukünftig leben wollen, hängt maßgeblich davon ab, wie wir unseren Kindern begegnen und was wir ihnen für ihr späteres Leben auf den Weg mitgeben.“
Ein Posting
Gratuliere, ein wunderbares Programm! Wäre schön, wenn es als EIGENES UnterrichtsFACH in all unseren Volksschulen Einzug nehmen könnte. Leider muss vieles wie Englisch, digitaler Unterricht, Projektunterricht, Verkehrserziehung etc INTEGRATIV (beispielsweise im Sachunterricht) stattfinden (zumindest in den ersten beiden Schulstufen). Dadurch ergeben sich oft Abstriche bei der Wissens- bzw. Grundlagenvermittlung im eigentlichen Fach mit 2 Wochenstunden. Im Religions- (oder Ethik-) unterricht sollte es auf JEDEN Fall als lebensnahes und aktuelles Unterrichtsprogramm ganzjährig verankert sein!
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