Kathrin Eder lebt seit 20 Jahren in Los Angeles. Ursprünglich wollte sie dort Drehbuchautorin werden. Beim Film ist sie tatsächlich gelandet und geblieben und Geschichten erzählt sie heute auch. Nur etwas anders als ursprünglich geplant. Anstatt mit Worten arbeitet sie mit Gegenständen, Häusern, Stoffen, Farben - im Grunde mit Allem, was ein Drehbuch letztendlich in ein Filmszenario verwandelt. In der Fachsprache nennt sich das Produktionsdesign. Es ist jene Abteilung beim Film, die für die gesamte Ausstattung jeder Filmszene verantwortlich ist.
Als Produktionsdesignerin visualisiert Kathrin Eder also die Pläne der Regie und Filmproduktion und ist somit Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis. Ihr Team ist dementsprechend groß und umfassend. Es zählen Architekten und Handwerker genauso dazu wie Kostümbildner und Einkäufer oder Buchhalter und Techniker. Kostenkalkulation ist dabei ebenso ein Teil ihrer Arbeit wie der kreative Schaffensprozess oder die logistische Planung. Um all das zu koordinieren braucht es vor allem Eines: Kommunikationsfähigkeiten, denn jedes Projekt besteht laut Kathrin Eder aus 70 Prozent neuen Mitarbeitern, die dann aber durchschnittlich zwölf Stunden täglich miteinander zu tun haben - und das über Wochen und Monate.
Oder auch Jahre, wenn es sich um eine Serie handelt, wie z. B. "Black Mafia Family", für die Kathrin Eder gerade wieder in Atlanta ist. "BMF" ist die wahre Geschichte der Brüder Demetrius und Terry Lee Flenory, die in den 80er Jahren in ärmlichen Verhältnissen in Detroit aufwachsen, aber durch den Drogenhandel später zu sehr viel Geld und noch mehr Ruhm kommen. Für unseren Dolomitenstadt Podcast kommt sie direkt aus einer Arbeitsbesprechung zu "BMF". Gleich anschließend geht es wieder zurück ins Team. Man spürt, wie strukturiert und passioniert Kathrin Eder arbeitet.
Und natürlich sieht man das auch in all ihren anderen Projekten - so unterschiedlich sie auch sein mögen, wie etwa die Coming-of-Age Komödie "Big Time Adolescence" oder die beiden unter der Regie von David Bruckner gemachten Horrorfilme "Night House" und "Hellraiser". Letzterer war dabei wohl eine ganz besondere Herausforderung, denn einerseits ist Kathrin Eder selbst kein Fan von Horrorfilmen, andererseits hat dieser Film, der auf der Novelle des englischen Autors Clive Barker basiert, schon seit seiner Erstverfilmung in den 80er Jahren Kultstatus und Fans sind bei Neuverfilmungen immer ganz besonders kritisch.
Wie man mit diesen Herausforderungen umgeht, welcher Satz für sie in ihrem Werdegang besonders wichtig war, wieso sie inzwischen L.A. genauso als Heimat betrachtet wie die Bergwelt in Osttirol oder was ihr wichtiger als Erfolg ist - davon erzählt Kathrin Eder sehr persönlich und sehr professionell in unserem Podcast.
Der Dolomitenstadt Podcast ist ein akustisches Magazin, das die Redaktion von dolomitenstadt.at in Lienz zusammenstellt. Das Themenspektrum ist breit und beschränkt sich nicht nur auf die Region. Wir stellen spannende Projekte vor, widmen uns den Künsten und der Kunst des Lebens, schauen in Kochtöpfe und über den Tellerrand, greifen heiße Eisen an und diskutieren die Themen unserer Zeit mit Menschen, die etwas zu sagen haben. Zu finden auch auf Spotify, bei Apple Podcasts und Google Podcasts.
Als Bonus gibt es dieses Gespräch auch als Videopodcast auf YouTube!
Ein Posting
Top! Ich finde diese Serie "Auslands Osttiroler" echt spitze. Es gibt noch unzählige tolle Beispiele da draussen. Weiter so!
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