Stams ist eines der bedeutendsten und erfolgreichsten Ski-Internate der Welt. In der Kaderschmiede träumen Jahr für Jahr zahlreiche junge Sportler:innen von Olympia. Doch der Weg dorthin ist lang und risikoreich – physisch wie mental. Wer hat die Kraft und das Durchhaltevermögen? Mit einem neuen Dokumentarfilm blickt Regisseur Bernhard Braunstein ins Innere der Goldschmiede.
Wer hier herkommt, tut dies nicht aus bloßer Liebe zum Sport. Am Ende sind es jedoch nur ein bis zwei Prozent aller Schüler:innen, die es schaffen, sich im Spitzensport durchzusetzen. Der Dokumentarfilm blickt ein Jahr lang hinter die Kulissen und zeigt den penibel getakteten Alltag aus hartem Training, Unterricht, spärlicher Freizeit und dem Leben im Internat.
Mit eisernem Willen bringen sich die Jugendlichen immer wieder an ihre körperlichen und mentalen Grenzen. Trotz der sportlichen Konkurrenz verbinden die jungen Athlet:innen enge Freundschaften, die sie zu einer Art Schicksalsgemeinschaft werden lassen. In den gemeinsamen Momenten zwischen Training, Schule und Wettkampf motivieren sie sich gegenseitig, spenden einander Trost und lachen über Erlebtes.
Teil dieser Gruppe war auch Sophia Waldauf. Die Nachwuchshoffnung aus Osttirol hat die Ausbildung in Stams von 2015 bis 2019 durchlaufen. Seither ging es für die Oberländerin im Skisport Schritt für Schritt nach oben. In der laufenden Saison feierte Waldauf am Semmering ihr Weltcupdebüt. Wenige Wochen später geriet sie in eine Situation, auf die sie schon während ihrer Zeit in Stams vorbereitet wurde. Eine Verletzung beendete die Saison auf einen Schlag – just nachdem die Osttirolerin ein FIS-Rennen in Gosau für sich entschieden hat.
„Ich glaube, dass ich ohne Skisport nicht ich selbst wäre.“
Sophia Waldauf
Doch von Langeweile fehlt während der Regeneration jede Spur. Waldauf macht nicht nur auf der Piste eine gute Figur, sondern auch auf der Leinwand. Im Film „Stams“ gewährt sie als eine der Hauptprotagonist:innen Einblick in den harten Alltag im Skigymnasium. Ob die Dokumentation die Strapazen des Lebens im Internat unverfälscht wiedergibt? „Die Realität ist noch viel härter“, sagt Waldauf. Heute ist sie stolz darauf, dass sie sich in Stams mit bedingungslosem Einsatz auf ihre sportlichen Ziele eingeschworen hat: „Ich glaube auch, dass ich ohne Skisport nicht ich selbst wäre.“
Spürbar nahe und mit großer Empathie folgt „Stams“ den Jugendlichen durch die Höhen und Tiefen eines Schuljahrs und zeigt, was es bedeutet, sich in jungen Jahren für eine Sportkarriere zu entscheiden. Dass sie eine Hauptrolle in diesem Film spielen würde, wusste Waldauf erst nach dem Schnitt: „Ich war überrascht und habe mich natürlich gefreut.“
Während die Skier vorerst im Keller bleiben, geht es für das Skitalent an diesem Wochenende auf die große Filmbühne in Berlin. An der Spree wird „Stams“ auf der Berlinale gezeigt, dem größten Publikumsfestival der Welt. Auch in den heimischen Kinosälen ist der Film bald zu sehen, österreichischer Kinostart ist am 3. März. Der Trailer bietet einen kleinen Vorgeschmack:
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