Lawinentote und Verschüttete in Tirol und Vorarlberg
In der Tiroler Leitstelle wurden am Samstag 30 Lawinenabgänge gemeldet, in elf Fällen mit Personenbeteiligung.
In Kaltenbach (Zillertal) ist am Samstag ein 17-Jähriger unter einer Lawine ums Leben gekommen. Bereits am Vormittag war im Kleinwalsertal ein 55-Jähriger tot unter einer Lawine gefunden worden. Die Lawinenlage in Westösterreich sorgte am Samstag für viele Rettungseinsätze. Wintersportler waren allen Warnungen zum Trotz - es herrschte Warnstufe vier auf der fünfteiligen Skala - im freien Gelände unterwegs, mehrere Personen wurden bei Abgängen verschüttet und verletzt.
Allein in der Tiroler Leitstelle wurden bis 17.30 Uhr 30 Lawinenabgänge gemeldet, in elf Fällen mit (vermuteter) Personenbeteiligung. Bei dem Lawinentoten in Kaltenbach handelt es sich laut Polizeiangaben um einen 17-jährigen neuseeländischen Touristen. Er war allein im freien Skiraum unterwegs, gegen 12.15 Uhr wurde er von der Pistenrettung und Angehörigen tot aus dem Schnee geborgen. Im Kleinwalsertal war für einen deutschen Wintersportler ebenfalls jede Hilfe zu spät gekommen. Der seit Freitagabend abgängige 55-Jährige wurde am Vormittag im Bereich der Walmendinger Alpe tot unter einer Lawine entdeckt.
Die Lage war teilweise so heikel, dass die Retter ihren Einsatz abbrechen mussten. So wurden gegen 10.30 Uhr in St. Anton am Arlberg zwei Personen von einer Lawine verschüttet. Bei ihnen handelt es sich laut Polizei um einen 29-jährigen Skiführer und einen 33-jährigen österreichischen Gast. Ein weiterer, 64-jähriger Skigast wurde nicht mitgerissen. Die Suche nach den beiden Männern musste gegen 11.00 Uhr unterbrochen werden, weil der Bereich lawinengefährdet war. Die Personen bzw. ihr Lawinen-Piepser sei bei einem Hubschrauberüberflug geortet worden. Die Bergungsarbeiten sollten daher zunächst ab 15.00 Uhr fortgesetzt werden. Trotz erfolgter Sprengungen wurde die Situation aber weiter als zu gefährlich eingeschätzt, am Sonntag soll nun ab 7.30 Uhr ein weiterer Versuch unternommen werden.
Ebenfalls erst am Sonntag fortgesetzt werden kann die Suche nach einem 62-jährigen Mann in Kaunerberg (Bez. Landeck). Als der Hund des Skitourengehers gegen 13.30 Uhr allein nach Hause kam, alarmierten Angehörige die Einsatzkräfte. Der Mann, der im Bereich Hohe Aifnerspitze unterwegs war, wird unter einem Lawinenkegel vermutet, der dort festgestellt wurde. Für eine Bodensuche war das Gebiet vorerst zu gefährlich.
In Warth am Arlberg wurde ein 15-jähriger Wintersportler nach einem Lawinenabgang im freien Skiraum nach einer Viertelstunde unter dem Schnee lebend geborgen und ins Spital nach Zams (Bez. Landeck) geflogen. "Die Leute sind sehr unverantwortlich unterwegs und immer wieder im freien Skiraum - sie glauben es einfach nicht", so Adi Rohrer von der Vorarlberger Leitstelle. Stürmischer Wind und Neuschnee erschwerten die Bedingungen für die Retter bzw. die Hubschrauberunterstützung.
Am Tuxer Hauptkamm (Zillertal) wurden bei Lawinenabgängen zwei Personen aus einer Gruppe aus Tschechien (teil)verschüttet und verletzt, darunter ein 16-Jähriger. Über 100 Meter von Schneemassen mitgerissen und bis zum Hals verschüttet wurde in Hippach (Zillertal) eine 37-jährige Australierin, sie wurde von ihren Begleitern gerettet. In Fieberbrunn (Bez. Kitzbühel) wurden zwei 48 und 50 Jahre alte Skifahrer aus Schweden nach einem Lawinenabgang mit Verletzungen zu Tal transportiert. In Klösterle am Arlberg wurde am Samstagnachmittag ein 44-Jähriger von einer Lawine 200 Meter mitgerissen, trotz Lawinenairbag wurde er verschüttet. Seine Begleiterin grub den Mann aus.
Intensive Schneefälle und Wind haben in Tirol und Vorarlberg die Lawinengefahr gefährlich ansteigen lassen. Fachleute der Warndienste aus beiden Bundesländern appellierten an Wintersportler, große Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen. Triebschneeansammlungen könnten an allen Expositionen sehr leicht ausgelöst werden, bereits durch einzelne Wintersportler. Auch in den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich galt die Situation als angespannt. Im Laufe des Wochenendes sollen die Schneefälle abklingen, die Verhältnisse abseits der Pisten seien aber weiter als heikel einzuschätzen.
In Tirol kam bereits am Freitag im Ötztal ein 32-jähriger chinesischer Skifahrer unter einer Lawine ums Leben, im Bezirk Kitzbühel wurde ein 15-Jähriger von einer Lawine mitgerissen und schwer verletzt.
12 Postings
Atemberaubend,wenn man sieht in welches abenteuerliches Gelände sich manche Skifahrer bei diesen Schneeverhältnissen hineinwagen. Die unzähligen Youtubevideos mit unglaublichen Steilwandabfahrten sind für einige sicher ein unwiderstehlicher Anreiz, sich diesen Kick ebenfalls zu geben.Das schifahrerische Können in diesem Bereich hat wohl ebenso zugenommen; trotzdem bleibt dies bodenloser Leichtsinn. Wenn ich allerdings daran denke, wie oft wir uns in steilen, gefährlichen Gelände bewegt haben mit der vagen Zuversicht,das wird schon halten.Die Verlockungen eines unverspurten Pulverschneehanges waren aber oft zu groß. Leider habe ich im Lauf der Jahre auch mehrere Bergkameraden bei Lawinenunfällen verloren. Traurig ,dass Augenblicke intensiver Lebensfreude oft so rasch so teuer zu stehen kommen. Die Gefährdung bei Skitouren wird eigentlich ständig unterschätzt. Das Bewußtsein , welche Verantwortung ich auch gegenüber den Rettungskräften mit ihren zT sehr risikoreichen und kostenintensiven Einsätzen habe ist weithin ziemlich unterentwickelt.
Des kun i ibaharb it vastian, wennse e olleweil meldnt, wie gfahle dasses isch, sogoa Warnstufe 4. I vastehs it, wie de Leit hetz komisch weant, jeda tut lei mea wosa will, jeda moant olls ze vastian, oba amol denkn wose do in de Bergretter un tent, wos dej sich foana Gfoa aussetzn missnt, tent de wenigsten. Und a in de Ungehörigin. Leitlen tuts oanfoch wieda amol awe is Hirn inscholtn, wennis epis tut und denkts it lei on enk alloane.
Ist das die neue Rechtschreibung dann alles Gute i glaub meine Schule ist schon lange Vergangenheit lg
Des will i ibaharb it lesn, wos du do schreibsch!
Deusche Sprache...schwere Sprache!
ich bin unexperte. könnten die lawinenkommissionen, oder alle medien, nicht vor der lawinengefahr warnen insofern, dass man 2, 3 tage nach schneefällen einfach nur gesicherte pisten besucht.
Also Warnungen & Meldungen gab's und gibt's mehr als genug. Sie müssen nur von den Wintersportlern gelesen und akzeptiert werden! Soll man Erwachsene etwa bei der Hand nehmen? Was ist mit der Eigenverantwortung? Was ist mit dem Einschalten des Hirns und sich informieren, bevor man auf Skitouren geht bzw. gesicherte Pisten zu verlassen? Diese Vollkasko Mentalität greift ebenfalls immer stärker um sich, die Befriedigung des eigenen Vergnügens steht im Vordergrund. Ausbaden müssen diese Einstellungshaltung die Bergretter und Alpinpolizisten - unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Es ist einfach nur noch zum Sp...
Ein Funke Hausverstand würde schon reichen!
@regnerps: Inhaltlich stimme icn Ihnen zu, doch ich würde Sie ersuchen, bei Ihrer Wortwahl etwas sorgfältiger zu sein. Ihre Aussage "kein Mitleid mit solchen Menschen" zu haben, erinnert mich und viele andere sehr an eine Zeit, in der ein prominenter Adabei der katholischen Kirche ebenso "kein Mitleid" für einen Teil der Bevölkerung zeigte. Nebenbei: Tote brauchen kein Mitleid, sehr wohl aber ihre Hinterbliebenen, die aber auch gar nichts dafür können, dass ein von ihnen geliebter Mensch sein Leben leichtfertig aufs Spiel gesetzt und verloren hat.
Es ist mir unverständlich das sich Menschen einfach auf diese gefahren einlassen,seit Tagen wird überall über Lawienen Gefahr berichtet und gewarnt.Und die Retter der Bergwacht müssen sich wegen diesen Menschen in Gefahr bringen.Und wer wird diese Einsätze bezahlen??? Habe leider kein Mitleid mit solchen Menschen!!!
Manchmal hat man den Eindruck, die machen das "z`fleiß"! Alle Kosten u. Einsätze zahlen lassen
Normalerweise sollte JEDE Versicherung bei solchen Bedingungen aussteigen und jeder soll so einen Einsatz aus dem eigenen Geldbeutel bezahlen!
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren