Nie zuvor haben mehr Menschen in Tirol gearbeitet

Aufschlussreich sind die Zahlen, die das AMS Tirol zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt liefert. Allen Krisen zum Trotz bleibt die Arbeitslosigkeit sehr niedrig und liegt im Jänner bei 4,5 Prozent. Nie zuvor haben in Tirol Ende Dezember so viele Menschen gearbeitet. Die unselbständige Beschäftigung lag Ende Dezember 2022 mit 364.141 aufrechten Dienstverhältnissen auf Rekordniveau. Besonders bemerkenswert ist, dass nur noch 864 Personen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind. 69,2 Prozent sind älter als 50 Jahre, 45,3 Prozent haben maximal Pflichtschulabschluss und 63,1 Prozent haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen.

Generell kann man sagen, dass Männer stärker von saisonaler Arbeitslosigkeit betroffen sind als Frauen und statistisch gesehen ist Bildung das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit. 39 Prozent der Ende Jänner vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung.

Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag zuletzt bei 12,5 Prozent. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 4,3 Prozent deutlich darunter. Von den Akademiker:innen in Tirol sind nur 1,3 Prozent arbeitslos.

Offensichtlich tragen mittlerweile auch die Bemühungen um Zuwanderung in den Arbeitsmarkt erste Früchte. Im Vergleich zum Vorjahr waren Ende Dezember 2022 um 10.915 ausländische Arbeitskräfte mehr in Tirol beschäftigt. Besonders stark zugenommen hat die Zuwanderung von Menschen aus Ungarn (+2.082), Deutschland (+1.399), der Ukraine (+995), der Slowakei (+711), Kroatien (+694) und Rumänien (+678). Die Anzahl der Beschäftigten mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist dagegen im Vorjahresvergleich um 490 Personen gesunken.