Wie der Standard berichtet, scheiterte die Berufung der aus Lienz stammenden Brüder Philip und Benjamin H. beim Oberlandesgericht in Wien. Nachdem der Oberste Gerichtshof bereits die Korrektheit der Verurteilung attestiert hatte, bestätigte der Richtersenat am Oberlandesgericht nun auch das verhängte Strafausmaß von zehn Jahren für Philip H., einen als „Mr. Bond“ bekannten rassistischen, homophoben und antisemitischen Neonazi-Rapper und seinen vier Jahre jüngeren Bruder, der im Internet eine „Feindesliste“ mit 1.700 Namen unter dem Titel „Judas Watch“ publizierte.
Die beiden in Kärnten lebenden Neonazis werden als gefährlich eingestuft. Der 37-jährige Philip H. hielt auch im Gefängnis Kontakt zur rechtsextremen Szene, verherrlicht in Statements den Massenmörder von Christchurch und lieferte die Hintergrundmusik für das Mordvideo des Attentäters von Halle.
Zur Online-Feindesliste von Benjamin H. – der 1700 namentlich genannte Personen im Netz als „Verräter an der Weißen Rasse” anprangerte – meldeten sich am Tag des Prozesses auch Betroffene per Aussendung. Sie fühlen sich von den Behörden allein gelassen. So schildert beispielsweise die Journalistin Colette Schmidt: „Ich wurde ein einziges Mal vor etwa drei Jahren von einer Mitarbeiterin vom Verfassungsschutz kontaktiert und darauf aufmerksam gemacht, dass ich auf dieser Liste stehe, die jahrelang online war. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich das längst und die Liste war endlich offline. Weder Ermittler, noch Justiz haben mich darüber informiert, dass der Betreiber gefunden wurde.“
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