Der Holzeinschlag im Tiroler Privatwald (ohne Bundesforste) ist im Jahr 2022 deutlich gestiegen. Wurden 2021 im Tiroler Wald noch knapp 1,3 Millionen Festmeter Holz geerntet, waren es letztes Jahr rund 1,7 Millionen Festmeter. „Zurückzuführen ist der gestiegene Holzeinschlag vor allem auf zwei Faktoren – zum einen auf den hohen Schadholzanfall und zum anderen auf den verhältnismäßig guten Holzpreis“, erklärt der zuständige Landesrat, Josef Geisler.
In Osttirol lag jedoch der Schadholzanteil wegen der Wetterereignisse der letzten Jahre und des Borkenkäferbefalls bei 98 Prozent, in Nordtirol waren es hingegen weniger als 30 Prozent. Im Fünfjahresvergleich hat sich der Einschlag im Tiroler Wald fast verdoppelt, liegt aber immer noch deutlich unter der nachhaltig nutzbaren Holzmenge. „Das bedeutet: Es wächst jährlich mehr Holz zu als genutzt wird“, so Geisler.
Eine Absage erteilt der Tiroler Forstreferent den Plänen der EU, große Teile des Waldes außer Nutzung zu stellen und sich selbst zu überlassen: „Unsere Gebirgswälder sind nicht mit dem Regenwald im Amazonas zu vergleichen. Gerade die Schadereignisse der letzten Jahre zeigen, dass wir alles unternehmen müssen, um unsere Wälder klimafit zu machen.“ Eine nachhaltige Bewirtschaftung sei unverzichtbar, „um die Schutzfunktion unserer Wälder abzusichern und unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden.“
7 Postings
...die einheimisch, ansässigen Spekulanten und Raubtierkapitalisten sind ja eh genannt worden.....
einfach zum schämen .....im Heiligen Land Tirol, lach
1) "Im Fünfjahresvergleich hat sich der Einschlag im Tiroler Wald fast verdoppelt... " Auch, wenn natürlich ein großer Teil des Holzes längerfristig verarbeitet / verbaut wird: Holz ist einer der langfristigsten biologischen Kohlenstoffspeicher, der zur Verfügung stünden, um CO2 aus der Atmosphäre zu holen ...
2) Zum laut zuständigem Landesrat Josef Geisler "verhältnismäßig guten Holzpreis“: Wir schreiben das Jahr 2023. Im Jahr 1986 (!) lag der Holzreis für Blochholz Fichte B/C abfuhrbereit am Forstweg bei über ATS 1600. Allein eine einfache Umrechnung dieses Preises zum Wechselkurs bei der Euro Einführung (also ohne jegliche Berücksichtigung der Inflation der vergangenen 37 Jahre) würde heutzutage Jubelrufe unter den Waldbesitzern hervorrufen ...
3) "Eine Absage erteilt" wird heute grundsätzlich und beinahe reflexartig so gut wie allen Vorschlägen, die spürbare Veränderungen herbeiführen könnten. Am schnellsten von Politikern in Regierungsverantwortung ...
wenn sich wer für Holzpreise interessiert: https://portal.tirol.gv.at/tirol.gv.at/WdbWeb/public/rupiQuartal.xhtml
So, so...der Schadholzanteil in Osttirol liegt bei 98% - demnach "mindere Qualität" mit geringem Preisniveau nehme ich an? Liesse sich also prima verfeuern...uppps, tut man ja auch: Hoffentlich spricht sich das nicht rum, sonst hätte die Stadtwärme ein Argumentationsproblem ihre deutliche Preiserhöhung zu rechtfertigen?! *ironieoff*
Deine Ironie gut und recht. Aber wie wir in letzter Zeit gehört haben, völlig unangebracht. Da, wie wir auch alle gehört haben, das Schadholz eben nicht zu einem niedrigen Preisniveau zu bekommen ist. Also, zuerst informieren, dann posten 🤷♂️
Das Problem sind die Begriffe: "Schadholz" bedeutet ja nicht zwangsläufig schlechte Qualität. Als Ende Oktober 2018 der Sturm Vaia den Wald in Osttirol auf ganzen Bergflanken flach legte, fiel der Rundholz-Preis buchstäblich über Nacht um etwa ein Drittel. Laut Forststatisstik zur Gänze Schadholz, weil die Ernte durch ein Schadereignis notwendig wurde. Trotzdem war doch ein guter Teil des Holzes für das Sägewerk geeignet und wurde auch verarbeitet. Beim Schnittholz gab es schon damals keinerlei Preisverfall. Die Preise stiegen durch die Nachfrage am Bau und in den Exportmärkten kontinuierlich ...
Die beiden Jahre mit schweren, gleichmäßig im Wald verteilten Schneebruchschäden waren der nächste Schlag. Durch Bruch fällt meist ein deutlich höherer Brennholzanteil an, weil die üblichen Bloch-Längen nicht ausgeformt werden können und zersplittertes Holz nicht sägefähig ist. Trotzdem kam weiterhin immer nur Holz in geeigneter Qualität in die Sägewerke. Als Folge von Corona gab es durch "Verknappung" einen signifikanten Anstieg der Preise für Schnittholz und Folgeprodukte. Nur der Rundholzpreis blieb weiter auf niedrigem Niveau.
Dann kam die Gaskrise und mit ihr die Preisssteigerungen bei allen anderen Energieträgern. Auch die Preise für Energieholz sind davon betroffen, nach der Logik des Marktes weit stärker als der Preis für andere Sortimente. Dass davon auch die Anbieter von Sägerestholz profitieren wollen, obwohl das sägefähige Rundholz deutlich weniger im Preis gestiegen ist, entspricht wiederum der Logik der Gewinnmaximierung.
... und als man in den Ländern Kärnten und Tirol mit den Gross-Sageler übereingekommen ist, keinen abschlägigen Preis für das Sturmschadholz und auch für das Holz mit Borkenkäferbefall zu zahlen, atmeten die Waldbesitzer auf. Freilich ist die Bringung im umwegsamen Gelände doch etwas späktakulärer und teurer, aber dafür hat man ja gutes Geld für die Aufarbeitung und Wiederaufforstung aus dem Katastrophenhilfefonds bereitgestellt. So ganz alleine werden die Geschädigten ja nicht gelassen, den der Wald in seiner Wohlfahrtsfunktion geht uns ja alle was an.
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