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Spatenstich für Megaprojekt im Pustertal

Arbeiten für Umfahrung Percha beginnen. Umweltverbände kritisieren das 108 Millionen Euro teure Vorhaben.

Die Infrastrukturoffensive im Südtiroler Pustertal schreitet weiter voran. Vergangene Woche wurde in Percha der Spatenstich für eine neue Umfahrung gesetzt. Von der rund drei Kilometer langen Strecke erhofft man sich eine verbesserte Mobilität und mehr Lebensqualität für die Bevölkerung. Die Umfahrung von Percha ist neben der Riggertalschleife derzeit das größte Projekt im Infrastrukturprogramm für das Pustertal.

Italiens Minister für Infrastruktur und Mobilität, Matteo Salvini, war beim Spatenstich via Videochat zugeschaltet. Die Baustelle sei bereits eingerichtet, so Salvini. Angesichts der „guten Schneelage“ im Pustertal habe Salvini „keine Zweifel am Olympia-Potenzial“ der Region. Der stellvertretende Ministerpräsident wetterte in seiner Rede gegen die Tiroler Fahrverbote.

Spatenstich für das Millionenprojekt in Percha: (v.l.) Bürgermeister Martin Schneider, Tiefbauabteilungsdirektor Umberto Simone, Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, LH Arno Kompatscher, Martin Vallazza (Mobilitätsressort) und Arno Brancalion vom Amt für Tiefbau. Foto: LPA/Tiberio Sorvillo

Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher müsse man „die Mobilität insgesamt modern gestalten und planen. Der heutige Baustart in Percha ist ein Moment der Zuversicht.“ An Spitzenzeiten rollen 26.000 Fahrzeuge pro Tag durch das Dorf Percha. Laut Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider werde der Verkehrsweg durch das Pustertal durch die Umfahrung sicherer: „Es werden zwei scharfe Kurven eliminiert und die Zufahrten verbessert. Bereits im März soll der Tunnelanstich erfolgen.“

Herzstück der neuen Umfahrung ist ein rund zwei Kilometer langer Tunnel. Der nördlichste Teil der Ortschaft Unterwielenbach wird unterirdisch durchquert. Der Tunnelvortrieb wird von zwei Seiten angegangen. Insgesamt verschlingt das Projekt rund 108 Millionen Euro, der Staat steuert für den Bau der Umfahrung rund 30 Millionen Euro bei. „Für die Gemeinde Percha ist es ein historischer Moment. Durch die Umfahrung wird Percha attraktiver. Darauf haben wir schon lange gepocht“, unterstrich Bürgermeister Martin Schneider.

Kernstück der neuen Umfahrung ist ein rund zwei Kilometer langer Tunnel. Visualisierung: Land Südtirol

Doch einen Grund zum Feiern sehen nicht alle Menschen im Pustertal. In einer gemeinsamen Pressemitteilung bemängeln der Heimatpflegeverband Südtirol, die Plattform „Pro Pustertal“ und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz fehlende Weitsicht. „Natürlich ist der Wunsch der Anrainer nach Verminderung des Durchzugverkehrs verständlich und nachvollziehbar und Umfahrungen deshalb manchmal notwendig. Doch jede neue Umfahrung und jeder Abbau von Hindernissen zieht unweigerlich neuen Verkehr an, wie man aus Studien weiß“, so die Kritik der Umweltverbände.

Daher werde der Stau auf das nächste Nadelöhr verlagert. „Man nimmt also für eine kurzfristige Entlastung an einer Stelle eine zunehmende Gesamtbelastung in Kauf“, sagt Christine Baumgartner, Sprecherin von „Pro Pustertal“. Der Klimaplan Südtirol 2040 sieht vor, dass der motorisierte Individualverkehr auf Südtirols Straßen bis 2040 um 40 Prozent reduziert wird. Die Umweltverbände fordern daher einen massiven Öffi-Ausbau: „Die bis 2026 zur Verfügung stehenden Olympiagelder sollten dafür verwendet werden.“

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9 Postings

Sattelitt
vor 2 Jahren

Statt den Straßen Projekt soolte man das Geld in die Eisenbahn stecken das die ganze Bahnlinie 4 Spurig ausgebaut wird

 
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Burgi
vor 2 Jahren

Und das in Zeiten des Klimawandels! Was hätte man mit den 108 Millionen Euro nicht alles an sinnvollen Maßnahmen für Fußgänger- und Radfahrerfreundliche Infrastruktur und den Ausbau der Öffis machen können! Schade um das verschwendete Geld, denn der Verkehr wird dadurch nicht weniger und über kurz oder lang brauchen wir die nächste Umfahrung! Hoffentlich bekommen wir in Zukunft Lebensmittellieferungen über den globalen Handel, wenn bei uns alles zubetoniert ist und unsere Häuser und Wohnungen allesamt an Straßen stehen werden! Tut mir leid, aber solche Projekte stimmen mich etwas pessimistisch, was die Überwindung der Klimakrise betrifft und ich frage mich selber, ob wir bei so viel Kurzsichtigkeit nicht tatsächlich die letzte Generation sein werden?

 
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    wolf_C
    vor 2 Jahren

    Es ist immer wieder faszinierend zu sehen(auch auf dem Foto), mit welcher Freude und Hingabe die Verantwortlichen für den Klimawandel kämpfe; und darüber hinaus ist es so bewundernswert wie gnaden- und kompromißlos sie die arme Baulobby und noch ärmere Autolobby ausbremsen; wir danken für die wundervolle Vorbildwirkung und die verantwortungsvolle Bewußtseinsbildung.

     
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regnerps
vor 2 Jahren

Ist ja super Greifenberg,Perch usw alles wird umfahren aber Osttirol schläft mit der super ÖVP weiter und es wird sich in Lienz und Sillian ordentlich stauen,um den ausweichverkehr einzuschränken da gäbe es ja das Sekturale Fahrverbot.Also eine Umfahrugsstrasse für Sillian wäre sehr wichtig und auch für Lienz.

 
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Dolo79
vor 2 Jahren

perfekte lösung für percha...wie man an denn vorbereitungsarbeiten kurz vor weihnachten gesehen hat,ein megaprojekt!!wäre auch anderswo(sillian) technisch möglich.

 
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chiller336
vor 2 Jahren

für die, die nicht dort wohnen is leicht schimpfen. aber zum stegener markt fahrma woll alle mitn auto ....

 
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e-mission
vor 2 Jahren

schon vor ca. 30 jahren hätte ich mir eine schnellstraße zw. lienz und spittal gewünscht. der ausweichtransit relativiert wieder alles.

 
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dolo1871
vor 2 Jahren

Percha ist ein schlimmes Nadelöhr, das stimmt. Aber: Was hätte man mit 108 Mio alles für den öffentlichen Verkehr tun können. Vielleicht gar irgendwo zwei Weichen und 200 Meter Gleis für mehr Zugkapazität im Tal bauen können?

 
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wolf_C
vor 2 Jahren

... überall sind die gleichen loser am Werk, und Geld kriegen sie auch noch für ihr Vernichtungswerk ...

 
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