Bei der Klausur in Mauerbach beschäftigte sich die österreichische Bundesregierung auch mit Maßnahmen gegen den Arbeitskräfte-Mangel. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings noch nicht ausgehandelt. Es wird zunächst eine Arbeitsgruppe mit Arbeits-, Sozial- und Finanzminister unter Einbindung der Parlamentsklubs gebildet. Ziel sei es, zu ermöglichen, dass Menschen, die mehr arbeiten, weniger Abgabenlast haben und außerdem ältere Menschen, die länger arbeiten wollen, nicht bestraft werden, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer.
Die in der Arbeitsgruppe abzuhandelnden Themen sind u.a. eine Attraktivierung der Erwerbstätigkeit parallel zum Bezug einer Eigenpension ab dem Regelpensionsalter, eine Erhöhung der Anreize für einen Verbleib im Erwerbsleben über das gesetzliche Pensionsantrittsalter hinaus, eine Erhöhung der Anzahl und des Freibetrags für die Steuerbefreiung von Überstundenzuschlägen sowie die Evaluierung weiterer bestehender Steuerbefreiungen von Lohn- und Gehaltszulagen. Bis zum Ende des Quartals sollen Vorschläge vorliegen, versprach Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).
Bei der Altersteilzeit wird die geblockte Variante abgeschafft, die laut Kocher "nicht mehr zeitgemäß" sei, allerdings mit einem längeren Übergangszeitraum. Ab kommendem Jahr steigt die Möglichkeit zum Antritt der Variante pro Jahr um sechs Monate. Derzeit kann man die geblockte Variante, mit der man zunächst voll, dann gar nicht mehr arbeitet, ab 60 in Anspruch nehmen. Diese Variante war durchaus recht populär.
Die letzten verfügbaren Zahlen stammen von Ende September und da waren 8.160 Personen in geblockter Altersteilzeit. Insgesamt nutzten 35.462 Personen die Altersteilzeit, also doch deutlich mehr die Variante mit kontinuierlicher Arbeitszeitreduktion. Die Aufwendungen für die geblockte Variante gibt das Arbeitsministerium auf Anfrage der APA mit 89,8 Millionen im Jahr 2022 an.
3 Postings
Gebt dem Arbeiter seinen gerechten Lohn. Pensioniert die, die ehrlich gearbeitet haben. Dann wird Wohltätigkeit überflüssig sein. Zitat Jack London. Auch heute noch gültig.
Den letzten Satz im ersten Absatz würde ein ehrlicher Politiker so formulieren: "Menschen, die NICHT über das Regelpensionsalter hinaus arbeiten, werden bestraft." Soviel zu den Plänen von Leuten, die noch nie beim Arbeiten ins Schwitzen kamen, oder den Puls in die Höhe brachten.
Dieses Thema sollte auch die Ärztekammer beschäftigen. Da ist viel Luft nach oben. Momentan hat man den Eindruck, dass längeres Arbeiten nicht erwünscht ist. So schwer und unattraktiv (bürokratisch und finanziell) wird es gemacht...
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