Die Südtiroler Landesregierung stellt weitere 20 Millionen Euro für die Bekämpfung des Borkenkäfers bereit. Die Richtlinien für die Zuweisung der Beiträge an die Waldbesitzer werden noch erarbeitet. „Ist der Winter nicht allzu schneereich und leistet jeder Waldbesitzer seinen Beitrag, können wir es schaffen, bis zum Frühjahr, wenn der Borkenkäfer ausfliegt, einen entscheidenden Schritt in Sachen Käferbekämpfung zu machen“, ist Landesforstdirektor Günther Unterthiner optimistisch.
Aufgabe der Waldbesitzer sei es nun, ihre Wälder auf einen etwaigen Befall zu überprüfen. Die Kosten für die Holzbringung vom noch stehenden Baum bis zum abtransportierten und verkaufsbereiten Stamm werden durch Landesbeiträge und den Verkauf von Holz kompensiert. „Im besten Fall bleibt sogar etwas übrig“, so Unterthiner.
Situationsbezogen wird vor Ort entschieden, welche konkreten Maßnahmen in den Waldbeständen vorzunehmen sind. Unterschieden wird zwischen Objektschutzwäldern, Standortschutzwäldern und übrigen Waldflächen. Die Südtiroler Wälder wurden in einer digitalen Karte der entsprechenden Kategorie zugewiesen.
„Etwa 60 Prozent unserer Wälder sind Schutzwälder“, sagt Unterthiner. Ein Drittel der Wälder gehört Gemeinden, Fraktionen, der Kirche oder dem Land. Der Großteil der Südtiroler Wälder ist in Privatbesitz. Die überwiegende Mehrheit der Privateigentümer bearbeitet und nutzt den Wald, nur ein kleiner Teil überlässt ihn der Natur.
Die Abteilung Forstwirtschaft und der Südtiroler Bauernbund haben sich auf eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Borkenkäfers verständigt. Landesrat Arnold Schuler sieht in der Winterruhe der Borkenkäfer eine Chance, sich gegenüber dem Schädling, der nicht nur eine Gefahr für den Waldbestand, sondern mittlerweile auch für Infrastrukturen und Menschen darstellt, einen Vorteil zu verschaffen.
Die Beiträge an die Waldbesitzer sollen „deutlich angehoben“ werden und ab dem Jahr 2023 über Landesgelder finanziert werden, um die administrative Abwicklung zu vereinfachen.
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