Ihr Dolo Plus Vorteil:
Diesen Artikel jetzt anhören
Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf "alpine Rückzugsorte" und deren Nutzung. Foto: Expa/Groder

Der Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf "alpine Rückzugsorte" und deren Nutzung. Foto: Expa/Groder

Gebirgsforscher mahnt Tiroler Politik zu „mehr Fakten“

Wolfgang Gurgiser: "Wir Forscher müssen auch Glaubenssätze kritisch hinterfragen".

Der Koordinator des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum der Universität Innsbruck, Wolfgang Gurgiser, hat von der Tiroler Politik mehr faktenbasierte Entscheidungen eingefordert. Einen wesentlichen Beitrag dazu, etwa wenn es um gesellschaftlich relevante Themen wie Wasserkraft oder die Besiedelung des alpinen Raums gehe, könne die Wissenschaft im Allgemeinen und die Gebirgsforschung im Besonderen liefern, sagte Gurgiser im APA-Gespräch. Die Forschung habe dabei den Vorteil, dass sie "persönliche Befindlichkeiten hintanstellen" und pragmatisch und objektiv fragen könne, was "diese oder jene Lösung bringe", so Gurgiser. "Vor allem in Sachen Wasserkraft täte man gut daran, den Polarisierungsgrad runterzufahren", meinte er. Angesichts der Herausforderungen im alpinen Raum gebe es nämlich nur sinnvolle Lösungen, die von "Politik, Gesellschaft und Forschung" gemeinsam gefunden werden müssten.
Wolfgang Gurgiser ist Koordinator des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum an der Universität Innsbruck. Foto: Uni Innsbruck
Auch Themen wie Nachhaltigkeit, Rohstoffe und Naturgefahren müsse man laut Gurgiser künftig verstärkt auf das Tapet bringen. "Wesentlicher Treiber der Forschung ist dabei sicherlich der Klimawandel", so der Gebirgsforscher. Durch die immer mehr werdenden Hitzetage stelle sich beispielsweise die Frage nach "alpinen Rückzugsorten" und deren Nutzung. Nicht zuletzt müsse man sich der Gletscherschmelze intensiv widmen. Auch die Freizeitwirtschaft gelte es mit in den Diskurs hereinzuholen. "Es ist unter anderem deutlich, dass der Naturraum in der Freizeit immer intensiver genutzt wird", so der Gebirgsforscher. In dieser Sache gelte es eine gesunde Balance zwischen "wirtschaftlichen Überlegungen und Schutz des Naturraumes" zu finden, konstatierte Gurgiser. Der Wissenschaft komme bei all diesen Fragestellungen, neben der Lieferung von handfesten Fakten, eine entscheidende Funktion zu: "Wir als Forscher müssen auch Glaubenssätze, seien sie im Tourismus oder in der Politik vorhanden, kritisch hinterfragen". Mit diesem kritischen Bewusstsein und der Errechnung von Szenarien würde es möglich zu zeigen, dass es "Alternativen gibt", konstatierte Gurgiser. Damit künftig ein mögliches Zusammenspiel von Forschung, Politik und Gesellschaft besser funktioniert brauche es aber auch ein Umdenken in der Forschung selbst: "Wir Forscher müssen auch unsere Hand nach allen Seiten ausstrecken". Auch ein verstärktes Zusammenarbeiten zwischen den einzelnen Disziplinen, die sich rund um das Thema Alpen und Gebirge entspinnen, sei das Gebot der Stunde, meinte der Koordinator des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum.

Ein Posting

isnitwahr
vor 2 Jahren

unsere Landes- sowie Bundesregierung ist bei derartigen Themen blind und taub. Mir tun unsere Kinder und Kindeskinder jetzt schon leid, leider sind dann die Ausführungsgehilfen der diversen Konzere, egal ob Strom oder sonstiger, längst im festlich geschmückten Grab, mit allen erkauften und in goldenen Lettern angeführten Titeln und sind nicht mehr haftbar. Manchmal wünsche ich mir, dass es den Pranger noch geben würde. Einfach nur zum Kotzen.

 
1
4
Sie müssen angemeldet sein, um ihre Stimme für dieses Posting abzugeben.
Ein Posting verfassen

Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren