Auch das Jahr 2021 war auf dem Energiesektor noch von den Auswirkungen der Pandemie geprägt. Trotz bedingter Vergleichbarkeit der Zahlen lassen sich aus dem aktuellen Energiemonitoringbericht des Landes Tirol und der Energiebilanz der Statistik Austria für das Jahr 2021 einige Trends herauslesen.
„Tirols Energieimporte sind im Sinkflug. Die Energieeinfuhr ist seit 2005 um 30 Prozent gesunken. Der Ausbau der Erneuerbaren schreitet hingegen stetig voran“, betont Tirols Energiereferent Josef Geisler. Über 42 Prozent der im Vorjahr in Tirol verbrauchten Energie stammt aus erneuerbaren Quellen. Damit liegt der Erneuerbaren-Anteil Tirols um 5,5 Prozentpunkte über dem Österreichschnitt. Beim Gesamtenergiebedarf verzeichnet Tirol 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr noch ein leichtes Minus von 0,3 Prozent. „Die nächsten Jahre werden zeigen, ob wir hier eine nachhaltige Trendumkehr einleiten können“, so Geisler.
Stark zugelegt hat neben der Umweltwärme wiederum die Energieproduktion aus Photovoltaik (PV). Gegenüber dem Jahr 2020 ist die Energieerzeugung aus PV laut Statistik Austria um 33 Prozent gestiegen. Fünf Millionen Quadratmeter PV will die Landesregierung in den nächsten fünf Jahren zubauen. Bei ebenfalls steigendem Einsatz von Biomasse kam 2021 in Tirol deutlich mehr heimisches Holz als noch im Vorkrisenjahr 2019 zum Einsatz. Bei Pellets und Holzbriketts gingen die Importe gegenüber 2019 um mehr als 90 Prozent, bei Scheitholz um zwei Drittel zurück.
Stark steigender Energiebedarf der Haushalte
Innerhalb der drei Sektoren Gebäude, Mobilität und Produktion kam es zu Verschiebungen im Energiebedarf. Vorreiter in Sachen Energieeffizienz sei laut Geisler die Tiroler Industrie. Rund ein Fünftel des Energiebedarfes entfällt auf die Industrie, die ihren Energiebedarf seit 2005 um 22 Prozent verringert hat. Gesunken ist auch der Anteil des Verkehrs am Gesamtenergiebedarf. Lag dieser 2019 in Tirol noch bei 37 Prozent, betrug er im Vorjahr 33 Prozent. Mit 46 Prozent anteilsmäßig am meisten Energie wird im Bereich der Gebäude verbraucht. Allein im Zeitraum 2019 bis 2021 ist der Bedarf hier um zwölf Prozent gestiegen. Dieser überproportionale Anstieg sei nur zum Teil durch den Zuwachs an Bevölkerung und Gebäuden zu erklären, so der Landesrat.
Besonders auffällig sei der steigende Energiebedarf der privaten Haushalte. Dieser ist seit 2005 um fast ein Viertel auf durchschnittlich 23.000 Kilowattstunden pro Jahr für Strom und Wärme gestiegen. „Energie ist wertvoll und wird es auch bleiben. Wir müssen auch im privaten Bereich bewusst und sparsam mit unserer Energie umgehen“, so Geisler.
5 Postings
Dass der Energiebedarf steigt, ist jetzt aber nichts Neues oder unlogisches. E-Mobilität, Internet, Digitalisierung, Smartphone. Wer hatte vor 25 Jahren einen Wäschetrockner oder einen E-Scooter, ein Tablet + PC oder Laptop....? Heute schaffen es viele gar nimmer, ihre Jalousien per Hand zu Schließen, alles elektrisch! Na da wundert man sich aber nicht, wenn dann der Stromverbrauch + Kosten dafür steigen. 🫢
"Besonders auffällig sei der steigende Energiebedarf der privaten Haushalte..... Energie ist wertvoll und wird es auch bleiben. Wir müssen auch im privaten Bereich bewusst und sparsam mit unserer Energie umgehen, so Geisler."
Na no ned, das im privaten Bereich der Energieverbrauch steigt, wenn der Anteil an E- Autos und E-Bikes ständig steigt. Das wird sich dann mit 2035 nochmals orddntlich erhöhen, wenn laut EU- Verordnung kein "Verbrenner" mehr produziert werden darf. Da kann sich der Herr Energielandesrat Geisler jetzt schon mal Gedanken machen, wieviel qm seines privaten Grundes er opfert um eine PV-Anlage aufstellen zu lassen. Achja wie dumm von mir, mit 2035 ist er ja schon längst in Politikerpension, da juckt es ihn ja nicht mehr!
E-Autos sind von der Energieeffizienz wesentlich sparsamer als Verbrenner. Bitte nicht Energie mit Strom verwechseln.
@Stiller Gedanke: ich habe keine Ahnung wo Sie Ihr Elektroauto oder Ihr E-Bike laden, ich kann Ihnen nur sagen, dass mein Nachbar dazu Strom als Energieträger verwendet. Und wenn ich mir den Artikel von Dolomitenstadt und die Aussage von Hr. LR Geisler durchlese, bezieht es sich darin auch auf die Energiegewinnung durch PV, Holz für Strom und das sich der Verbrauch in den privaten Haushalten erhöht hat. Für Sie nochmal das Zitat aus dem letzten Absatz erster Satz: "Besonders auffällig sei der steigende Energiebedarf der privaten Haushalte. Dieser ist seit 2005 um fast ein Viertel auf durchschnittlich 23.000 Kilowattstunden pro Jahr für Strom und Wärme gestiegen."
Es tut mir Leid, aber zum gestiegenen Verbrauch in privaten Haushalten zählt eben auch das laden Ihres energieeffizienten Kraftfahrzeuges!
@Bewohner und du glaubst wirklich, dass E-Autos und E-Bikes so maßgeblich (+ ein Viertel) am gestiegenen Verbrauch in den privaten Haushalten verantwortlich sind? Kannst du das auch mit Zahlen untermauern? Ich hätte eine kleine Rechenaufgabe für dich: In Tirol sind derzeit circa 8000 E-Autos im Bestand, der durchschnittliche Autofahrer in Österreich legt 13.000km pro Jahr zurück, was einen Energiebedarf von circa 2600kWh/Jahr entspricht (bei Verbrauch von 20kWh/km). In Tirol gibt es circa 330000 private Haushalte, bei denen der Verbrauch auf durchschnittlich 23000kWh gestiegen ist. Wieviel kWh Energie für das Laden der 8000 E-Autos bedeutet das pro Haushalt, wenn wir davon ausgehen, dass jeder E-Autofahrer nur zuhause lädt? Bei den E-Bikes kannst du mal grob rechnen, dass jeder Haushalt ein E-Bike hat mit einem 800Wh Akku (was schon groß ist) und jeder Haushalt seinen E-Bike Akku jeden Tag auflädt (was auch nicht vorkommt), wieviel kWh ergibt das pro Jahr? Du wirst überrascht sein was da rauskommt. E-Autos und E-Bikes tragen einen Teil zu den erhöhten Verbräuchen im privaten Haushalt bei, allerdings nur einen weitaus geringeren Teil als du implizierst. Frage ist allerdings, woher die anderen Verbräuche kommen? (Wärmepumpen, elektrische Heizer, HomeOffice, Trockner, Waschmaschinen, Beleuchtung, schlechte Dämmung,.....)
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