Nach dem „Abenteuer Tomate“, bei dem sich eine Schulklasse der Mittelschule Egger-Lienz mit dem Thema Kreislaufwirtschaft im biologischen Gartenbau beschäftigte, hat Biologielehrerin Kathrin Janzen heuer das Jahr der Bohnen ausgerufen. „Gerade die Bohne ist als wertvoller Eiweißlieferant das Lebensmittel der Zukunft. Bohnen müssen sowohl in der Ernährung, als auch im Anbau im eigenen Garten noch viel mehr in den Mittelpunkt für den Aufbau eines nachhaltigen Ernährungssystems rücken“, so Janzen.
Doch Bohne ist nicht gleich Bohne. Mehrere Sorten, darunter die Gartenbohnen (Busch- und Stangenbohnen), die Feuerbohnen und die Ackerbohnen sind im Anbau in Mitteleuropa verbreitet. Die jeweiligen Bohnenarten weisen wiederum eine enorme Fülle an unterschiedlichen Sorten auf. Über diese Vielfalt staunten die Schüler:innen der 3A-Klasse am 6. Dezember: Groß, klein, braun, schwarz, weiß, rot, marmoriert, gepunktet oder gestreift.
Biologin und Kopf der „Pustertaler Kultursortenvielfalt“, Brigitte Vogl-Lukasser, hatte ihre beeindruckende Bohnensammlung mit in den Unterricht gebracht und erzählte viel Interessantes über Acker-, Garten- und Feuerbohnen. Unter anderem hatte sie Saatgut der Ackerbohne „Pustertaler Schollepoan“, die in der Region in früheren Zeiten als Grundnahrungsmittel angebaut wurde, dabei. Auch Sorten aus anderen Regionen, wie etwa die „Rotblühende“ Feuerbohne aus Kärnten oder die Gartenbohne „Bisbolada“ aus dem Belluno brachte die Biologin mit in den Unterricht.
Eigene Erfahrungen mit dem Anbau von samenfesten Gartenbohnen hatten die Schüler:innen bereits im heurigen Frühjahr gemacht, als sie die Gaimberger Stangenbohne „vom Tantelle“ im Biologieunterricht zum Keimen gebracht und im eigenen Garten weiter kultiviert haben. Neben der Herkunft der Bohnen wurde mit den Schüler:innen über Geschmack, Verarbeitung, Saatguternte und Reinigung diskutiert.
Lustiger Abschluss war das Dreschen der Feuerbohnenhülsen, als aus den getrockneten Bohnenhülsen – mit den Füßen stampfend – die Samen aus den Hülsen gelöst wurden. Die dabei gewonnenen Samen haben die Schüler:innen mit nach Hause genommen. Im nächsten Jahr wachsen neben der Gaimberger Lokalsorte die Feuerbohnen aus Kärnten.
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