Samstag, 10. Dezember 2022 – Umgeben von royalem Prunk schreibt der 1945 in Ried im Innkreis geborene Anton Zeilinger Geschichte. Aus den Händen von König Carl XVI. Gustaf erhält er – am Todestag des Stifters Alfred Nobel – den Nobelpreis für Physik, die ultimative Auszeichnung für Exzellenz in der Wissenschaft.
Den Grundstein für diesen Erfolg legte Zeilinger schon im vergangenen Jahrhundert. 1997 gelang ihm die erste Teleportation, genauer die Demonstration der Quantenteleportation des Zustandes eines unabhängigen Photons. Zeilinger hat also ein Photon – ein winziges Lichtteilchen – „gebeamt“, wie Captain Kirk und Mister Spock im Raumschiff Enterprise diesen Vorgang nannten. Zeilingers Spitznamen ist deshalb bis heute: „Mister Beam.“
Ort der ersten bahnbrechenden Teleportationsexperimente war die Universität Innsbruck, genauer die Laborräume des Victor-Franz-Hess-Hauses am Campus Technik im Westen von Innsbruck, wo Zeilinger mit seiner Arbeitsgruppe ab 1990 als ordentlicher Universitätsprofessor und Vorstand des Institutes für Experimentalphysik arbeitete.
Das Rektorat der Uni beschloss deshalb vor einigen Tagen wenig überraschend, dem frischgebackenen Nobelpreisträger für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen ein Ehrendoktorat zu verleihen. Mit seinen bahnbrechenden Experimenten legte Zeilinger nämlich auch einen der Grundsteine für den Aufstieg der Innsbrucker Quantenphysik zur Weltspitze.
„Anton Zeilingers wissenschaftliche Erfolge waren entscheidende Impulse für den Ausbau der Quantenphysik in Innsbruck und Wien. Diese Entwicklung hat wesentlich zum gegenwärtigen Weltruf Österreichs in diesem zukunftsträchtigen Fachbereich beigetragen“, betont Rektor Tilmann Märk. An der Universität Innsbruck forschen heute über 20 international beachtete Forschungsgruppen im Bereich der Quantenphysik.
„Zeilinger hat nicht nur wissenschaftliche Durchbrüche erzielt. Er hat es auch verstanden, die komplexen Fragen, mit denen er sich beschäftigt, in Bilder zu übersetzen, die seine Forschung auch für Laien zugänglich und interessant gemacht haben. Damit hat er ganz wesentlich zur Popularisierung der Quantenphysik in unserem Land beigetragen“, erklärt Märk. „Für die Universität Innsbruck ist es eine große Ehre und Freude, dass der diesjährige Nobelpreis für Physik für Erkenntnisse vergeben wird, die in den Labors der Innsbrucker Physik entstanden sind.“
Viele Mitglieder des damaligen Innsbrucker Teams von Anton Zeilinger haben die Quantenforschung in die Welt hinausgetragen. So leitet Jian-Wei Pan die Bemühungen Chinas, in der Quantenphysik eine führende Rolle einzunehmen, Harald Weinfurter ist Professor an der LMU München, der Niederländer Dirk Bouwmeester Professor an der Universität Leiden, Thomas Jenewein Professor an der kanadischen Universität Waterloo, Jörg Schmiedmayer Professor an der TU Wien und der Tiroler Gregor Weihs nach Forschungspositionen in Japan und Kanada Professor für Photonik an der Universität Innsbruck. Sie alle gingen bei Mister Beam in die Lehre.
7 Postings
Congratulations A. Z.! Die Beschreibung seiner "Arbeit" im gegenständlichen Artikel ist jedoch schlecht / falsch.
Vielleicht sollt jemand mal dem Zeilinger sagen, dass es auch hier ein Photon gibt, das er gerne mal wegbeamen kann.
pro-physik.de (geeignet ab 3 J.); verschränkte Teilchen können physikalisch nicht als einzelne Teilchen mit definierten Zuständen beschrieben werden, sondern nur als Gesamtsystem. Selbst wenn sich verschränkt Teilchen in sehr großer Entfernung zueinander befinden, beeinflussen Veränderungen an einem Teilchen auch den oder die Partner unmittelbar. philolittera, ich hoffe damit hat's sich auch bei dir ausgebiemt.
@Photon 07, du meinst vielleicht Bertlmanns Socken? Könnte man was draus machen.
Als Antwort auch einen Witz damit anzugeben, dass man einen Beitrag für Menschen ab drei Jahren verstanden hat? Weird flex but OK. Wie war das noch mal mit dem Maßstab?
Nein; ich halte Socken, Katzen u. Enterprise zur Ilustration der Quantentheorie für denkbar ungeeignet, bin allerdings überzeugt, dass die Lektüre von A. Schopenhauer, bezüglich Haarausfall, einer suboptimalen Chemotherapie gleichgesetzt werden kann.
Meinen höchsten Respekt!
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