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Gibt es eine „Materialschlacht“ um Spendengelder?

Der Tiroler Uganda-Helfer Stefan Pleger wünscht sich klare Kennziffern für die Verwendung der Spenden.

Der Obmann der Spendenorganisation "Kindern eine Chance", die im Bereich der Entwicklungsarbeit in Uganda tätig ist, sieht vor allem auch vor Weihnachten eine "regelrechte Materialschlacht" bei den Spendenaufrufen. Diese führe nicht zu insgesamt höheren Spendensummen, sondern zu einem "Verdrängungskampf" unter den Spendenwerbern, sagt Stefan Pleger im APA-Gespräch. Er fordert zudem "Transparenz" beim Einsatz von Spendengeldern.

Stefan Pleger ist mit seinem Tiroler Verein seit 2008 in Afrika aktiv. Foto: Kindern eine Chance

Organisationen, wie etwa die seinige mit Sitz in der Tiroler Gemeinde Völs, gingen dabei tendenziell unter, meinte Pleger. Man sei nämlich nur ein kleiner Player: "Wir sind vor allem in Tirol bekannt." Folglich kämen auch rund 80 Prozent der Spenden aus diesem Bundesland. Da 100 Prozent der Spendengelder nach Uganda fließen würden und damit nichts in die Strukturen in Österreich investiert werde, sei es insgesamt schwer im geschäftigen Treiben der sonstigen spendenwerbenden Organisationen zu reüssieren und über die Landesgrenzen hinaus Bekanntheit zu erlangen, so Pleger.

So schneide man mit rund 2,4 Millionen Euro Spenden im Jahresschnitt auch nur geringfügig am Spendenkuchen mit, der vom Fundraising Verband Austria, dem Dachverband der Spendenorganisationen, mit etwa 900 Millionen Euro im Jahr 2022 beziffert wurde. Eine Tatsache, die den Obmann allerdings nicht zwingend beunruhigt: "Unser Modell ist dadurch, dass wir auf gute Kundenbindung und persönliche Teilhabe ebenjener setzen, zumindest relativ krisensicher und sehr konstant". Man setze zudem statt permanenter Massenmailings vorrangig auf "Mundpropaganda", was wiederum die "vertrauenswürdigste Werbung" sei, meint Pleger.

Ebenjene Vertrauenswürdigkeit sei für seine Organisation jedenfalls absolut zentral und unabdingbar: "Wir setzen auf volle Transparenz und belegen für unsere Spender und Unterstützer, wie die Spendengelder direkt nach Uganda gehen." Eine Haltung, die er sich auch von sämtlichen Spenden-Mitbewerben wünscht: "Es braucht klare Kennziffern, die ersichtlich machen, wie viel Geld exakt in den Projektländern ankommt."

Selbst habe man durch die Fokussierung auf die Etablierung von Strukturen an Ort und Stelle in Uganda 14 Standorte in fünf Distrikten aufgebaut und betreibe unter anderem Kindergärten, Schulen oder Lehrwerkstätten. Insgesamt beschäftige man dort mittlerweile etwa 370 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Bildung ist dabei für uns der Schlüssel in den ländlichen Regionen von Uganda, in denen wir tätig sind", streicht Pleger heraus. Zuvor gelte es aber, sich auch um Themen wie Gesundheit oder Wasserversorgung zu kümmern, gab der Obmann Einblick in die konzeptionelle Ausrichtung von "Kindern eine Chance".

10 Postings

Linde
vor 2 Jahren

Liebe @Chronos, danke Ihnen, und wie Recht Sie haben! Wenn auch bei uns "Manches nicht gut läuft ", so geht es uns, wie auch von Ihnen beschrieben, gut - v a in Relation zu vielen Anderen.

Auch ich entscheide für mich an wen ich spende, wieviel und wann. Das mit dem Weitergeben von Daten, damit müssen wir anscheinend leben. Ich ignoriere die ungewünschten Zuschriften fast immer, aufwendige Dankesschreiben mit kl Geschenken sind eher eine Unart, da dadurch die Spendengelder ja wieder reduziert werden . . .

Freun wir uns einfach über hilfsbereite Mitmenschen, es gibt sie, und nicht wenige.

 
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Godmensch
vor 2 Jahren

Ich finde das sowieso eine Frechheit. In fast jeder Zeitung ist ein Erlagschein für irgendeine Spendenorganisation. Neulich sollte ich Kinder mit frischer Ziegenmilch versorgen.

 
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    Chronos
    vor 2 Jahren

    Godmensch, es gibt auch arme Menschen - meist sind es Kinder, welche am meisten leiden. Sie können am allerwenigsten etwas dafür. Sehr oft wissen sie nicht, wie sie sich morgen ernähren sollen und haben tw. kein Dach übern Kopf! Das können Sie sich wohl nicht vorstellen, dass es das tatsächlich millionenfach gibt, oder?

    Meinen Sie nicht, dass es von Ihnen eine Frechheit ist, weil Sie sich genötigt fühlen, solche Zeilen zu schreiben? Sie sind es, der sich selbst beschämt! Vermutlich werden sie meinen letzten Satz nicht verstehen…

    GsD hat die Mehrheit der Menschen ein soziales Gewissen und können Mitgefühl gegenüber armen Menschen aufbringen und helfen entsprechend.

     
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      Linde
      vor 2 Jahren

      Liebe @Chronos, danke Ihnen herzlich!

      Was mich in diesem Bereich schon manchmal etwas beschäftigt: Über viele Jahre spende ich an 3-4 Adressen. Die haben sich, mit meiner genauen Wohn Anschrift fast ver3facht . . . v wg Datenschutz . . . Ist wie es ist, wir sind eine sehr gläserne Gesellschaft, auch wenn wir uns bemühen nichts von uns preiszugeben.

      @Godmensch: Ich spende, bescheidenes Einkommen, trotzdem herzhaft gerne: weil ich einfach dankbar bin in einem friedvollem Land leben zu dürfen, eine wirklich gute Gesundheitsversorgung zu haben, und ein Sozialsystem für diejenigen die es notwendigst brauchen! Und - und das ist das höchste Gut: meine Meinung frei äußern zu dürfen!

       
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      Chronos
      vor 2 Jahren

      Liebe RosemarieB, Sie sprechen mir aus dem Herzen! Es stimmt mich sehr positiv, Menschen mit Ihrer Grundeinstellung, wie Bescheiden- u. Zufriedenheit als Mitmensch in meiner Umgebung zu wissen, sowie mit Ihrer Erkenntnis, wie gut es uns im Verhältnis, zu wirklich armen Menschen geht.

      Mit personenbezogenen Daten werden seit Jahren Geschäfte gemacht und das trotz Datenschutz. Auch NGOs bedienen sich Adressen von spendenfreudigen Menschen. Ich nehme das in Kauf bzw. rufe tw. bei den Organisationen direkt an und bitte um Abstandnehmen von Dankschreiben u. kl. Geschenke (Weihnachtskarten, Kugelschreiber, Namen-Adressen-Kleber usw.) oder monatlichen Erlagscheinen. Zeit, Höhe der Spenden und welche Organisationen will ich selbst bestimmen...

       
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    Hannes Schwarzer
    vor 2 Jahren

    @Godmensch: Wollten Sie nicht schon lange Ihren nickname ändern? Ich hätte da einen Vorschlag: BADMAN

     
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      miraculix
      vor 2 Jahren

      Die Rechtschreibung macht auch im Englischen einen gewichtigen Unterschied: "good" bzw. "god" sind trotz des nur geringen Schreib-Unterschieds zwei völlig verschiedene Wörter Was immer @Godmensch mit dem gewählten Nickname ausdrücken will: Es passt irgendwie nicht mit den Äußerungen in den Postings zusammen ...

       
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      Chronos
      vor 2 Jahren

      Ihr Gefühl trübt Sie nicht, miraculix! Ich habe mir ähnliches gedacht. @Godmensch ist sich selbst nicht im Klarem. Egal, ob mit "oo" oder "o" - da widerspricht sich vieles...

       
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    Linde
    vor 2 Jahren

    @Godmensch: wenn Ihnen Spendenaufrufe/Erlagscheine in Printmedien so unangenehm sind, lassen Sie es doch einfach . . . das Lesen derer, die Erlagscheine . . .

     
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      Godmensch
      vor 2 Jahren

      mach ich ..... dieses "Gelaber" und die "Besserwisserei" bringt uns leider nichts positives in dieser "österreichischen" Welt.

       
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