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Energiekosten: Fördertöpfe noch nicht ausgeschöpft

Heiz- und Energiekostenzuschüsse bleiben in Tirol liegen. Landesregierung erleichtert Zugang und verlängert Frist.

Die vom Land Tirol aufgelegten Förderungen zur Abfederung der Teuerung bleiben offenbar zu oft liegen. Wie Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und sein Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) am Dienstag bei einem Pressegespräch betonten, würden noch zu wenige Menschen den Heiz- und Energiekostenzuschuss des Landes abholen. Daher wurde nun eine Hotline und die Beantragung via Online-Formular eingerichtet.

Bisher wurden von 22.500 Haushalten Anträge gestellt, das Potenzial wurde im Landhaus auf 45.000 bis 50.000 Haushalte bzw. 100.000 anspruchsberechtigte Personen geschätzt. Mattle vermutet, dass für betroffene Menschen oftmals „die Schwelle“ zu groß sei, für Informationen zum Zuschuss das Gemeindeamt aufzusuchen. Daher habe man die Hotline sowie die Online-Beantragung etabliert. Bis zu 500 Euro winken bezugsberechtigten Menschen – unter anderem alleinstehende Personen bis zu einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.900 Euro. Zudem wurde die Einreichfrist bis 31. März 2023 verlängert.

Neben der Hotline sollen auch die Gemeinden, Interessensvertretungen und Bezirkshauptmannschaften besser über die Förderungen informieren. „Wichtig ist es, dass die Menschen eine Anlaufstelle haben“, so Mattle und Dornauer. Der Landeshauptmann stellte den Gemeinden ein Liquiditäts- und Investitionspaket in Aussicht, damit sich diese Förderungen des Bundes abholen können. Das werde allerdings erst verhandelt.

Kritik gab es indes von der Liste Fritz, deren Klubobmann Markus Sint die Einkommensgrenzen hinterfragt. Der Deckel beim Energiekostenzuschuss von 2.700 Euro für ein Ehepaar sei „viel zu niedrig angesetzt. Da dürfen beide Partner im Schnitt nur rund 1.350 Euro verdienen, das ist die Armutsgefährdungsschwelle in Tirol. Die Konsequenz ist einfach wie logisch. Der Mittelstand kann gar nicht ansuchen und bleibt einmal mehr auf der Strecke.“ Sint fordert eine Erhöhung der Gehaltsgrenze auf das Niveau der Wohnbauförderung, die für ein Ehepaar bei 5.000 Euro netto pro Monat liegt.

Bund soll Kosten für Netzpreiserhöhung übernehmen

Im Rahmen der Regierungssitzung hat Mattle auch von den Ergebnissen der Landeshauptleutekonferenz in Wien berichtet. Die Landeshauptleute sprachen sich für die Kostenübernahme von den bevorstehenden Netzpreiserhöhungen durch den Bund aus.

„Während wir versuchen, die Teuerung abzufedern, zeichnen sich teils weitere Preiserhöhungen ab. Mit der Stromkostenbremse des Bundes wurde für Stromkund:innen bereits ein wichtiger Entlastungsschritt gesetzt. Allerdings zeichnet sich bei den Netzgebühren ein Kostenanstieg ab. Wir fordern daher, dass der Bund die erhöhten Netzgebühren übernimmt. Denn eine Erhöhung wäre bei den vielen Bestrebungen, Energie leistbar zu halten, der falsche Weg“, so Mattle.


Informationen über den Heiz- und Energiekostenzuschuss finden bezugsberechtigte Menschen auf der Webseite des Landes, telefonisch über das Tiroler Hilfswerk (0512/5083693) oder bei der zuständigen Gemeinde.

2 Postings

bergfex
vor 2 Jahren

Fördertöpfe noch nicht ausgeschöpft

Wäre ja schlecht wenn was übrig bleiben würde.

 
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    steuerzahler
    vor 2 Jahren

    Wahrscheinlich liegt die Einkommensgrenze zu niedrig und der Widerwille um Almosen einen bürokratischen Hürdenlauf zu absolvieren, zu hoch. Warum senkt man nicht nicht ganz einfach die Mehrwertsteuer für diese Beschaffungen? Wozu die Einkommensgrenzen? Hat man Angst davor, ein paar wenige Großverdiener zu unterstützen und verschwendet das Geld lieber für die Bürokratie? Mit künstlichen Hürden dient man nicht der eigentlichen Sache.

     
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