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Klimaticket Tirol wird um zehn Prozent günstiger

Fahrplanwechsel: In Osttirol ändert sich wenig. Neue Direktverbindung zwischen Innsbruck und Wien.

Der zweite Sonntag im Dezember ist für alle öffentlichen Verkehrsunternehmen der wohl wichtigste Tag im Jahr, als „Weihnachten und Silvester zugleich“ bezeichnet René Zumtobel, Landesrat für Umwelt und Verkehr, jenen Sonntag, an dem der Europäische Fahrplanwechsel stattfindet.

So präsentierten die ÖBB, der Verkehrsverbund Tirol (VVT) und die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) heute, Dienstag, die Neuerungen, die sich ab dem 11. Dezember in den Fahrplänen ergeben werden. Neo-SPÖ-Landesrat René Zumtobel fühlte sich sichtlich wohl in der Runde, schließlich ist der öffentliche Verkehr sein Spezialgebiet: 32 Jahre lang war er für die ÖBB tätig, unter anderem als Pressesprecher und zuletzt als Regionalmanager für Tirol.

Der VVT wirbt mit ‚Mehr sehen vom Land‘. Ich möchte mehr Fahrgäste sehen im Land.

René Zumtobel, Verkehrslandesrat Tirol

Den öffentlichen Verkehr in Tirol sieht Zumtobel als „Taktgeber“ für die Mobilitätswende: „Der Verkehr ist immer noch einer der größten Emissionsträger.“ Umso erfreulicher sei es, dass bereits 146.000 Tiroler:innen regelmäßig Öffis nutzen, besonders in der Generation der unter 26-Jährigen verzeichne man einen stetigen Anstieg. „Der VVT wirbt mit ‚Mehr sehen vom Land‘. Ich möchte mehr Fahrgäste sehen im Land“, schmunzelt Zumtobel. Erklärtes Ziel des VVT ist es, bis Ende 2023 die Zahl auf 160.000 Stammkund:innen zu erhöhen.

„Vertaktung, Qualität und Preis, das sind die drei Säulen, die im öffentlichen Verkehr passen müssen. Sie sind auch der ausschlaggebende Punkt, warum jemand vom Individualverkehr auf die Öffis umsteigt. Daran werden wir weiterarbeiten“, so der Verkehrslandesrat.

In der Preisgestaltung verzichtet man heuer nicht nur auf die jährliche Indexanpassung bei den Jahrestickets, sondern vergünstigt die Klimatickets für Tirol um zehn Prozent: So kostet das Klimaticket Tirol ab 1. Jänner 2023 statt rund 520 Euro nur mehr 468 Euro, alle unter 26 zahlen 239 Euro. Das Jahresticket für den Stadtverkehr in Lienz vergünstigt sich auf rund 162 Euro.

Bei den Busverbindungen wird es ab 11. Dezember vor allem in Nordtirol zu Neuerungen und optimierten bzw. zusätzlichen Regiobus-Anbindungen kommen, in Osttirol wird es durch die Fahrplanumstellung keine großen Veränderungen geben. Die bisher wenig genutzten Stadtbusse sieht Alexander Jug, Geschäftsführer des VVT, als „wichtiges und gutes Angebot“, man müsse die Menschen nur noch mehr animieren, die Anbindungen auch zu nutzen. Im Gespräch seien derzeit „RegioRäder“ in Lienz, die der VVT an Bahnhöfen für das Zurücklegen der „letzten Meile“ anbietet.

Arbeiten gemeinsam an lückenlosen Öffi-Verbindungen: Alexander Jug (Geschäftsführer des VVT), Verkehrslandesrat René Zumtobel, Werner Dilitz (Regionalleiter ÖBB) und Martin Baltes (Geschäftsführer IVB). Foto: Dolomitenstadt/Huber

Größere Neuerungen wird es in der nächsten Zeit auf Tirols Schienen geben: So verkehrt ab 11. Dezember zusätzlich zu den Angeboten der ÖBB erstmals auch die Westbahn täglich mit drei direkten Verbindungen zwischen Wien und Innsbruck. Um den Tourismusreiseverkehr vermehrt auf die Schiene zu verlagern, gibt es außerdem neue Angebote für Gäste aus Deutschland: So verkehrt künftig der ICE „Ski-Express“ von Hamburg über Innsbruck nach St. Anton und der ICE „Wilder Kaiser“ von Berlin und Hamburg über Frankfurt nach Innsbruck. „Diese Züge bieten sich natürlich auch für die Tiroler:innen für einen Städteurlaub bei unseren deutschen Nachbarn an“, wirbt Werner Dilitz, Regionalleiter der ÖBB.  

Bei den IVB findet der Fahrplanwechsel heuer nicht wie gewöhnlich im Dezember statt, sondern im Frühjahr 2023. „Wir konzentrieren uns auf die neue Routenführung und Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 nach Rum“, erklärt der Geschäftsführer Martin Baltes. Sobald die Genehmigungsverfahren und die Probezeit abgeschlossen sind, was am 4. März 2023 der Fall sein wird, präsentieren auch die IVB den neuen Fahrplan.

VVT und ÖBB appellieren an die Bevölkerung, sich schon vor der Umstellung der Fahrpläne am dritten Adventsonntag über die neuen Abfahrtszeiten zu informieren, auch wenn diese „meist im Minutenbereich“ liegen würden.

Anna Maria Huber schreibt als freie Autorin nicht nur für dolomitenstadt.at sondern auch für die Straßenzeitung 20er. Annas Stärken sind penible Recherchen und die Fähigkeit, komplexe Inhalte in klare und verständliche Artikel zu verwandeln.

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