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Ein Ausstellungsraum für Klimaaktivismus

Mit der Aktion #noclimartchange bieten die Tiroler Landesmuseen Klimaaktivist:innen eine Bühne.

Tomatensuppe und Kartoffelpüree im Museum? Ja, bitte. Die Tiroler Landesmuseen rufen die Aktion „#noclimartchange“ ins Leben und reagieren damit auf die Attacken, die Klimaaktivist:innen in letzter Zeit auf berühmte Gemälde verübt haben. Dabei fordern die Landesmuseen dazu auf, Lebensmittel ins Museum zu bringen – aber nicht, um sie auf Kunstwerke zu schütten.

In Kooperation mit der Caritas werden die Nahrungsmittel gesammelt und an bedürftige Menschen in Tirol gespendet. Parallel dazu bietet das Ferdinandeum Klimaaktivist:innen eine Plattform und stellt einen leeren Ausstellungsraum zur Verfügung, der frei bespielt werden darf. Die Bewegungen „Erde Brennt!“, Fridays For Future, die „Letzte Generation“ und POW sind dem Aufruf bereits gefolgt und haben sich an der Aktion beteiligt.

Das Ferdinandeum bietet Klimaaktivist:innen einen Raum, den sie frei bespielen können. Fotos: Tiroler Landesmuseen

Für die Lebensmittelspenden steht ab sofort eine Sammelbox im Ferdinandeum bereit. Alle Besucher:innen und Interessierten sind eingeladen, ungekühlt haltbare Speisen abzugeben. Bedarf besteht vor allem an Konserven wie Tomaten- oder Gulaschsuppe, Mehl, Salz, Pfeffer, Zucker, Sirup, Marmelade oder Schokolade. Die Spenden gehen direkt an bedürftige Menschen in Tirol.

Die Aktion „#noclimartchange“ soll aber nicht nur einen sozialen Beitrag leisten, sondern gleichzeitig auch den Klimaschutz unterstützen. „Wir freuen uns sehr, die Tiroler Landesmuseen als Dialograum zu öffnen. Umwelt- und Klimaschutz sind auch uns als Kunst- und Kulturinstitution ein wichtiges Anliegen. Mit der Aktion wollen wir dabei helfen, dass die Anliegen der Klimaaktivist:innen gesehen und gehört werden, ohne dabei Kunst- und Kulturgut zu gefährden. Wenn darüberhinaus noch bedürftigen Menschen in Tirol geholfen werden kann, ist es umso besser“, betont Karl Berger, Direktor der Tiroler Landesmuseen.

Mehrere Umweltorganisationen und Bewegungen wie FFF haben bereits Spuren in „ihrem“ Raum hinterlassen.

Auch die Umweltschützer:innen sind zufrieden: „Ein Raum für Protest. Ein Raum für Aufklärung. Ein Raum für eine saubere, gemeinsame Zukunft. Ja, wir in Österreich und Tirol spüren die Klimaveränderungen heute schon, doch noch viel mehr als wir in den Industrieländern, leiden Menschen aus dem globalen Süden darunter. Es ist unsere Verantwortung, für unsere Taten gerade zu stehen“, betonen Fridays For Future und Co. in einem gemeinsamen Statement.

Aktivist:innen weltweit stünden vor der großen Aufgabe, „unsere Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt über die Probleme des menschengemachten Klimawandels aufzuklären. Noch schwieriger ist es, Politik und Entscheidungstragende zu erreichen und zu klimagerechtem Handeln zu bewegen, wie die vielen vergebenen Bemühungen der vergangenen Jahre zeigen.“

Das lässt die Zuversicht mancher Klimaaktivist:innen schwinden und veranlasst sie, neue Wege zu gehen. Ob diese die richtigen sind, wird aktuell heiß diskutiert: „Aktivistische Protestformen werden stark kritisiert und nur selten wird ihr Teil des demokratischen Weges in eine gerechte Zukunft konstruktiv beleuchtet. Deshalb möchten wir, die Letzte Generation, Erde Brennt!, Fridays For Future und Protect Our Winters mit der Gestaltung dieses Raumes, unsere Gesellschaft davon überzeugen, gemeinsam mit uns aufzustehen. Weil wir eine Welt zu gewinnen haben.“

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3 Postings

wolf_C
vor 2 Jahren

Gott sei Dank kapiert irgend jemand etwas! SUPER!!

 
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r.ingruber
vor 2 Jahren

Bravo, Karl C. Berger!!!

 
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    Raphael Pichler
    vor 2 Jahren

    Bravo, Maria L. Grubinger!

     
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