Gute Nachrichten für den kleinen Baumeister, der sich in Matrei-Seblas niedergelassen hat. Wie kürzlich berichtet, plant die Gemeinde Matrei, in einem Gerinne im Industriegebiet eine behördlich vorgeschriebene Entnahmestelle für Löschwasser zu errichten. Vor Ort wurden aber Biberspuren entdeckt. Weil der tierische Baumeister aber durch die FFH-Richtlinie nach EU-Recht geschützt ist, drohte das Vorhaben von Feuerwehr und Gemeinde zu scheitern.
In der Zwischenzeit hat sich jedoch die zuständige Biberbeauftragte des Landes Tirol, Monika Eder-Trenkwalder, eingeschaltet. Nach einem Lokalaugenschein gibt die Expertin Entwarnung: „Wenn nicht in unmittelbarer Nähe der Biberbehausung gebaut wird und diese auch nicht abgetragen wird, ist das dem Biber egal.“ Der Nager habe sich an die Einschränkungen durch das benachbarte Industriegebiet gewöhnt. Seit drei Jahren lebt der Biber in diesem Gerinne und hat unter anderem die Expansionen des benachbarten Wärmepumpenherstellers iDM miterlebt.
„Wichtig ist nur, dass die Winterruhe des Bibers nicht gestört wird“, so Eder-Trenkwalder. Diese rückt mit Beginn der kalten Jahreszeit immer näher. Bürgermeister Raimund Steiner will den Eingriff noch heuer abwickeln. Auf eine ursprünglich angedachte Brücke über den Damm wird verzichtet, stattdessen ist eine Ansaugstelle im Gerinne zwischen Isel und Industriegebiet geplant.
Die notwendigen Wassermessungen wurden dort am 26. Oktober durchgeführt. „Wir brauchen im Ernstfall etwa 3.200 Liter pro Minute, die Messungen lagen mit 7.000 bis 8.000 Litern jedoch deutlich darüber“, so Steiner. Der Biber darf bleiben und die Feuerwehr bekommt eine wichtige Andockstelle – Steiner sieht eine „Win-win-Situation“.
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