Lange Zeit ging nichts, doch jetzt wird nachgeholt, was geht. Die Zeit, in der Schüler auf Vieles, das ihren Schulalltag bereichert, verzichten mussten, scheint nun vorbei zu sein. Die Türen gehen sprichwörtlich wieder auf. Am BG/BRG Lienz taten sie es kürzlich auch für Schüler aus Madrid. Nach fast vier Jahren seit dem letzten Schüleraustausch mit Finnland wird in diesem Schuljahr das Erasmus+ Programm am Gymnasium Lienz großgeschrieben.
Den Anfang machte jetzt schon die Partnerschule aus Madrid. Zwölf ihrer Schüler reisten passenderweise am Tag des Gym-Balls an und lernten somit ihre Gastfamilien und Schulpartner gleich in großer Gala und festlicher Stimmung kennen. "Diese Art von Abschlussball gibt es bei uns in Madrid nicht und die Aufregung bei unseren Schülern war dementsprechend groß, vor allem nachdem sie auf YouTube die Videos vergangener Bälle in Lienz angesehen hatten und dann ihre eigene Garderobe für diesen Abend vorbereiteten. Natürlich nehmen sie nun die Idee eines solchen Abschlussballs mit nach Hause", erzählte Teresa Alcántara, eine der zwei Begleitlehrerinnen aus Madrid, am Ball.
Dieser Ideenaustausch ist eine der Grundsäulen des Erasmus+ Programmes, das auf eine europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen setzt und dafür allein zwischen 2021 und 2027 ein Gesamtbudget von ca. 26 Milliarden Euro für Bildung, Jugend und Sport vorsieht. Gefördert werden dabei vor allem Projekte, die auf lebenslanges Lernen, sozialen Zusammenhalt und Nachhaltigkeit setzen - und das in über dreißig Ländern und Tausenden von Bildungseinrichtungen. Jedes Projekt hat seinen eigenen Schwerpunkt, doch das Motto "Austausch bildet" liegt allen zugrunde - und zumindest den Schülern und Projektkoordinatoren des BG/BRG Lienz und seiner Partnerschulen in Spanien, Finnland, Belgien und Polen sehr am Herzen.
Sie haben sich vorgenommen, in ihrem 3-Jahres- Projekt "Behind the Walls" das kulturelle Erbe Europas von möglichst vielen, auch sehr kritischen Perspektiven zu betrachten. Nach den gemeinsam verbrachten Tagen in Osttirol, setzten die Schüler:innen aus Lienz und Madrid ihre Gedanken dazu dementsprechend in einem Kunstprojekt um, das sowohl eine glänzende, glamouröse und glitzernde Welt als auch ihre Schattenseite zeigt. "Das Wichtigste aber in dieser Woche war", so fassten es die meisten von ihnen in ihrer Abschlusspräsentation vor den Oberstufenklassen des Gymnasiums zusammen, "neue Freundschaften zu knüpfen, eine Woche lang Englisch zu sprechen und ein wenig in eine andere Kultur einzutauchen." Noch mehr Möglichkeit dazu werden die Lienzer Schüler bei ihrem Gegenbesuch in Madrid im Dezember, sowie bei weiteren Austauschwochen in Belgien, Polen und Finnland haben.
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