Geisler will Großparkplätze für Photovoltaik nutzen
"Wir brauchen keine Solarparks auf der grünen Wiese" erklärt der ÖVP-Landesrat.
Tirols Energielandesrat LHStv. Josef Geisler (ÖVP) will Großparkplätze für Stromerzeugung mittels Photovoltaik (PV) nutzen. Eine im Entwurf vorliegende Potenzialstudie zeige, dass sich dadurch bereits die Hälfte der aus PV-Freiflächen benötigten Energie - nämlich jährlich 283 GWh - erzeugen ließe. Das entspreche dem derzeitigen Strombedarf von rund 81.000 Haushalten. "Wir brauchen keine Solarparks auf der grünen Wiese", schlussfolgerte Geisler in einer Aussendung am Mittwoch.
Im Bundesland stünden in einem hohen Ausmaß bereits versiegelte oder minderwertige Flächen zur Verfügung, um das PV-Ausbauziel zu erreichen. Das größte Potenzial liege dabei in der Überdachung von Großparkplätzen, hieß es von Seiten des Landes mit Verweis auf 3.400 größere Parkplätze mit einer Gesamtfläche von 5,6 Millionen Quadratmetern.
Aber auch Verkehrsrandflächen, Kläranlagen, stillgelegte Deponien, Lärmschutzwände, Autobahneinhausungen oder Brücken könnten mit PV-Modulen bestückt werden. Bis zu 730 Gigawattstunden (GWh) Sonnenstrom könnten so theoretisch produziert werden.
Photovoltaik spiele in der Energiestrategie des Landes "Tirol 2050 energieautonom" neben Wasserkraft, Holz und Umweltwärme "eine tragende Rolle in der Erreichung der Energieunabhängigkeit", erinnerten die Verantwortlichen. 3.900 GWh sollten demnach bis zum Jahr 2050 aus PV kommen. Der Großteil der Sonnenenergie (85 Prozent) soll dabei auf Dächern und Fassaden der Gebäude produziert werden. Doch um die PV-Ausbauziele und die Energieunabhängigkeit Tirols zu erreichen, sind auch sogenannte PV-Freiflächenanlagen im Ausmaß von sechs bis sieben Millionen Quadratmetern oder 560 GWh notwendig.
Verwende man dazu bereits versiegelte Flächen so greife man "hochwertige landwirtschaftliche Flächen" nicht an, merkte LHStv. Geisler des weiteren an und beteuerte: "Die Lebensmittelproduktion hat Vorrang vor der Energieproduktion". Sollte die Sonnenstromproduktion am Feld ohne Einschränkung der landwirtschaftlichen Nutzung möglich sein, sei dies aber auch in Einzelfällen vorstellbar, wollte Geisler die so genannte Agri-PV nicht kategorisch ausschließen.
20 Postings
Wenn man Photovoltaik Anlage machen möchte sind zur Zeit sehr viele Zu Kompliziert zu viel Bürokratie ist dabei wenn man Strom der Zuviel ist ins Öffentliche Netz geben möchte ist das total Unwirtschaftlich weil.man kaum eine Vergütung dafür bekommt pro Kilowatt Ausserdem sind die Module sehr schlecht Lieferbar..Die Lieferzeiten sind echt schlecht für Photovoltaik Anlagen. Das ist leider so.
Es gibt keine Lieferprobleme für PV-Module, höchstens, wenn man sich auf einen bestimmten Hersteller versteift. Das Problem liegt beim Personalmangel, Monteure fallen nicht vom Himmel. Allerdings war der sprunghaft gestiegene PV- Bedarf schwer vorhersehbar. Immer noch als extrem störend empfinde ich den Hürdenlauf rund um die Errichtung, hier gehört nachgebessert.
Bedanken Sie sich bei den konservativen Parteien in Europa, die die energiewende und pv-produktion abgewürgt und China überlassen haben - 80.000 Arbeitsplätze gingen in Deutschland verloren. Dafür wir jeder kohlearbeitsplatz mit mehr als 1 Mio Euro subventioniert....
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Ohne-China-ist-die-Energiewende-gestorben-article23229776.html
Man kann auch in Österreich kaufen, energetica heißt der Hersteller. Die machen sogar Module, die mit unserer Schneelast fertig werden. Ich vermeide Käufe von Produkten aus PRC.
"wir brauchen keine Solarparks auf der grünen Wiese." Aber neue RGO Zentren mit riesiger Parkplatzfläche schon. Auf den Parkplätzen der RGO kann man dann die Solarpanels installieren. Das wird vermutlich der neue Spin bei Grünland-Umwidmungen: es wird zwar Boden versiegelt, aber darauf dann eh xx Wattstunden produziert. Schlagzeile: Theurl meldet "Neuer Hochsteinparkplatz könnte 500 Haushalte mit Strom versorgen."
Grundsätzlich ist es ja eh eine positive Forderung. Aber nur wenn man Parkplätze als zwingend notwendig erachtet und aus diesem Gedanken heraus probiert, das beste zu machen. Man könnte aber auch fordern, dass Parkplätze unter und Solarpaneele auf das Gebäude müssen.
Parkplätze sind aber auch abhängig vom Mobilitätsverhalten einer Gesellschaft. Wenn wir es also schaffen Mobilität besser zu organisieren, dann würden wir viele Parkplätze gar nicht mehr benötigen und könnte diese wieder zurückwandeln in Ackerflächen oder als Bauland nutzen.
Sollte verpflichtend sein für alle Supermarkt Parkflächen, speziell in Lienz und Umgebung.
Man könnte ja schon mal beim Einfachen beginnen, nämlich den Dächern. Wenn alle Dachflächen belegt sind, können andere Möglichkeiten angegangen werden.
Die Idee ist echt genial, wenn sie umsetzbar ist, gleich mal loslegen!!!! Gleichfalls sind sämtl. Werkshallen und Einkaufstempel damit zu bestücken, sodass die Energie gleich direkt von diesen Dächern genutzt werden kann, solange uns die Sonne die Energie dazu schenkt!
Die ÖVP wird grün, klingt zumindest mal positiv!!! Gemessen wird sie dann an den Taten, mal schauen, ob die Roten da hoffentlich auch mitspielen!!!
Die Aussage ist durchaus richtig, nur kommt das um einige Jahre zu spät. Hochbezahlte Politiker wie Geissler hätten das schon vor 30 Jahren in Angriff nehmen sollen. Immerhin, die Erkenntnis ist jetzt da, daher mit Vollgas an die Arbeit. Es gilt noch die Bürokratie stark zu vereinfachen und massive Unterstützung auf den Weg zu bringen.
@steuerzahler: Seien Sie doch nicht so streng, vor 30 Jahren war PV nun wirklich noch kein Thema! ;-)
Aber Herr Geisler ist immerhin schon seit fast 10 Jahren Landesrat für Energie. Vermutlich hat er bis vor kurzem Photovoltaik noch gar nicht lesen und schreiben können. Schließlich gibt es seit dem Sommer 2015 eine im Auftrag des Landes erstellte und von der EU kofinanzierte Studie zum Solarpotenzial auf den Tiroler Dächern. Sie weist schon mit den damals verfügbaren Modulen mit knapp 160 Wpeak / Quadratmeter ein theoretisches Potenzial von fast 7 Terawattstunden (= 7000 GWh) aus. Heute gibt es Module mit schon deutlich über 200 Wpeak / m².
Aber jetzt, wo die schwarz-grüne Koalition Geschichte ist, versucht die ÖVP ziemlich rasch, die Forderungen ihres letzten Koalitionspartners, die sie bisher nicht hören und schon gar nicht umsetzen wollte, als eigene Ideen verkaufen ...
Wenn ich das Foto beim Artikel anschau: wie funktioniert denn da die Schneeräumung bzw. wie schaut's da mit der Statik aus?
Die Sache mit dem Schnee denke ich mir auch bei den meisten Dächern. Da kanns schon vorkommen ,dass es im Winter drei Monate keinen Strom gibt von der PV Anlage.
Genau das ist ja das Problem. PV liefert schon mal grundsätzlich nur die halbe Zeit Strom, nämlich tagsüber. Zu den Nächten kommen noch bewölkte Tage, Schneebelag usw. Insgesamt eine nicht vorhersagbare Energiequelle. Dazu braucht es riesige Speicherkapazitäten und dabei meine ich nicht Batterien.
Ja @Steuerzahler das glaub ich auch. Ohne großen Pumpspeicher wird es nicht gehen.
Hat der Geisler und sein 7 Wölflein Kreide gefressen. Der hat ja früher das Wort Photovoltaik nicht in den Mund genommen ohne sich zu bekreuzigen. Denen müssen wohl der Klimawandel und die Strompreise gehörig in die Knochen gefahren sein. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. Dass sich diese ewig Gestrigen noch einmal ändern ist bei dieser TIWAG-Lastigkeit der ÖVP nicht denkbar. Wahrscheinlich ein Ablenkungsmanöver. Dezentrale Stromerzeugung durch andere als die TIWAG, das ist für diese Menschen unvorstellbar.
Herr Geisler(für die retro-övp)weiß genau um die Bedeutung von Machtverteilung zwischen Partei und TIWAG: Deswegen treten sie alle, zsammt der vorgestrigen Beton-SPÖ f ü r die Wasserableitungen aus dem Ötztal ein, und lassen den TIWAG Chef bedeutungsschwanger die Wichtigkeit, Unverzichtbarkeit, Notwendigkeit des Kaunertalspeichers angsteinflössend verbreiten. So ein Nonsens, wenn dann als Ablenkung von dieser umweltpolitischen Sackgasse der sonnigen Michl gegeben wird. Dies dient ausschließlich dazu, den Menschen Sand in die Augen zu streuen, um hinterrücks die eigene Machtposition auf Kosten von Natur und Talschaft und Zukunft zu ermauern. Täten sie handeln wie die burgenländischen Energieversorger, mein Vertrauen hätten sie, jedoch besteht dazu keine Hoffnung!
Das Kaunertal-Kraftwerk soll 780GWh zusätzlich liefern, welche durch den Speicher eben genau dann abrufbar sind wenn die ganzen PV-Anlagen nichts liefern.
Bei 7km2 für 560GWh ist der Flächenbedarf für die PV auch wesentlich höher.
Irgendwie soll die Energie ja erzeugt werden wenn keine Sonne scheint oder nacht ist. zusätzlich kann man eben durch ein Pumpspeicherkraftwerk genau dann das Überangebot von Wind und PV nützen.
Krisengewinner: 4,2 Milliarden Euro Extraprofit für Verbund; Alleine im Jahr 2021 hat er 1,23 Millionen Euro verdient (750.000 € Grundgehalt + 480.000 € Bonus) .
Tirols Bauern verdienen am wenigsten: Im Schnitt hat ein bäuerlicher Betrieb 2020 hierzulande 17.630 Euro eingenommen
... denken und glauben Sie was Sie wollen!
@stiller gedanke, danke, klar, logisch und verständlich - im gegensatz zur hier üblichen predigerpost.
"Wir brauchen keine Solarparks auf der grünen Wiese". Diese Schlussfolgerung des "ewig gestrigen" LHStV. Geisler hat die Bevölkerung NIE gefordert. Wo lebt dieser Herr, der auch Tiroler Energielandesrat ist?
Die Experten und die Bevölkerung haben immer von Photovoltaikpotential und Ausbau auf großflächigen Dächern, Großparkplätzen, nicht bewirtschafteten, sonnigen Steilhangflächen und privaten Dächern (in Eigenverantwortung) gesprochen und nie von grünen Wiesen!
Wir brauchen auch keinen Hrn. Geisler mehr! Weder als Energielandesrat noch als politischen Entscheidungsträger. Die Energiewende ist nur mit zukunftsorientierten u. weitsichtigen PolitikerInnen zu meistern.
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