„Offenheit und Flexibilität, jedem einzelnen Menschen gegenüber, das ist es, was uns ausmacht“, betonte René Ladstätter, Geschäftsführer des sozialökonomischen Betriebes Schindel und Holz, in einer Podiumsdiskussion beim Tag der offenen Tür vergangenen Freitag. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläumsfestes lud das Unternehmen Fachexperten zum Gespräch ein. Im Mittelpunkt stand das Thema: „Chancen und Herausforderungen am Arbeitsmarkt: Was macht attraktive Arbeitsplätze aus? Was kann der „erste“ vom „zweiten“ Arbeitsmarkt lernen?“
„Wir haben zwölf Monate Zeit, in der wir eine Transitarbeitskraft unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände an den ersten Arbeitsmarkt heranführen können", führte Ladstätter aus. Georg Persterer, ein ehemaliger Mitarbeiter, erzählte von seiner beruflichen Laufbahn, die mit großen Schwierigkeiten einherging. Mit Hilfe von Schindel und Holz gelang es ihm, die Tischler-Lehre abzuschließen und einen Arbeitsplatz zu finden.
„Der erste Arbeitsmarkt orientiert sich nach den Gesetzen einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung“, erklärte Melanie Spangler, Geschäftsführerin von arbeit plus Tirol. „Ein soziales Miteinander ist ein untergeordnetes Ziel. Aber die Arbeitgeber müssen attraktiv bleiben und dazu gehört auch eine soziale Komponente.“ Diese stehe am „zweiten“ Arbeitsmarkt im Vordergrund.
Die aktuelle Situation am Arbeitsplatz und ihre Chancen erläuterte Sabine Platzer-Werlberger, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol: „Es gibt überall einen großen Bedarf an Arbeitskräften, besonders im Pflegebereich und bei der Kinderbetreuung. Außerdem ist eine Dynamik im Arbeitsleben erkennbar, von kurzzeitig angestellt bis hin zu immer wieder arbeitslos. In Osttirol zeigt sich eine hohe Teilzeitquote an Beschäftigungen.“
Attraktive Arbeitsplätze schaffen
Ein attraktiver Arbeitsplatz gestaltet sich für Platzer-Werlberger vielseitig: „Da geht es um die individuelle Entwicklung von Arbeitnehmern, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um langfristig angelegte Arbeitsplätze, die nötige Sensibilität und gute Rahmenbedingungen für den beruflichen Weg. Natürlich sind auch die faire und leistungsgerechte Entlohnung sowie Arbeitszeitmodelle wichtige Punkte.“
Um seinen Mitarbeitern einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten, wendet Michael Schneeberger, EBS Smart Solutions Geschäftsführer, einiges auf: „2019 haben wir das Büro umgebaut, von eher sterilen Räumlichkeiten ist es zu einer richtigen Wohlfühloase geworden.“ Partizipation und Transparenz werden bei EBS großgeschrieben, „so dürfen die Mitarbeiter selbst ihr technisches Equipment wählen.“ Weiters achtet er auf sinnstiftende Projekte, die die Mitarbeiter motivieren und beteiligt sie am Unternehmenserfolg.
Nach der Diskussion nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, den sozialökonomischen Betrieb zu erkunden. So wurden im Schauraum Produkte aus Holz ausgestellt, in der Tischlerei konnte man den Mitarbeiter:innen über die Schulter schauen und im Gebrauchtmarkt alte Schätze neu entdecken. Eine Kinderwerkstatt lud zum Mitmachen ein.
René Ladstätter blickt positiv in die Zukunft: „Es freut mich, dass auch beim Endkunden spürbar ist, wie sie ihr Geld investieren möchten, dass es ihnen um Regionalität und Nachhaltigkeit geht. Diesen Weg wollen wir noch viele weitere Jahre gemeinsam gehen.“
Ein Posting
Habe selber schon einiges bei Schindel und Holz "tischlern lassen" und trau mich deshalb folgende Zeilen zu schreiben......Absolut toller und innovativer Betrieb! Von der Planung über die Vorbesprechnung bis zur Fertigung und der Montage absolut TOP!!!!! Uneingeschränkt empfehlenswert!
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