„Die hohe Inflation wirkt sich aktuell noch nicht spürbar auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus. Die Beschäftigung ist weiterhin auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit sehr gering, die Langzeitarbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich“, freut sich der Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, Alfred Lercher.
359.408 Personen in Tirol haben derzeit ein aufrechtes Dienstverhältnis, noch nie zuvor haben so viele Menschen in Tirol gearbeitet. Durch die weiterhin hohe Nachfrage an Arbeitskräften verbessere sich der Arbeitsmarkt insbesondere für Menschen, die benachteiligt sind, etwa für Frauen sowie für Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Geringqualifizierte, heißt es von Seiten des AMS.
Mit Ende August liegt die Arbeitslosenquote in Tirol bei drei Prozentpunkten, das entspricht 10.903 Personen und damit 2.280 weniger Unbeschäftigten als im selben Monat des Vorjahres. Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei 13 Prozent. Bei den länger als einem Jahr als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Vorjahresvergleich sogar ein Rückgang von 56 Prozent zu verzeichnen.
Durch Zuwanderung kann der – auch demografisch bedingte – Arbeitskräftemangel abgemildert werden. Im Juli 2022 waren im Vergleich zum Juli 2019 10.467 mehr Menschen aus anderen Ländern beschäftigt, allen voran Deutschland, gefolgt von Kroatien und Rumänien, sowie kriegsbedingt aus der Ukraine.
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) geht in seiner aktuellsten Konjunkturprognose davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung in Österreich infolge des Angriffskrieges durch Russland, insbesondere in der Industrie und im Bauwesen, etwas an Schwung verlieren wird. Im Unterschied zum Höhepunkt der Covid-19-Krise begünstigt der breite Branchenmix mit einem starken Dienstleistungssektor jedoch die Erholung am Arbeitsmarkt. Tirol könnte dabei von einem starken Tourismussektor besonders profitieren.
Auch wenn die Prognosen für den Arbeitsmarkt grundsätzlich positiv sind, bereite man sich aufgrund der vielen Unsicherheiten bereits auf mögliche Herbst- und Winterszenarien vor, so AMS-Landesgeschäftsführer Alfred Lercher.
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