Mit einer Länge von bis zu 40 mm ist der Lederlaufkäfer einer der größten heimischen Laufkäfer und durch seine mattschwarze bis leicht glänzende Oberfläche eine auffällige Erscheinung. Im Rahmen des Projektes „Erlebnis Insektenwelt“ hat ihn der Naturschutzbund nun zum Insekt des Monats September auserkoren.
Dank seiner starken Beine ist der tiefschwarz gefärbte Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) ein herausragender Läufer, der sich – wenn es sein muss – mit einem übelriechenden Sekret gegen Fressfeinde wehrt. Mit seinen kräftigen Mandibeln, den Zangen am Kopf, kann er seine Beute packen und zerkleinern. Seine Flügeldecken sind oval und grob gerunzelt. Weil sie außerdem an der Naht miteinander verwachsen sind, ist der Lederlaufkäfer – wie viele andere Laufkäferarten auch – flugunfähig.
Will man ein Exemplar des flinken Räubers in freier Wildbahn entdecken, sucht man am besten in feuchten Wäldern, unter Steinen, Totholz oder Moos sowie in naturnahen Gärten mit ausreichend Versteckmöglichkeiten. Von August bis September sind die ausgewachsenen, überwiegend nachtaktiven Käfer in der Dämmerung auf der Jagd. Neben Insekten und Würmern fressen sie auch Schnecken und Aas.
Käfer sind mit ca. 350.000 beschriebenen Arten zahlenmäßig eine der größten Ordnungen im Tierreich. In Österreich gibt es rund 7.500 Käferarten. Wenngleich alle Käfer über Facettenaugen und Mundwerkzeuge verfügen, sind ihre Erscheinungsformen hinsichtlich Farben und Formen überaus vielseitig. Mit den Fühlern können sie riechen und tasten. Ob kurz, lang, gefächert, verdickt oder abgewinkelt – auch die Fühlerformen sind zahlreich.
Der Naturschutzbund lädt dazu ein, die heimische Insektenvielfalt kennenzulernen. Deshalb stellt er im Jahr 2022 jeden Monat ein Insekt vor und gibt Tipps, wie eine Beobachtung am besten gelingt. Wer seine Sichtung auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, erhält Bestimmungshilfe durch Fachleute, kann sich im Forum mit anderen Naturinteressierten austauschen und erfährt Spannendes über die Insekten in Österreich. Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft von den so gesammelten Daten: Sie werden für Kartierungen, wissenschaftliche Publikationen und als Basis für fundierte Naturschutzmaßnahmen herangezogen.
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