Tiroler Polizisten schossen auf flüchtende 14-Jährige
Team des Landeskriminalamts Kärnten soll nun klären, ob der Waffengebrauch gerechtfertigt war.
Nach den Polizeischüssen auf mehrere Jugendliche in Tirol hat ein Team des Landeskriminalamts Kärnten die weiteren Ermittlungen übernommen. Diese sollen klären, ob der Schusswaffengebrauch der Tiroler Beamten gerechtfertigt war. Bei der Landespolizeidirektion Kärnten hieß es am Samstag zur APA, die Ermittler des LKA seien bereits an Ort und Stelle. Sie seien schon am Freitag nach Tirol abgereist, um dort die Untersuchungen aufzunehmen.
Ermittelt werde auch wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, so die Innsbrucker Staatsanwaltschaft gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" (Samstag). Der untersuchte Polizeieinsatz ereignete sich Freitagfrüh in St. Johann in Tirol (Bezirk Kitzbühel). Ein verdächtiger Kastenwagen, der zuvor bei einer Fahrzeugkontrolle in Wörgl (Bezirk Kufstein) rasant flüchtete, stand dort auf einem Bahngleis und bewegte sich trotz Anhalteaufforderung langsam fort. Zwei Polizisten feuerten neun Schüsse auf das Heck des Fahrzeugs, dabei wurde ein 14-jähriger Österreicher an Schulter und Hand verletzt.
Die Beamten gaben an, zuvor einen "lauten Knall" gehört zu haben, vermutlich ein Reifenplatzer, so der Ermittlungsstand am Freitag. Zwei weitere Fahrzeuginsassen, ein 14-jähriger Österreicher und ein 13-jähriger Russe, flüchteten zu Fuß, wurden aber zwei Stunden später unweit des Tatorts vom Einsatzkommando Cobra festgenommen. Die drei waren laut LKA Tirol polizeibekannt. Der verletzte 14-Jährige befand sich nicht in Lebensgefahr, er wurde in der Klinik Innsbruck operiert. Das Tiroler LKA ging am Freitag davon aus, dass die Polizisten die drei Jugendlichen im Wagen nicht gesehen hatten. Waffen hatten die Burschen offenbar nicht bei sich.
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