In der Nacht von 18. auf 19. August wurden nach den heftigen Unwettern Aufräum- und Reparaturarbeiten am Bahnnetz im Süden Österreichs durchgeführt, zahlreiche Streckensperren konnten bereits behoben werden. Die Unterbrechung auf der Südstrecke für die Verbindung von Wien nach Villach und umgekehrt wird noch mindestens bis Mitternacht andauern, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Reisende können über die Westbahn ausweichen.
"Wir raten dazu, wenn möglich, Fahrten nach und von Kärnten auf morgen zu verschieben. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit", sagte ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder am Freitag. Fahrgäste von und nach Kärnten können über die Weststrecke via Salzburg ausweichen, Tickets werden hier auch anerkannt. Aufgrund der Alternativverbindung erhöhen die ÖBB die Kapazitäten von Salzburg Richtung Villach und Klagenfurt. Seit 11:12 Uhr fahren Züge im Stundentakt von Salzburg über die Tauernstrecke und retour, hieß es in einer Aussendung. Diese halten zwischen Villach und Salzburg aber nur in Spittal-Millstättersee, so der Hinweis auf der Webseite. Da die Weststrecke, insbesondere im Bereich Wien - Salzburg, gerade am Wochenende sehr stark frequentiert ist, werden die Reisenden gebeten, alle verfügbaren Züge zu nutzen. Für Fahrgäste in den Raum St. Veit an der Glan steht ein Schienenersatzverkehr ab Bruck an der Mur bis Friesach bereit.
Im Detail fährt am Freitag zwischen Leoben und Friesach bzw. St. Michael bis Wald am Schoberpass fährt kein Zug, Fernzüge von Wien nach Italien werden über Salzburg umgeleitet, Fernzüge von Wien nach Villach bzw. von Graz bis Selzthal entfallen am Freitag. Für Fahrgäste von Graz nach Selzthal steht der Nahverkehr zur Verfügung. Schienenersatzverkehr wurde zwischen Leoben und Friesach und zwischen St. Michael und Wald am Schoberpass eingerichtet. Ab voraussichtlich Betriebsbeginn am Samstag sind diese Strecken wieder eingleisig befahrbar (zweigleisig voraussichtlich ab Montag mit Betriebsbeginn). Auch im Güterverkehr kommt es derzeit zu Behinderungen und möglicherweise längeren Transportzeiten, so die ÖBB in einer Aussendung.
Heftige Unwetter hatten am Donnerstagnachmittag die Stromversorgung und Bahninfrastruktur im Süden Österreichs schwer beschädigt. Die ÖBB stellten am Nachmittag den gesamten Bahnverkehr in Kärnten, Osttirol und der Steiermark ein. Ursache war ein großflächiger Ausfall der 110 kV-Bahnstromversorgung für den Bereich Kärnten und Steiermark ab 16.15 Uhr. Vielerorts kamen darüber hinaus Oberleitungen durch umstürzende Bäume zu Schaden.
An Bahnhöfen gab es chaotische Zustände, nachdem der Zugverkehr gestoppt wurde. "Alle Züge konnten in Stationen halten, keiner blieb auf offener Strecke", sagte Rieder. Es wurde versucht, die Passagiere mit Bussen weiter zu transportieren, teilweise mit stundenlangen Wartezeiten. Zahlreiche Fahrgäste mussten an Ort und Stelle übernachten. Sie bekommen die Übernachtung und Ausgaben ersetzt.
Das sieht die EU-weit einheitliche Fahrgastrechte-Verordnung vor. Zudem bestätigte der Europäische Gerichtshof 2013 mit einem Urteil, dass Bahnreisende auch bei Verspätung aufgrund höherer Gewalt - wie etwa Schneefall oder Unwetter - Anspruch auf Fahrpreisentschädigung haben.
Artikel wurde am 19. August um 14.00 Uhr upgedatet.
Infos telefonisch unter 05 1717 oder auf der ÖBB-Fahrplan-Website.
Einige Bahnstrecken in Kärnten und der Steiermark gesperrt
Die Behinderungen im Bahnnetz werden sich auf der Südbahn laut ÖBB bis Montag ziehen. Update!
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