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Mitterer wandert aus: Autor verweigert Tourismusabgabe

NEOS fordern aus diesem Anlass einmal mehr die Abschaffung des erzwungenen Branchensponsorings.

„Der Verfasser der ‚Piefke-Saga‘ kann keine Tourismusabgabe zahlen.“ So zitieren Medien den Dramatiker Felix Mitterer, der nach Jahrzehnten im Ausland im Vorjahr nach Tirol zurückkehrte und sich in Schwaz mit seiner Frau Agnes Beier niederließ. Als er von der Tourismusabteilung des Landes aufgefordert wurde, seine Umsätze zu nennen, damit man den Tourismusbeitrag berechnen könne, glaubte der Schriftsteller zunächst an einen Irrtum, musste aber rasch erkennen, dass man in Tirol beim Thema Solidarität für Touristiker keine Gnade kennt.

„Es geht nicht ums Geld, es geht mir ums Prinzip“, sagt der Autor. Der widerständige 74-Jährige befindet sich in guter Gesellschaft. Auch andere Künstler:innen haben in den vergangenen Jahren protestiert, interveniert und teilweise sogar prozessiert, von Werner Pirchner über Markus Koschuh und Lois Hechenblaikner bis Barbara Hundegger.

Felix Mitterer: "Der Verfasser der 'Piefke-Saga' kann keine Tourismusabgabe zahlen." Foto: APA/Jäger

Die Post der Tourismusabteilung des Landes Tirol hatte den Dramatiker im März erreicht. Gerhard Föger, Leiter Tourismusabteilung des Landes, sagte der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung" (Mittwochsausgabe), Mitterer habe schriftlich wissen lassen, dass die betreffenden Umsätze gänzlich außerhalb Tirols erzielt worden seien. Daraufhin sei er davon in Kenntnis gesetzt worden, dass die genannten Jahre beitragsfrei seien und keine Vorschreibung erfolgen werde. Somit sei die Angelegenheit positiv erledigt. Medienberichten zufolge haben Mitterer und Beier ihre Wohnung in Schwaz jedoch bereits gekündigt. Wohin sie ziehen werden, sei noch unklar. Vermutlich könnte es die beiden nach Nieder- oder Oberösterreich verschlagen – in die Nähe ihrer Töchter.

Schützenhilfe erhält Mitterer von den Neos, die schon lange eine Streichung der Pflichtbeiträge fordern. „Die Tourismusabgabe hat sich längst überholt und kann nicht gerecht aufgesetzt werden. Während selbst Kulturschaffende mit der Abgabe belastet werden, zahlen die großen Hauptprofiteure des Tiroler Tourismus wie booking.com, airbnb oder Expedia keinen Cent Tourismusabgabe“, kritisiert Klubchef und Spitzenkandidat Dominik Oberhofer. Ihm ist auch die ASFINAG ein Dorn im Auge: „Die ASFINAG hat in Tirol fast 400 Millionen Maut-Erlöse – dafür wird aber kein Cent Tourismusabgabe bezahlt. Selbst der Transit, der durch Tirol rollt, zahlt keine Abgabe. Dieses System ist nicht länger aufrechtzuerhalten, ist unfair und benachteiligt die Tiroler:innen“, sagt Oberhofer.

Geht es nach den NEOS, dann soll die Finanzierung der Tourismusverbände und der Tirol Werbung über die Nächtigungsabgabe der Gäste und Zuschüsse durch das Landesbudget erfolgen. „Wir geben in Tirol über 200 Millionen Euro an Wirtschaftsförderungen aus. Wirtschaftsförderungen, die vor allem an die ÖVP-Klientel verteilt werden. Die will ich kürzen und mit dem eingesparten Geld die Tourismusverbände finanzieren und die gesamte Tiroler Wirtschaft von der Tourismusabgabe befreien“, schlägt Oberhofer vor.

In Osttirol würde der Wegfall der Pflichtbeiträge pro Jahr fünf Millionen Euro in der regionalen Wirtschaft belassen.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

19 Postings

Elisabeth_Putz
vor 2 Jahren

Meines Wissens nach zahlt man die Tourismusabgabe in ganz Österreich, und leider muss auch ich sie in Kärnten bezahlen. Niemand will sie, alle bezahlen sie brav, und ich habe mir neulich gedacht, wenn ich schon meine ungeliebte Luftsteuer bezahlen muss, dann nutze ich sie endlich einmal und steige wirklich ins Tourismusmarketing ein. Und wenn dann die Seilbahnbetriebe bei mir werben, bezahle ich diese lästige Abgabe vielleicht leber. Meiner Meinung nach müssten wir alle eigennützigen Zwangsabgaben abschaffen, dann bleibt mehr Geld übrig, welches man spenden könnte, denn auch in der unmittelbaren Umgebung gibt es viele Leute, die zunehmend verarmen. Ich würde es gut finden, wenn man die Tourismusabgabe für soziale Projekte in Österreich nutzen würde, und ich werde jetzt endlich einmal bei den Wirtschaftskammern, etc. vor der Türe stehen und darum betteln, sämtliche Abgaben in soziale Leistungen zu stecken, weil ich schäme mich für fast nichts, aber ich fürchte, ich stehe dann mit leeren Händen da. Liebe Grüsse Elisabeth Putz

 
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wolf_C
vor 2 Jahren

„Es geht nicht ums Geld, es geht mir ums Prinzip“, sagt der Autor.: endlich einmal ein Tiroler mit Charakter und Haltung in dieser traurigen Opportunisten und A...kriecher Community Tirol

 
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Nickname
vor 2 Jahren

Die Tourismusverbände sind ein Selbstbedienungsladen für einige wenige! Wenn FT in Lokalen mit Schnapsrunden um sich wirft dann bin ich mir sicher dass er diese nicht aus seiner privaten Geldbörse begleicht! Diese "Systemerhaltungsabgabe" gehört dringend abgeschafft!

 
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MagdaLe
vor 2 Jahren

Das Gesicht möchte ich sehen, wenn er draufkommt, dass er in Niederösterreich/Oberösterreich auch Tourismusabgabe zahlen muss...

Spaß beiseite: Es ist gut, wenn mal eine öffentliche Debatte über diese Abgaben angestoßen wird, Werner Pirchner hat es schon versucht (mit mäßigem Erfolg). Die konkrete Situation mit Felix Mitterer wirkt allerdings ein wenig so, als ob er eine Sonderbehandlung haben wollte (und als er sie bekommen hätte, hat er dann doch einen Rückzieher gemacht, ich weiß).

 
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Neutral
vor 2 Jahren

Wenn das der einzige Grund ist, alle Zelte abzubrechen, weiß ich auch nicht, ob ich das glauben soll oder nicht...

 
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wolfgangwien
vor 2 Jahren

Naja, es müsste halt mal tirolweit eine Unterschriftenkamagne gestartet werden. Vielleicht lassen sich unsere Abgeordneten und die Landesregierung damit vom Mehrheitswillen überzeugen.

 
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gemeiner Waldkauz
vor 2 Jahren

...und gleich die verpflichtenden Wirtschaftskammer Umlagen bitte auch abschaffen. Schweizer Modell muss her!

 
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    steuerzahler
    vor 2 Jahren

    Wie funktioniert das in der Schweiz?

     
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      Soweit ich nachlesen konnte funktioniert's in der CH nicht viel anders: 'Kurtaxe', Tourismusförderungsbeitrag von tourismusnahen Betrieben und Zweitwohnsitzabgabe. Alles bei uns auch. Nicht in Erfahrung bringen konnte ich, wie tourismusnahe Betriebe definiert sind! Auch ein Arzt profitiert vom Tourismus: im KH sowieso, niedergelassen davon, dass ohne Tourismus uU mehr Leute wegziehen würden!

       
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steinbeisserei
vor 2 Jahren

Die Tourismusabgabe ist in vielen Bereichen eine absolute Grauzone und ein Relikt aus alten zeiten.Jedoch ermoeglicht eben diese das sogenannte Geld beim Fenster rauswerfen bei den einzelnen Vereinen auf das unverschaemteste.Wenn man sich den TVBO hernimmt mit seinem Obmann welcher im Geldausgeben wahrscheinlich Spitzenreiter ist fuer Projekte(Tourismushaus,Kletterhalle etc) welche nie umgesetzt werden dann frage ich mich schon welchen Verwendungszweck hat diese Tourismusabgabe eigentlich????? Weil es gibt ja einen Landesrechnungshof welcher angeblich prueft aber gewisse Posten scheinen nirgends auf........... Oder wirds verschleiert was mit dem Geld wirklich passiert. Zahlt die Tiwag Tourismusabgabe????

 
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    Umdenker2022
    vor 2 Jahren

    Ja natürlich, die TIWAG ist ein Betrieb wie jeder andere und zahlt somit auch die Tourismusabgabe. 🤷‍♂️

     
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      steinbeisserei
      vor 2 Jahren

      danke fuer Info

       
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1234
vor 2 Jahren

Je nach dem in welcher Branche man arbeitet aber mich juckt die Tourismusabgabe nicht wirklich.

Wie sieht es dafür mit der GIS aus?

 
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Domenik Ebner
vor 2 Jahren

Absolut richtig - die Tourismusabgabe muss weg! Das fordern wir Neos schon seit Jahrem! Man sollt sich nur mal fragen, warum die ÖVP (alias MATTLE) hier derart blockiert und keine Modernisierung zulässt...?

Wie kommt z.B. eine Fahrschule oder eine Apotheke dazu Tourismusabgabe zu bezahlen...? Die haben genau gar nichts vom Tourismus.

 
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    rony
    vor 2 Jahren

    Eine Partei mit 2,36%kann leicht Förderungen aufstellen, sie kommen nie in die Vergangenheit sie umzusetzen.

     
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      Hannes Schwarzer
      vor 2 Jahren

      Gratuliere, das Posting ist eine starke Leistung: NEOS haben 5,21 % und zwei Mandate im Landtag! Domenik verteilt keine FÖRderungen. sondern stellt FORderungen. das ist ein kleiner Unterschied! Wir werden sehen, ob NEOS Tirol in die VERLEGENheit kommt, diese umzusetzen. sicherlich kommt NEOS nicht in die VERGANGENheit! Noch Fragen?

       
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    franzinho
    vor 2 Jahren

    Nicht nur die Gewerbetreibenden sondern auch ich als Privatperson bezahle als kleiner Hüttenbesitzer die Tourismusabgabe und dazu noch die neu eingeführte Freizeitwohnsitzabgabe. Wie komme ich dazu?

     
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Post_ler
vor 2 Jahren

Ich wüsste viele Gründe zum Auswandern, die Tourismusabgabe ist im Ranking ganz ganz weit hinten! Aber keine Sorge, ich bleib eh da! 😉

 
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steuerzahler
vor 2 Jahren

Da muß ich den Neos einmal recht geben. Diese Zwangsabgabe muß abgeschafft werden. Betriebe, die sich einen Nutzen von dem Tourismusverband versprechen, können ja freiwillig Mitglieder sein und ihren Beitrag leisten. Zwangsabgabe von jedem Gewerbetreibenden, das kann einem so vorkommen wie Schutzgelderpressung. Ich muß auch zahlen, obwohl ich in keiner Weise von der Tätigkeit des Verbands profitiere. Laut Berechnung würde ich nur wenig bezahlen, aber dank Mindestbetrag ist es fast das Doppelte. Höchst unerfreulich, dieses Abkassieren.

 
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