Am 16. August führte ein 38-jähriger Bergführer aus Villach zwei steirische Bergsteiger (62 und 21 Jahre alt) von Kals über den Normalweg auf den Großglockner. Gegen ca. 16:00 Uhr befand sich die Dreier-Seilschaft bereits im oberen Bereich des Eisleitls, in einer Seehöhe von ca. 3.680 Metern.
Vor ihnen befanden sich zu diesem Zeitpunkt auch mehrere andere Seilschaften, als der 62-jährige von einer der vorderen Seilschaften das Signal "Stein" hörte. Ein Stein fiel in Richtung der Dreier-Seilschaft und traf den Bergführer im Bereich des Kopfes und am Oberkörper. In der Folge verlor der Bergführer für kurze Zeit das Bewusstsein und fiel ca. zehn Meter in das Seil. Ein Abrutschen im ca. 40° steilen Gelände konnte nur durch enormen Kraftaufwand der beiden Steirer verhindert werden. Sofort eilten mehrere Bergführer, die sich zum Zeitpunkt des Unfalles ebenfalls auf dem Normalweg zum Großglockner befanden, zum Verletzten, um Erste Hilfe zu leisten.
Der Hüttenwirt der Erzherzog-Johann-Hütte, ebenfalls ausgebildeter Berg- und Skiführer, stieg nach Alarmierung von seiner Hütte aus mit anderen Bergrettern zum Verletzten auf. Dieser wurde in absolutem Absturzgelände von elf Bergführern gesichert, ein zufällig anwesender Arzt leistete Erste Hilfe und versorgte die stark blutenden Wunden im Bereich des Kopfes. Aufgrund der Witterungsverhältnisse – starker Nebel im Bereich des Eisleitls – war eine Hubschrauberbergung vorerst nicht möglich.
Vier Bergretter der Ortsstelle Heiligenblut sowie zwei Alpinpolizisten wurden durch den Polizeihubschrauber "Libelle Kärnten" in den Bereich unterhalb des Eisleitls, zum sogenannten "Bahnhof" geflogen. Der Hüttenwirt startete zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit den anderen Bergführern, sowie den vier Bergrettern eine sehr aufwändige terrestrische Bergung des Verletzten bis in den unteren Bereich des Eisleitls. Diese Rettung wurde durch starken Steinschlag sehr erschwert.
Gegen ca. 19:15 Uhr nutzte die Besatzung des Polizeihubschraubers "Libelle Kärnten" ein zehnminütiges Zeitfenster und flog den schwer verletzten Bergführer mittels variablem Berge-Tau zum Zwischenlandeplatz auf die Oberwalderhütte, wo er vom Team des Rettungshubschraubers "Alpin Heli 6" medizinisch versorgt und danach in das Kardinal-Schwarzenberg Klinikum nach Salzburg geflogen wurde.
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Immer wieder gewaltige und gewagte Leistungen unserer Bergretter! Hut ab!
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