Emberger Alm: Drei Flugunfälle an zwei Tagen

Zwei schwere Flugunfälle ereigneten sich am Donnerstag, 11. August, auf der Emberger Alm bei Berg im Drautal. Gegen 12:40 Uhr hob eine 27-jährige Deutsche mit ihrem Paragleiter am dafür vorgesehenen Startplatz zu einem Flug ins Tal nach Greifenburg ab. Laut Polizei klappte der Gleitschirm nach einer Flugzeit von rund einer Minute aufgrund von Thermikproblemen plötzlich nach links ein. In der Folge öffnete sich der Schirm selbstständig wieder, drehte sich Richtung Hang und war nicht mehr steuerbar.

Die Pilotin stürzte rund 100 Meter unterhalb vom Startplatz aus einer Höhe von 15 Metern auf den steil abfallenden, felsdurchsetzten Wiesenboden. Die Frau blieb verletzt liegen, anwesende Piloten leisteten sofort Erste Hilfe. Die Verunfallte wurde von der Crew des Rettungshubschraubers C7 mittels Tau geborgen und nach der notärztlichen Versorgung mit Verletzungen unbestimmten Grades ins BKH Lienz geflogen.

Nur eine Stunde zuvor ereignete sich auf dieser Flugstrecke ein ähnlicher Vorfall. Ein 56-jähriger Mann aus den Niederlanden dürfte im Landeanflug bei Greifenburg die Flughöhe falsch eingeschätzt haben. Er brach das Manöver ab, flog eine Schleife nach Süden und wollte dort in einer Wiese landen. Dabei übersah er laut Polizei eine 20-KV-Hochspannungsleitung und touchierte die Seile.

Durch die Berührung zwischen Stromleitung und Gleitschirm wurde ein Kurzschluss ausgelöst, wodurch der 56-Jährige schwere Verbrennungen erlitt. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde er vom Rettungshubschrauber RK1 in die Grazer Uniklinik geflogen. Wegen des Kurzschlusses und der Reparatur der verschmorten Leitung waren die umliegenden Fraktionen von Greifenburg bis 14:30 Uhr ohne Strom.

Auch am Tag zuvor, am 10. August, wurden die Einsatzkräfte auf die Emberger Alm gerufen. Wenige Minuten nach dem Start sackte der Gleitschirm einer 43-jährigen Holländerin aufgrund von Thermikproblemen ab. Etwa 400 Meter südlich des Startplatzes stürzte die Frau in die Baumkrone einer Fichte.
Die 43-Jährige wurde von der Bergrettung unverletzt geborgen.